von Janett Menzel | Mai 29, 2025 | Alchemie, Business-Identity, Mindset
Glaubst du an einen Gott oder lebst dein Leben im Einklang mit deinem Glauben, deiner Religion? Dann erscheint dir Alchemie vielleicht auf den ersten Blick exotisch oder gar zweifelhaft – mittelalterliche Bilder von Laborkesseln, goldenen Elixieren und geheimnisvollen Symbolen. Doch historisch war Alchemie weit mehr als purer Aberglaube. Sie ist eine uralte Mischung aus Naturphilosophie, Chemie, Medizin und spirituellen Ideen. Alchemie ist also kein Fremdkörper in deinem Leben, sondern eine weitere Möglichkeit, dein Inneres wachsen zu lassen und deine Ziele mit klarem Geist zu verfolgen. Sie kann dir denk- und seelenfreigebend dienen – als eine Sprache des Wandels, die dir als Gläubigen zeigt, dass auch im Alltäglichen ein Hauch von „Gold“ steckt. Für viele war das Alchemistische Experiment eine Erforschung der Beziehung von Mensch und Gott sowie des Universums.
Missverständnisse gibt es zahllose.
Ein weit verbreiteter Irrtum etwa ist, Alchemie habe die Kirche immer erzürnt und Alchemisten seien wie Ketzer verfolgt worden – das ist historisch unbegründet. Tatsächlich besaßen viele Alchemisten ein durchaus „herkömmliches“ Glaubensverständnis und gerieten nicht wegen ihrer Ideen ins Visier der Inquisition. Auch ist Alchemie keine eigenständige Religion mit Göttern oder Heiligen: Es handelt sich vielmehr um ein System aus Symbolen, Metaphern und Laborpraktiken. Alchemie wird heute oft psychologisch oder metaphorisch verstanden (beispielsweise Jung und Hillman sahen in ihr ein Symbolsystem der Seele). Sie wird nicht länger als verwegene Goldmacherei abgetan, sondern als wichtiger Teil der allgemeinen menschlichen Suche nach Verständnis der Natur angesehen. Alchemisten entwickelten nämlich praktisches Wissen über Stoffe und Chemie und woben dies mit komplexen Theorien über das Wesen der Materie und ihrer Wandlungen zusammen. Ihre Arbeit umfasste sowohl handfestes Wissen (Bergbau, Metallurgie, Pharmazie) als auch philosophisch-theologische Überlegungen.
Dennoch bleibt Alchemie mystisch anmutend, was sowohl Externe (Kirche, Wissenschaftler) als auch Insider leicht fehl- und überinterpretieren können. Im Folgenden beleuchte ich die Alchemie in ihren verschiedenen Facetten und zeige, dass es keinen prinzipiellen Widerspruch zwischen Glaube und alchemistischer Arbeit geben muss, solange man Alchemie als Sprache der Wandlung versteht und nicht als eine neue Glaubenslehre.

Geschichte der Alchemie
Alchemie ist keine europäische Eigenkreation, sondern ein globales Phänomen. Sie entwickelte sich teils unabhängig auf verschiedenen Kontinenten. Schon im alten Ägypten und Mesopotamien gibt es Vorläufer, doch ihre Blütezeit war das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Dabei verschmolzen Lehren aus Griechenland, Ägypten, Indien, China und schließlich dem Islam und Europa.
Arabisch-islamische Alchemie: Im islamischen Mittelalter (8.-13. Jh.) erlebte die Alchemie eine Systematisierung und Blüte. Bedeutende Gelehrte wie Dschābir ibn Ḥayyān (lateinisch „Geber“) und Abu Musa Dschābir übersetzten und erweiterten griechische Schriften. Die Islamwissenschaft sah Alchemie als „islamische Schöpfung“ – sie wandelte die vormals geheime Kunst in eine disziplinierte Lehre mit klaren kosmologischen Grundsätzen um. Viele arabische Alchemiker griffen auf die aristotelische Vier-Elemente-Lehre zurück, integrierten sie aber in den monotheistischen Horizont des Islam. Sie glaubten z. B., dass im Universum eine Spiegelung herrscht zwischen oben (Göttliches) und unten (Materie) – was das Prinzip „wie oben, so unten“ begründet. So war für sie die Reinigung von Stoffen im Labor untrennbar verbunden mit der Reinigung der Seele. In einem apokryphen Text, der später als „Tabula Smaragdina“ berühmt wurde, hieß es sinngemäß, dass Materie und Seele gemeinsam gereinigt werden müssten. Damit verknüpften muslimische Alchemiker Glaubensinhalte mit Experimenten: Sie suchten nach einem umfassenden Weltgesetz unter Allahs Führung und sahen ihre Arbeit überwiegend als Gotteswerk.
Jüdisch-kabbalistische Alchemie: Auch in der jüdischen Tradition gab es alchemistische Vorstellungen. Schon in Spätantike und Mittelalter wurden alchemistische Schriften mit Figuren wie Moses oder Bezalel assoziiert, manchmal fälschlich zugeschrieben. In der Legende galt Moses von Alexandria (ein rabbinischer Gelehrter) als Alchemist, dessen Schriften Spuren von jüdischem Monotheismus aufwiesen. Später inspirierten solche Traditionen auch christliche Alchemisten: Sie sahen die Stammväter des Alten Testaments als Bewahrer geheimer Erkenntnisse. Manche suchten Hinweise im Bibeltext – etwa interpretierte Gerhard Dorn (16. Jh.) einen Vers (Gen 1:7) als ganzes alchemistisches Wissen. Das bewirkte, dass Alchemie in der jüdischen Mystik (Kabbalah) und in christlicher Esoterik zum Teil als verborgene Weisheit galt, die göttlich inspiriert sein konnte.
Christlich-europäische Alchemie: Im mittelalterlichen Europa wurden griechische und arabische Alchemie-Fragmente ins Lateinische übersetzt. Die Alchemie fand oft in Klöstern und Höfen statt. Bedeutende Personen sind etwa Albertus Magnus und später Paracelsus (†1541), die Medizin und Alchemie verbanden. Hermetische Symbole, die auf den sagenhaften Hermes Trismegistos zurückgeführt wurden, waren zentral. Später im 17. Jh. entstanden Geheimgesellschaften (Rosenkreuzer), die die alchemische Sprache über Mystik verbreiteten. Historiker wie Karpenko weisen darauf hin, dass die christlich-europäische Mentalität die Alchemie stark als „Donum Dei“ – als Gottesgabe – betrachtete. Das heißt, man sah Alchemiewissen als von Gott verliehen, als Geschenk, das nur wenigen Auserwählten offenbart wird. Der legendäre Hermes galt nur als symbolische Gründergestalt, aber die eigentliche Autorität bei der Verleihung dieses Wissens war Gott selbst. Damit wurde Alchemie literarisch und theologisch verknüpft, zugleich aber als etwas sehr Spezielles angesehen – im Gegensatz zu „gewöhnlichen“ Handwerken, zu denen alle Zugang hatten.
Fernöstliche Alchemie: In Ostasien gab es eigene Formen: Chinesische Innere Alchemie (Neidan) ist etwa eng mit dem Daoismus verknüpft. Dabei steht nicht Metalltransmutation im Vordergrund, sondern innere Wandlung des Körpers und Geistes. Praktizierende nutzen Meditationen, Atemübungen und sogar sexuelle Techniken, um das Lebenselixier (Jing), die Lebensenergie (Qi) und den Geist (Shen) im inneren Kessel zu kultivieren. Ziel ist, Gesundheit zu bewahren und schließlich Erleuchtung bzw. Rückkehr zur Einheit mit dem Dao (dem Urgrund) zu erreichen. Man spricht auch von „Goldenem Elixier“, da metaphorisch feinstoffliches Gold gemeint ist – innerer Gewinn, nicht physisches Edelmetall.
In Indien existierte die Rasaśāstra (āyurvedische Alchemie), die vor allem Heil- und Verjüngungsrezepte entwickelte. Hier arbeiteten Gelehrte mit Quecksilber, Schwefel und Kräuterextrakten, um Lebenselixiere (Rasāyana) herzustellen. Ziel war vor allem Langlebigkeit, Gesundheit und geistige Klarheit, weniger die Goldmünze. Ein klassisches Lehrbuch war Nagarjuna’s Rasaratanakaram, das alchemistische Methoden mit Medizin versorgte. Auch in Sri Lankan sowie südindische Siddha-Gelehrte entwickelten chemische/pharmazeutische Verfahren, die an Alchemie erinnern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Kulturen Alchemie in ihre Weltanschauung integrierten – oft als Mischung aus Wissenschaft, Medizin und Mystik. Die konkreten Praktiken und Ziele variierten (Gold? Elixier? innerer Fortschritt?), doch ein gemeinsames Thema war die Idee der Transformation – sei es von Stoffen oder vom Menschen selbst.
Diese historische Vielfalt zeigt schon, dass Alchemie grundsätzlich weltanschaulich flexibel war und sich jeweils mit den vorherrschenden Glaubensvorstellungen verband.

Wandel der Alchemie: Psychologische Deutung
Im 20. Jahrhundert öffnete sich ein neues Verständnis:
Alchemie wurde als Symbolsprache der Psyche interpretiert. Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875-1961) prägte die Idee, dass die Vielzahl seltsamer Bilder und Prozesse in Alchemie-Traktaten Archetypen ausdrückt – universelle Urbilder des Unbewussten. Für Jung sprachen die Alchemisten nämlich mit dem Inneren des Menschen, nicht nur mit Tiegeln und Zauberstoffen. Er formulierte, die Alchemisten hätten statt einer bloß chemischen Wissenschaft von der menschlichen Seele gesprochen. Das berühmteste Gleichnis dabei ist „Blei wird zu Gold“: Dieses physische Motiv deutete Jung als Metapher für die Individuation. Wer sein inneres „Blei“ (unbewusste Schattenanteile, ungelöste Konflikte) herausarbeitet, transformiert sich symbolisch in „Gold“ (Einheit des Selbst, Selbstverwirklichung).
James Hillman (1926-2011), Gründer der archetypischen Psychologie, knüpfte direkt an Jung an. Wie Jung betrachtete er Alchemie als Bilderschatz der Psyche. Hillman selbst schrieb, Alchemie sei für ihn ein zentraler Teil seiner Ideenwelt, gegründet auf Jung. Er entwickelte eine „Psychologie der Alchemie“, die das alchemistische Vokabular (Farbe Schwarz/Weiß, Vier Phasen, Metallmetaphern) auf innere Seinsprozesse anwandte. Andere tiefenpsychologische Autoren (Marion Woodman, Jean Shinoda Bolen, Erich Neumann u. a.) griffen das auf. So wird heute oft von „psychologischer Alchemie“ gesprochen: Ein Prozess der Selbsterkenntnis und Schattenintegration, der in Stufen verläuft.
Wichtig ist: Alchemie ist keine Therapie, sondern ein reiches Symbolnetz. Dennoch kann es therapeutisch wirksam sein, wenn man mit diesen Bildern arbeitet. Studien belegten, dass Menschen in leitenden Positionen durch Metaphern (z. B. der Schatten) tieferes Selbstverständnis erlangen. Die moderne Psychologie sieht in alchemistischen Motivationen also keinen Widerspruch zu Glauben oder gesundem Menschenverstand, sondern ein kraftvolles Deutungsinstrument für persönliche Entwicklung.

Kann man an Gott glauben und alchemistisch arbeiten?
Alchemie widerspricht dem Glauben nicht. Im Gegenteil, „das Weltbild der Alchemie fußt auf dem sogenannten animistischen Prinzip, wonach es nur eine alles durchdringende göttliche Seelensubstanz gibt, die unendlich mannigfaltige materielle Formgestalt annehmen kann“. [1] Historisch verbanden viele Alchemiker folglich ihr Tun mit ihrem Glauben. Wie eingangs dargelegt, sahen etwa christliche Alchemisten ihre Kunst als göttliche Offenbarung an. In ihren Texten forderten sie nicht selten göttliche Gnade oder bereiteten Rituale, ganz ähnlich wie in den Traumvisionen alter Propheten. Dies war aber Teil ihrer Symbolik. Jung wies darauf hin, dass solche religiösen Bilder in Alchemie-Schriften die Seelenprozesse des Menschen repräsentieren – nicht eine eigenständige Sekte oder das Leugnen Gottes.
Für gläubige Menschen kann Alchemie also komplementär sein. Man darf sie nicht als Religion missverstehen, sondern als „Sprache des Wandels“: Anstatt Alchemie abzulehnen, kann man im Gegenteil darin sehen, wie Gottes Schöpfung und Geist in einem selbst arbeiten. Alchemie fokussiert nämlich Transformation (Veränderung), nicht Götzendienst. Wer an einen Schöpfer glaubt, kann Alchemie als Möglichkeit nutzen, seinen eigenen Innermikrokosmos zu erkunden – im Wissen, dass auch dort (wie „oben“) göttliche Prinzipien wirken. Wie Karpenko sagte: Im Laufe der Geschichte wurde Alchemie immer wieder als Geschenk Gottes gewertet, das nur Würdigen zuteilwird. Diese Sicht widerspricht nicht dem Glauben; sie setzt vielmehr Demut und Achtsamkeit voraus.
Moderne Interpreten schlagen vor, Alchemie als spirituelle Innenschau zu verstehen. Während Dogmen einer Konfession verneinen, dass zwei (Gott und Mensch) eins werden, tun mystische und Alchemie-Traditionen genau das innerlich – sie verbinden bewusst die Polaritäten. Aus praktischer Sicht heißt das: Man kann also so religiös bleiben, wie man will, und Alchemie-Übungen machen. Man darf sie eben nicht rituell mit „okkulten Formeln“ betreiben, sondern vielmehr psychologisch oder meditativ. Viele Coaches und Therapeuten arbeiten heute mit sogenannter „Innerer Alchemie“, die bewusst losgelöst von jeder Kirche ist, aber den eigenen Glauben und Werte respektiert.
Wichtig: Wer Alchemie praktiziert, muss darauf achten, dass es keine Art von Götzenkult wird. Prinzipiell sind alle bekannten alchemistischen Techniken (Meditationen, Traumarbeit, Laborübungen usw.) weltlich auslegbar. Solange man Selbstreflexion als Instrument sieht und nicht als Heiligenverehrung, bleibt das Anliegen unproblematisch. Man kann sich selbst fragen: „Ermöglicht mir das mehr Gottes- und Selbst-Verständnis oder lenke ich nur vom Glauben ab?“ Solange das Ergebnis – etwa mehr Kenntnis über sich selbst, mehr Demut – positiv ist, kann man es als Ergänzung zum Glauben ansehen.

Alchemieren: Dein Nutzen im Business und Unternehmertum
Wie passt Alchemie nun ins Berufsleben, in dein Business?
Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte profitieren von einer „alchemistischen“ Geisteshaltung, wenn sie auch im Business innere Prozesse nutzen wollen, um äußere Erfolge zu erreichen. Insbesondere hilfreich sind diese Ansätze – und Nutzen:
Schattenarbeit und Selbsterkenntnis: Selbstständige und Führungskräfte sind Menschen und Menschen tragen unbewusste Blockaden in sich (z. B. Angst vor Versagen oder übersteigerte Ego-Bilder). Wird der „Schatten“ (verdrängte Gefühle und Denkmuster) ignoriert, ist er dein größtes Hindernis für Wachstum. Doch sobald du diese Aspekte bewusst aufarbeitet und integriert hast, verwandelt sich die Energie ins Gegenteil – sie wird zu einem Wegbereiter für kreative Lösungen.
Authentizität und Team-Vertrauen: Wer seine eigenen Schatten kennt und mit ihnen arbeitet, führt menschlicher, offener und verletzlicher. Studien und Praxisberichte haben mehrfach gezeigt, dass so Vertrauen im Team entsteht. Denn wer sich seine Schwächen eingesteht, inspiriert und motiviert das Team eher. Das Stichwort lautet „Vulnerabilität“. Indem man den Schatten ins Licht bringt, nutzt man ihn als Innovationsquelle – Innovation entsteht oft genau aus den Fragen „Was vermeide ich?“ oder „Wo kompensiere ich über?“. Ergo: bessere Entscheidungsprozesse und mehr Authentizität.
Umgang mit Scheitern: Viele Unternehmer kennen das Gefühl des Scheiterns und die Angst, zu versagen. Alchemie lehrt hier Resilienz: Im Bild der Schwärze – des „Schwarzen Anfangs“ (Nigredo) – geht es um das Tal der Dunkelheit, des Scheiterns und Loslassens, bevor etwas Neues entstehen kann. Meint: Fehler offen ansprechen, analysieren, daraus lernen. Wir kennen es mittlerweile alle, aber lass mich dir den Global Entrepreneurship Monitor als direkte Quelle benennen, der u. a. feststellte, dass erfolgreiche Gründer oft mehrere Fehlschläge hinter sich haben. Mit einer alchemistischen Einstellung sieht man Scheitern als notwendigen „Prozessschritt“ zur goldenen Lösung. Das führt zu einem gesunden Umgang mit Risiko, statt lähmender Angst.
Kreativität und Anpassungsfähigkeit: Wie der klassische Alchemist „gegen das Gesetz der Natur etwas versucht“, so ermutigt ein Unternehmer-Alchemist, kreativ zu denken. Nehmen wir das klassische Bild des „Stein der Weisen“ als ultimatives Ziel (Transmutation, Heilung, Läuterung – Symbol für die Wandlung vom niedrigsten in den höchsten Zustand des Seins) und ändern es ab, zum „Stein der Anpassungsfähigkeit“: Der alchemistisch-unternehmerische Stein steht dann für die Fähigkeit, sich selbst und sein Geschäftsmodell immer wieder neu zu erfinden. Das bedeutet: ständige Lernbereitschaft, Pivot-Strategien und Innovationsdrang. Wer es also vermeidet, in starren Strategien, Standards und Plänen zu verharren, kann unter dem Druck des Marktes genau wie ein Alchemist in wechselnden Elementen den entscheidenden Schatz finden.
Werteorientierung und Ethik: Alchemie ermutigt, über Gewinn und Effizienz hinaus nach dem großen Ganzen zu fragen. Unternehmer mit alchemistischem Blick reflektieren also: Welche versteckten Motive treiben mich an? Wie kann mein Unternehmen mehr Licht in die Welt bringen? Hier tauchen ähnliche Prinzipien wie in religiöser Ethik auf: Integration, Ganzheit und Sinn. Alchemie hilft dir hier, bei allen Geschäftsentscheidungen das Selbst und persönliche Wertvorstellungen nicht zu vernachlässigen, sondern zu „vergolden“.
Grundsätzlich, das möge noch erwähnt sein, empfehlen Experten der Leadership-Forschung Selbstreflexion als Schlüsselinstrument im Business. Wer regelmäßig inne‐ und zurückblickt („Was verhindere ich? Wo handele ich unbewusst?“), findet sein ungenutztes Potenzial. Zahlreiche moderne Artikel zitieren Jung deshalb gern mit dem Satz:
„Der Mensch ist im Großen und Ganzen weniger gut, als er sich selbst vorstellt oder sein möchte. Jeder trägt einen Schatten, und je weniger er im bewussten Leben des Einzelnen verkörpert ist, desto dunkler und dichter ist er.“
In der Tat macht die Integration des Schattens Selbstständige erfolgreicher und erfüllter. Dies ist gerade für jene hilfreich, die oft auf sich allein gestellt sind: Business-Alchemie setzt also weniger auf magische Rezepte als auf Aushebelung des Egos, psychologische Stärke, Ausdauer, einen kreativen Geist und die Werdung/Hoheit des Selbst jenseits von Schatten und Masken.

Aber ist Alchemie „sicher“?
Oft wird nach „Gefahren“ gefragt oder ob Alchemie nur Hokuspokus sei.
Historisch war Alchemie zwar keine verlässliche Technik, um Metall zu Gold zu machen oder ewig zu leben – diese Ziele wurden nie erreicht. Alchemisten gruben und brannten Jahrhunderte lang, doch kein Stein der Weisen im Äußeren tauchte auf. Viele ihrer Prämissen (z. B. geheimnisvolle Ursubstanzen) basierten auf veralteten Naturbildern. Die moderne Wissenschaft betrachtet Alchemie daher nicht als gültige Chemie, sondern als protowissenschaftliches Phänomen, mit einem ordentlichen Schuss Mystik und Philosophie (sie ermöglicht es nicht, dass Normalwissenschaften ansetzen können – die Methodik blieb also in der Entwicklung stehen). Daran änderte auch das jahrhundertelange Experimentieren nichts: Bis heute gibt es keinen ernstzunehmenden Beleg dafür, dass mit übersinnlichen Mitteln Gold entsteht oder das ewige Leben zu bekommen wäre.
Das bedeutet aber nicht, dass Alchemie prinzipiell gefährlich oder teuflisch wäre. In der Gefahrenbilanz ist Alchemie harmlos: Chemisch-physikalisch handelt es sich im Extremfall um Laborarbeit, die bestenfalls überholte Konzepte nutzt. Moralisch schadet die Beschäftigung damit keinem Glauben, keinem Geist – im Gegenteil, sie kann ihn sogar bestätigen, indem sie aufzeigt, dass echte Transformation (im Menschen) komplexer ist, als man denkt. Man sollte lediglich unterscheiden: Wissenschaftlicher Wert hat die mittelalterliche Alchemie kaum, wohl aber historische Bedeutung (z. B. Alchemisten erfanden Destillation, moderne Glasgeräte und Laborpraktiken). An dieser Stelle soll aber erwähnt sein, dass die individuelle Ausgangslage des Alchemisten entscheidend ist. Traumatisierte Menschen sollten sich dringend mit einem Arzt ihres Vertrauens besprechen, bevor sie loslegen.
Um den „Esoterik-Overkill“ zu vermeiden, ist dennoch Vorsicht geboten:
Wenn jemand sagt, er könne mit uralten Formeln Reichtum garantieren oder Wunderheilungen erzwingen, ist Skepsis angebracht. Man erkennt seriöse Ansätze daran, dass sie im Kern auf Selbsterkenntnis, Übung und (im echten Laborkontext) Experimentieren beruhen – nicht auf endlosem Geschwafel von „kosmischen Energien“ ohne nachvollziehbare Praxis. Jeder Praktiker sollte also prüfen: Führt mich diese Methode zu realen Einsichten oder greift sie mir nur mit esoterischem Schnickschnack tief in die Tasche? Die Handfestigkeit der Ergebnisse (mehr Einsichten, Verständnisse über unbewusste Vorgänge, Schattenreaktionen und -projektionen des eigenen Ichs und dem anderer, bessere Entscheidungsgrundlagen, Kreativität usw.) entscheidet im Zweifel über Wirklichkeit oder Unsinn – und ob man bereit ist, für sich zu alchemieren. Wer sagt, er würde für dich alchemieren, ohne dein Zutun, ist vieles, aber kein Alchemist im klassischen Sinn.
Fazit
Alchemie ist also ein vielschichtiges, kulturübergreifendes Erbe. Sie war und ist kein absoluter Widersacher des Glaubens, sondern vielmehr eine Sprache der Veränderung – sowohl der Stoffe als auch des Menschen. Tiefenpsychologen und Spirituelle heute sehen sie als wertvolle Metapher für persönliche Entwicklung. Für Gläubige kann Alchemie sogar eine Bereicherung sein: Sie nutzt natürliche Prozesse und Symbole, um über sich selbst und über Gottes Schöpfung ins Staunen zu kommen, ohne einen neuen Gott zu „erfinden“.
In der Praxis stärkt alchemistisches Denken Unternehmer und Selbständige, indem es Kreativität, Anpassungsfähigkeit und die Beschäftigung mit verborgenen Schatten fördert. Gerade in einer Welt ständigen Wandels hilft dir diese Haltung, aus jedem „Blei“ (Problem) etwas „Goldenes“ (Chance) zu gewinnen. Dabei gilt: Mythen entzaubern, Gesicht bewahren. Denn wer Alchemie nutzt, sollte genau wissen, was Teil des Mythos ist (Zauberglaube) und was Substanz (Erfahrung, Symbolkraft). Die Balance liegt darin, offen zu bleiben – für Erkenntnis und für das Unerwartete –, ohne den realen Boden unter den Füßen zu verlieren.
Quellen:
Science History: The Secrets of Alchemy. URL: https://www.sciencehistory.org/stories/magazine/the-secrets-of-alchemy/#:~:text=increasingly%20recognized%20as%20a%20fundamental,Their%20hope, abgerufen am 20.05.2025
Bridging Cultures Bookshelf – Muslim Journeys: ‚Alchemy‘ from Oxford Islamic Studies Online. URL: https://bridgingcultures-muslimjourneys.org/items/show/184#:~:text=From%20the%20perspective%20of%20the,that%20served%20as%20the%20point, abgerufen am 20.05.2025
Marlan, Stanton: Hillman, James, and Alchemy. Springer Nature Link. URL: https://link.springer.com/10.1007/978-1-4614-6086-2_779#:~:text=Jung%2C%20too%2C%20had%20thought%20about,In%20short, abgerufen am 20.05.2025
Goldstein, Peter: How Entrepreneurs Can Unlock Hidden Potential for Success. Entrepreneur.com. https://www.entrepreneur.com/leadership/how-entrepreneurs-can-unlock-hidden-potential-for-success/479088#:~:text=These%20hidden%20parts%20of%20ourselves,can%20become%20a%20powerful%20ally, abgerufen am 20.05.2025
Harrison, Theo: From The Philosopher’s Stone To Modern Science: Is Alchemy Real? MindJournal. URL: https://themindsjournal.com/is-alchemy-real/#:~:text=Its%20claims%20of%20turning%20base,than%20empirical%20observation%20and%20experimentation, abgerufen am 20.05.2025
von Janett Menzel | Mai 27, 2025 | Business-Identity, Businessaufbau, Businessenergien, Content that sells, Frauen im Business, Gründer, Mindset, Personenmarken, Social-Media
Dein Business steht im Juni 2025 ganz im Kurs der mentalen Beweglichkeit, Differenzierung und des integeren Denkens. Der Monat mit seinen Energien atmet schneller, denkt gezielter und fordert Wahl. Während der Mai dich ins Spüren, Verkörpern und Verdichten führte, beginnt der Juni mit einer lichten, luftigen Ausweitung des Denkens. Alchemistisch beginnt nun die Phase der Sublimatio. Etwas steigt auf – Gedanken, Einsichten, Bewertungen. Es verflüchtigt sich, was zu starr geworden ist. Das Denken trennt jetzt, erkennt Muster, benennt Unterschiede. Diese Phase dient jetzt nur einem Ziel: der Klärung und Unterscheidung. Es ist also kein Monat des Besitzens, sondern des Durchdenkens. Die Gefahr liegt weniger im Mangel an Substanz, vielmehr ist das Risiko eine Zersplitterung durch zu viel Input, zu viele Ideen und zu wenig Fokus. Astrologisch regiert Merkur im Zwilling – Ideen, Kommunikation, Austausch. Nach der Sommersonnenwende wechselt die Energie in den Krebs – Intuition, Schutz, Bindung. Dazwischen liegt ein Übergang, der dir die Möglichkeit gibt, dein Business durch Intelligenz, gezieltes Wording für Marketing, Copy, Content und emotionale Selbstführung neu zu justieren.

Grundenergie des Monats Juni 2025
Element: Luft (Zwillinge) bis 20./21., danach Wasser (Krebs)
Qualität: mentale Beweglichkeit, Differenzierung, Leichtigkeit, Dialog, gefühlsorientierte Rückbindung
Alchemistische Phase: Sublimatio. Auflösung alter Denkformen, Aufstieg des Geistes, mentale Klärung und Distanz
Planetarische Herrscher: Merkur (Zwillinge): Sprache, Analyse, Vernetzung, geistige Mobilität | Mond (Krebs): Intuition, emotionale Sicherheit, Schutz, innerer Rhythmus
Körperlich-energetisch: Atmung, Hände, Nervensystem (Zwilling), später: Brustraum, Verdauung, emotionale Integration (Krebs)
Im Jahreskreis: zwischen der energetischen Weitung nach der Beltane-Zeit und dem Wendepunkt zur Sommersonnenwende – die Welt öffnet sich, das Innere muss nachziehen.
Alchemistisch: vom beweglichen Intellekt (Zwilling/Merkur) zur emotionalen Führungskraft (Krebs/Mond)
Archetypisch wirksam im Juni:
Für Frauen: Die Mentorin/Weise im Sinne einer Chronistin. Deine Kraft liegt jetzt in der Unterscheidung: Nicht jeder Trend ist dein Weg, nicht jeder Call dein Ruf. Du führst dein Business jetzt durch das, was du nicht mehr machst, und durch das, was du im richtigen Moment sagst. Vertraue deinem Wissen, aber missbrauche es nicht zur Selbstergötzung oder für Hochmut. Es würde dich nur abschotten. Du darfst rational sein, ja, aber vermeide, kalt zu werden. Deine Intuition wird durch Reflexion präziser.
Für Männer: Der Bote und der Trickster. Du wirkst, wenn du denkst. Nicht im Sinne von Grübeln, sondern durch deine Präsenz im Gespräch, deine Unabhängigkeit im Urteil, deine Beweglichkeit in Konflikten. Der Trickster will dich nicht zum Lügner machen – sondern zum Grenzgänger. Sag, was du weißt, aber sei dir deiner Wirkung bewusst. Weniger Ego, mehr Intelligenz. Du brauchst kein Urteil, sondern Beobachtung. Dein Charisma liegt im Wort, nicht im Besitz.

Für dein Business bedeuten die Juni-Energien
Mentale Führung statt strategischer Masse
Deine Kund:innen wollen keine neuen Versprechen, sondern Orientierung im Komplexen. Wer im Juni verkaufen will, muss also klare Worte für inneres und äußeres diffuses Erleben finden, schnelle Denkbewegungen abbilden können und trotzdem Halt bieten. Der Lärm auf Social-Media-Kanälen wird nicht weniger, im Gegenteil. Deine Aufgabe: Lass unnötige Komplexität los. Vereinfachung kann trotzdem Tiefe sein – und ein Zeichen deiner Führungskraft.
Sprache ist alles
Ob Verkaufsseite, Reel oder Kundencall: Deine Worte entscheiden jetzt mehr denn je. Kunden spüren stärker, ob deine Sprache präzise oder fluffy-verschwommen ist, echt oder angepasst, intelligent oder aufgebläht ist. Der Juni bevorzugt vor allem sprachliche Souveränität. Du brauchst keine große Message, dafür aber scharfe Formulierungen. Positionierung beginnt jetzt im Satzbau statt im Markenclaim. Außerdem ist Kommunikation = Beziehungsklima: Die Luft-Energie bringt Austausch, aber auch Irritation. Du wirst gespiegelt, hinterfragt, ggf. sogar diskutiert. Menschen reagieren jetzt rationaler und skeptischer. Wenn du in deinem Business emotional überidentifiziert bist (mit viel Maske, Stolz oder Hochmut handelst und sprichst), erlebst du im Juni vielleicht Rückzug, Kritik oder Kühle. Wenn du jedoch präsent bleibst, zuhörst, definierte Grenzen ziehst und auf Augenhöhe agierst, wirst du online/offline gesehen. Und gebucht.
Kundengewinnung im Juni
Erfolg läuft weiterhin weniger über Push-Techniken, dafür herrschen nun Präzision, Resonanz und das Timing deiner Worte. Der Trickster kennt die Kunst des Moments: Der Bote spricht, wenn es passt – und ignoriert dafür gern so manchen angepassten Content-Redaktionsplan. Dein Salesprozess sollte am besten so zwanglos wie möglich sein, stattdessen den Fokus auf Dialog legen. Heißt: geistig präsent bleiben, ohne dich zu verzetteln. Nähe zu Followern, Interessenten und Kunden entsteht durch kluge Sprache, auf gar keinen Fall durch Anpassung.
Energien im Juni 2025: Spiegel für dein Business und Selbst
Schattenaspekte im Juni wirken subtil: Zynismus, mentale Überlegenheit, intellektuelle Ausflüchte, innere Fragmentierung. Du spürst sie, wenn du
- dich nicht entscheiden kannst
- im Prinzip alles weißt, was du wissen musst, aber doch nichts tust
- dich in irgendeiner KI-Sprache verzettelst oder irgendeinen Content raushaust, aber nicht auf Resonanz schaust.
- Aber auch körperlich: Dein Nervensystem könnte dann schnell überreizen, dein Kalender vielleicht voll, doch dein Kopf immer leerer werden.
Reduktion, statt noch mehr Strategie!
Selbstbeziehung
Die Frage „Wer bin ich?“ wird unwichtig. Dafür rücken andere Fragen in den Mittelpunkt. Die Wichtigste: „Wie denke ich über mich?“
- Welche inneren Dialoge führst du, wenn es schwierig wird?
- Bist du deine klarste Führungskraft oder dein schärfster Kritiker?
- Denkst du dich in deine Größe oder aus ihr heraus?
In diesem Monat regiert geistige Aufrichtung: Alchemistisch erlaubt dir die Sublimatio, mentale Muster zu erkennen, die dich klein halten, ablenken oder fragmentieren. Beobachte deinen Verstand wie eine Landschaft, werde dir der inneren Stimme bewusst, die dich führt, und der, die dich sabotiert. Triff im Juni 2025 bewusste Gedankenentscheidungen.
Herkunft und Mutter-/Vaterlinie
Zwilling und Krebs konfrontieren dich mit den Familiensystemen deiner Kommunikation.
- Wer hat dir beigebracht, wie man sich ausdrückt?
- Wer hat dich unterbrochen, korrigiert, kontrolliert?
- Wer hat geschwiegen?
Diese inneren Prägungen wirken im Business direkt auf dein Marketing, deine Kundenkommunikation und Contentstruktur. Besonders Unternehmer:innen, die „zu viel reden“ oder „nie den Punkt treffen“, kennt oft frühere emotionale Unsicherheit oder kognitive Entwertung als Erfahrungen. Wer jedoch zu wenig spricht, verzichtet ganz auf Resonanz.
Der Wechsel zum Krebs bringt danach Fragen nach emotionaler Sicherheit.
- Kannst du bei dir bleiben, wenn du sichtbar bist/wirst?
- Kannst du bei dir bleiben, wenn du nicht sichtbar bist/wirst?
- Oder brauchst du für jeden Post eine externe Bestätigung?
Prägungen reichen tiefer als deine Strategie. Wenn du daran arbeiten möchtest, könnte mein 1:1-Programm für dich interessant sein. >>
Beruflicher Aufstieg und Zielerreichung
Im Juni 2025 zählt weniger die Masse an Output als deine Unterscheidungsfähigkeit.
- Was gehört zu deinem Weg?
- Was lenkt dich ab?
- Welche Projekte sind mental scharf, welche nur Fluchtbewegungen – weg von dem, was du wirklich willst bzw. was Erfolg bringen würde?
Zielerreichung ist jetzt kein Sprint, sondern gedankliche Schärfung. Meint: lieber ein sprachliches Update deiner Angebotsstruktur als ein weiterer Launch. Erkläre weniger, sag mehr. Handle nicht für Sichtbarkeit, sondern für Integrität. Nach der Sommersonnenwende verlangsamt sich dann die Energie. Kundenbindung ersetzt dann jedes Skalierungsdenken. Dieser Übergang bedeutet auch: Deine Leistung wird nicht länger über deine Inhalte gemessen, sondern über die a) Qualität und b) ob es das ist, was dein Feld hören muss und will. Die erwähnte Resnonanz.
Persönlichkeitsentwicklung
Sublimatio fragt nicht nach neuen Erkenntnissen. Es fordert Distanz zu deinen alten Selbstbildern.
- Wer bist du geworden, weil du gedacht hast, du müsstest X sein?
- Welche Begriffe verbindest du mit dir, die veraltet sind? („Verkäufer:in“, „Hochsensible:r“, „Scanner:in“, „Alleingänger:in“ usw.)
Der Juni erlaubt dir, die geistige Hülle alter Rollen zu durchbrechen. Entkoppele dich auf intellektueller Ebene von diesen Selbstdefinitionen. Der alchemistische Prozess der Sublimatio hebt die fixierten Identitäten ins Bewusstsein, ohne sie erneut emotional aufzuladen.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet im Juni zudem: dich als Denkende:r erkennen. Richte nur deine begrifflichen Spiegelungen neu aus. Lässt du dich aber in eine „alte, falsche Schublade“ stecken, lenkt es dich in eine ebenso falsche Richtung. (Und manchmal warst du es selbst, der sich verrannt hat – oder misslich benannt hat.) Also: Reflexion, am besten ohne jedes Drama. Fühle zuerst, was du denkst, und dann denke neu – benenne dich neu.
Kreativität
Hallo, Phase der Klartext-Kreativität! Keine Zeit für Entwurfsästhetik, nur noch sprachliche Trennschärfe. Kreativität wird jetzt zum Filter:
- Was an Produkten/Angeboten und im Content/Marketing ist mein Ding?
- Was war nur ein Trend – habe ich nur probiert, mitgemacht, gespielt?
- Was davon verdient mehr Sichtbarkeit?
Im Juni wird kreatives Arbeiten zu einem Prozess mentaler Synthese: Du sortierst, formulierst und entscheidest. Befreie deine Ideen von romantisierender Aufladung und rücke sie in den Dienst einer klarer Kommunikation. Denn alchemistisch wird deine kreative Energie jetzt sublimiert – sie verlässt den emotionalen Sog und steigt auf in die Präzision. Texte, Konzepte, Posts, Reels – alles verlangt jetzt danach. Die besten Ideen bringen dir und deinem Business nichts, wenn du sie nicht in treffsichere, resonanzfähige Formulierungen übersetzt.
Für uns Schreiber: Wir sollten jetzt nicht schreiben, um uns zu entlasten, sondern um anderen Orientierung zu schenken. Wichtig: Benenne die Dinge, wie sie sind. Sei exakter als bequem. Und vor allem: Lass keine Idee mehr liegen, nur weil du Angst hast.

Schattenblockaden und Risiken für deine Selbstständigkeit
Fragmentierungsschatten
Du weißt alles im Einzelnen, aber nichts zusammen – das große Ganze als sichtbares Funadament könnte dir fehlen (und deinen Interessenten/Kunden & Co. ebenso). Du denkst ggf. zu viel, redest zu viel, aber fühlst dabei nichts oder kommst nicht auf den Punkt. Dein Business braucht dann Fokus, sonst überreizt dein Nervensystem. Alchemistisch ist das der Moment, in dem das Mentale sich verselbstständigt – die Sublimatio droht zu entgleiten. Du bist „im Kopf“, aber nicht mehr bewusst darin. Die Kunst besteht also darin, dein Denken zu bündeln, statt es gegen dich arbeiten zu lassen. Mentale Klarheit durch Begrenzung zählt – noch mehr Wissen ist jetzt unnötig.
Spiegelungszwang
Du reagierst jetzt ggf. auf jede Meinung, jede Story, jeden Content und passt dich unbewusst an. Du verlierst dabei leicht deine Energie bzw. vielmehr die Frequenz, die dir eigen ist, weil du in denen anderer mitschwimmst. Das ist besonders für (Hoch)Empathen und Hochsensible wichtig. Alchemistisch betrachtet ist das auch die Kehrseite der Luftenergie: Du nimmst zu viel auf, ohne bewusst zu filtern. Dann reflektierst du die (Online-/Offline-)Welt, aber deine Identität verwischt dabei. Sublimatio verlangt Selektion: Was ist Information, Ablenkung, was Projektion?
Kommunikationsschatten
Du sprichst entweder zu verkopft oder zu emotional, übererklärst, schweigst oder entwertest sogar auf ironische Weise. Du benutzt dann z. B. Worte, um dich zu schützen, statt um dich zu zeigen. Alchemistisch bedeutet das: Die Sprache hat sich vom Selbst gelöst – Worte werden zu Masken. Doch deine Aufgabe besteht darin, wieder aus dir heraus zu sprechen. Der Geist ist dann nicht mehr länger Fluchtmittel, sondern Kanal für deine Wahrheit und DIE Wahrheit.
Der Intelligenzkomplex
Nutzt du Wissen, um Distanz zu schaffen? Du weißt ggf. immer warum, aber nie wie du etwas vermittelst oder wie du Nähe zu neuen Interessenten herstellen kannst. Du analysierst, analysierst, analysierst, aber entscheidest du auch? Und: Bist du nicht erreichbar? Alchemistisch ist das Sublimatio ohne Rückführung – ein Aufstieg ohne Integration. Es fehlt die Verdichtung ins Leben, die Entscheidung, die Verkörperung. Genius und Brillanz bleiben nutzlos, wenn sie dich von der Welt trennen. Lass neue Konzepte sein, was du jetzt brauchst, ist Kontakt.
Schatten der Orientierungslosigkeit
Die Leichtigkeit des Monats schlägt bei Unintegriertheit in Zerstreuung um. Du verlierst dich dann ggf. auf Nebenschauplätzen, liest noch ein Buch, beginnst noch ein Freebie, verfasst noch mal neuen Content, aber nichts davon scheint VERBUNDEN. Dein Geist verstreut sich in vielen Teilen, statt sich auf etwas Konkretes zu fokussieren. Alchemistisch spricht man von flüchtigen Elementen, die nicht gesammelt werden. Deine Aufgabe: Denke wie ein Alchemist. Was ist das Gold im Chaos?
Fazit
Deine Aufgabe im Juni 2025: Finde die Schnittmenge zwischen deiner mentalen Brillanz und emotionalen Aufrichtigkeit. Meint: Sag, was du weißt, aber hör auf, dich hinter Wissen, Worten oder Erklärbär-Manier zu verstecken. Führen, ja, rechtfertigen, nein. Werde sichtbar als denkender und fühlender Mensch. Der Juni kann so manches Mal schneller denken, als du fühlst. Vermeide deshalb jede emotionale Kompensation, schärfe deine Sprache und wähle deine Worte, Messages und Geschichten – nicht nur um Content, auch in Verkaufsgesprächen & Co. Und nein, du brauchst auch kein weiteres Produkt: Jetzt zählen nur die richtige Perspektive, das richtige Timing für das Wesentliche. Halte nicht an allem fest, nur am Nötigen. Führe deine Interessenten und Kunden also durch bewusste Auswahl, punktgenaue (An)Sprache und emotionale Präsenz.
Janett Menzel
von Janett Menzel | Nov. 25, 2023 | Business-Identity, Kundenbeziehungen, Marketing, Mindset, Personenmarken, Social-Media, Zielgruppen
Eine bewusste Kundenanziehung ist und bleibt das goldene Prinzip von wahrem, langanhaltendem Erfolg. Wunschkunden, Traumkunden. Deshalb mussten wir alle in Coachings den idealen Kundenavatar erstellen: damit wir wissen, mit wem wir wirklich zusammenarbeiten wollen.
Leider ziehen wir, wenn es uns ums Geld geht, besonders zu Beginn unserer Selbstständigkeit, erst einmal falsche Kunden statt richtige an. Wir haben es eilig, wollen schnell vorankommen. Es ist eine wesentliche Lektion eines jeden Selbstständigen, zu lernen, nicht jeden Interessenten, der mit uns zusammenarbeiten will, in unser Feld zu lassen: Du kannst nicht jeden Interessenten oder kaufbereiten Menschen als Kunden annehmen, nur weil du dir davon 900 €, 3k oder 50k versprichst. Du musst weise wählen, wen du in deine Räume aka Coachings, Mentorings und 1:1 lässt. Nicht umsonst gibt es den Spruch „Wenn der Schüler es nicht lernt, ist der Lehrer schuld“.
Wenn du bislang eher die falschen, im Sinne unpassender Kunden angezogen hast oder sich mittendrin herausstellte, dass sie doch nicht so nett, dankbar oder selbstwirksam waren, ist dieser Blogpost für dich.

Wieso du nicht die richtigen Kunden anziehst
Wir wissen alle: Mangel wird schnell ein Problem. Wenn man keine Kunden hat, hat man auch keinen Umsatz. Während wir über unsere Rechnungen nachdenken und die Unruhe von Tag zu Tag steigt, sinken die Ansprüche an die Geldquelle, denn: Hauptsache Geld. Der Rest wird sich schon fügen. Es ist leicht, dann irgendwen anzuschreiben (den wir nicht richtig geprüft haben) oder den Nächstbesten zu nehmen, damit überhaupt Geld reinkommt. Wir sind glücklich, wenn das Verkaufsgespräch gut ausgeht, wenn sich der Interessent nicht so sträubt, unser Preis angenommen wird. Mit diesen Kunden kann eine richtige gute Zusammenarbeit entstehen oder es kann schiefgehen.
Ich beispielsweise hatte in meiner gesamten Laufbahn deshalb 4 Kunden, die ich nicht hätte annehmen dürfen. Ich „brauchte“ aber in 2 Fällen das Geld — und in den anderen Fällen war es pures Ego. Sie WOLLTEN so dringend mit mir zusammenarbeiten, weil sie glaubten, ich könnte ihnen helfen, dass ich ihnen glaubte. Ich prüfte nicht nach meinen Kriterien. Ich sagte einfach Ja. Ende vom Lied: Sie beendeten die Zusammenarbeit mit viel Getöse. Oder wie eine alte Freundin und Psychologin zu sagen pflegt: „Wenn man einmal den Schuldigen gefunden hat, kommt einem das Problem nur noch halb so schlimm vor.“ Denn dann muss man nicht bei sich schauen, sondern erwartet selbstsicher vom Beauftragten, dass er den Tango für zwei allein tanzt.
(Das kann funktionieren, wenn du eine Done-4-You-Dienstleistung anbietest. Und selbst da brauchst du vorhandene, vollständige, korrekte und richtungsweisende Informationen, um deinen Job gut zu machen.)
Oft passiert es ja aus heiterem Himmel, zumindest war es bei mir so: Von heute auf morgen änderten sich die Prioritäten der Kunden. Von heute auf morgen stellten sie fest, sie hätten besser auf mein Anraten gehandelt. Aus dem Nichts hatten sie die Wahl zwischen „sich an die eigene Nase fassen“ und mit mir sprechen, damit wir Ziele neu ausrichten, und „mir die Verantwortung geben, um irgendwie aus dem Vertrag kommen“. Nur bei einer Klientin kam die Frage, ob denn meine Methode „überhaupt bei irgendwem“ funktionieren würde — und das, obwohl sie keinen meiner Schritte umgesetzt hatte UND ich ihr im Erstgespräch natürlich mehrere (echte) Bewertungen vorgelegt hatte.
Ich versuchte in allen Fällen ruhig zu bleiben und suchte das Gespräch. In meinem Bereich funktioniert das gut: Wir beschäftigen uns mit Hard-Facts. Kompromisse sind zwar psychologisch misslich, aber in Zusammenarbeiten wie die mit mir sehr wirksam. Sie können noch immer gut ans Ziel führen und großartige Ergebnisse hervorbringen. Man braucht nur eine neue bzw. andere Strategie. Doch die 4 lehnten es kategorisch ab. Sie wollten einfach nur weg, weil sie hätten selbst etwas ändern müssen. Ich deute das heute als Schwierigkeit mit Konfrontationen und damit, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen. Mitunter sind es unerkannte, blinde Punkte wie technische Aversion oder Unentschiedenheit und IMMER Ängste, die dahinterstecken. Auch die Emotion Schuld trägt jeder anders, Scham und Angst jedoch erst recht. Oftmals liegen Ängsten auch eine tiefe Traurigkeit zugrunde, die man schwer fühlen kann.
Selbst wir Coaches, Berater und Experten können zum Beispiel unbewusst berühren (aka triggern) und/oder unser Gegenüber spiegeln und etwas auslösen, was nie unsere Intention gewesen war. Wir merken es nicht und nicht jede/r unserer Kunden kommt damit (gut) zurecht oder spricht offen darüber mit uns. In dem Moment aber, in dem du spürst — und ich spürte es —, dass die GESAMTE Selbstverantwortung auf dich übertragen wird (in einer Done-with-you- oder Do-it-yourself-Dienstleistung), stimmt etwas nicht mehr. Als jahrelanger Identity-Coach weiß ich das aus dem FF. Doch zumindest den 4 Kundinnen konnte ich nicht weiter helfen. Vielleicht war es gut so, vielleicht nicht. Wir werden es nie erfahren.
Doch eines steht fest: Auch die unpassenden, falschen Kunden erzählen uns viel über uns selbst. Und genau dort können wir ansetzen als Selbstständige. Genau dort sollten wir die Schrauben nachziehen.

Sind wir für jeden? Die Falle, wenn wir uns ungenau abgrenzen – oder gar nicht
Nun sind wir alle Menschen: Auf der einen Seite müssen wir uns als Selbstständige eingestehen, dass unsere Methode oder Energie nicht bei jedem wirkt. Da sind wir zu Beginn gefragt, eben diese Wirksamkeit abzurufen, bevor wir Ja zum Kunden sagen. Menschlichkeit — und somit Fehlbarkeit — sollten wir allen Seiten zugestehen, auch wenn solche Konflikte oder „Auseinandergehen“ sehr „berührend“ sein können — nicht nur für uns. Denn auch unsere Kunden hatten sich etwas anderes, Besseres, erhofft.
Mag es auch so sein, dass die Verantwortung bei ihnen lag, so sind sie immer noch in unserem Feld und damit Teil von uns bzw. unserem Business. Sie können schlechte Rezensionen auf unseren Bewertungsportalen verfassen oder andere Websites ansteuern, die dann eben laut SEO bei „(Dein Name) Erfahrungen“ bei Google auftauchen würden. Ich habe es selbst schon erlebt, dass ehemalige Mentoren von mir in Facebook-Kommentaren negativ besprochen wurden. Es kann eine echte Welle nach sich ziehen, wenn man da „I don’t care“ als Einstellung hat.
Besonders hilfreich ist die archetypische Kundenansprache: für weibliche und männliche Klientel.
Falsche Kunden beeinflussen deine Business-Energie und Effizienz
Solche Kundenbeziehungen beeinflussen unsere Energie maßgeblich. Das solltest du nicht unterschätzen. Einige fühlen sich tatsächlich schuldig oder grübeln sich in den Schlaf, fühlen sich schlecht, weil sie meinen, versagt zu haben — oder es sich haben einreden lassen. Viele aber verschweigen ihre Wahrheit, ihre Meinung zu dem Tatsachenfall, obwohl sie handfeste Argumente vorzuweisen hätten.
Wenige Selbstständige können also bei unzufriedenen Kunden ihr Gefühl ganz ausschalten und sich nur um ihren Umsatz kümmern. Getreu dem Motto: „Das ist dein Schuh.“ Im Wissen (und Gewissen), dass ihre Kundenbeziehungen auf Einseitigkeit, gespielter Sympathie und schlimmstenfalls Lügen aufgebaut wären, suchen bewusste Selbstständige meist nach Wegen, das Problem zu kitten und/oder zu sich einigen. Viele machen das sogar dann, wenn sie wissen, dass sie ihrer Verantwortung nachgekommen sind und der Kunde die Fehlerquelle war.
Doch wer nur einen Funken Integrität besitzt, meint Marken- bzw. Unternehmenswerte, die du sowohl kommunizierst, als auch verkörperst, dem stoßen unpassende Kunden einfach sauer auf. Dafür musst du natürlich deine Business-Identität und dazugehörigen Werte kennen, einen Sinn für deine Business-Identity haben — wer du bist bzw. sein willst und was du tatsächlich für wen leisten kannst. Du musst auch deine Grenzen kennen, nicht nur deine Qualitäten und Talente/Gabe. Denn, wenn es richtig schlecht läuft — und davon haben mir einige Kunden berichtet —, dann nimmst du die Worte deiner Kunden sehr persönlich und knickst deinen Selbstwert, senkst deine Preise oder versklavst dich in der Hoffnung, der Kunde würde keine negative Bewertung schreiben.
Dahinter steckt oft das Glaubensmuster, dass du gefallen müsstest oder echte Leistung erbringen müsstest (in den Augen anderer), um wertvoll zu sein. Das solltest du dir im Business schnell abgewöhnen. Denn es wird immer Menschen, Interessenten und selbst Kunden geben, die keinen Sinn oder kein Gespür für das Ganze haben, und damit auch nicht für dich.

Wie kannst du verhindern, falsche Kunden anzuziehen?
Wer solche Fälle schon mal erlebt hat, wird alles versuchen, damit sich diese nicht wiederholen. Der spricht lieber 20 min länger mit Interessenten oder stellt ein paar unbequeme Fragen, um sicherzustellen: „Das kann funktionieren — für uns beide.“ Dann existieren keine Ängste mehr um Geld oder ein Nein vom Interessenten. Der legt auch seinen strikten Verkaufsleitfaden weg, wenn sich seine Intuition meldet. Außer er hat genau solche Fragen eingeflechtet, wie ich es meinen Kunden in allen Programmen, Kursen und Beratungen ermögliche:
Mein Team und ich legen sowohl das Fundament, um sicherzustellen, dass dein Kunde coachbar ist, als auch, dass die Herausforderungen deines Kunden nicht therapiewürdig sind. (Sonst haben sie einen Störungscharakter und gehören in andere Hände.) Denn heutzutage sind offen blutende Traumata oder versteckte, unsichtbare Störungen beinahe normal. Damit will ich nicht sagen, dass jeder in eine Therapie gehören würde. Ich sage, dass die schwer verfügbaren Therapieplätze sowie die Unwissenheit und Uneinsichtigkeit einiger nicht selten dazu führen, dass sie bei Coaches landen. Die Herausforderungen nicht weniger zeigen sich als therapeutisch an. Da kannst du ohne eine geschulte, therapeutische Sicht auch nicht erkennen, wer für ein Coaching, Consulting oder eine einfache Session geeignet ist oder nicht. Deshalb arbeite ich auch mit einer psychologischen Beraterin zusammen, für den Fall, dass wir an schwierigere Emotionen gelangen. Gleichfalls ermöglichen wir meinen Kund:innen in einer spezifischen Weiterbildung für Coaches, Consultants und Experten, sich entsprechend psychologisch weiterzubilden. Vorbereitung und Prävention sind hier alles, denn das Gesetz wird immer greifen und dich niedertrampeln. Lieber vorsorgen, als die Nachsicht zu haben.
Doch auch ohne therapiewürdigen Charakter musst du vorbereitet sein, um dein Business zu schützen (und deine Kunden). Entscheide nach dem leisen oder lauten Bauchgefühl, der „Chemie“, die nicht stimmt. Sie zeigt dir:
- Dieser Mensch gehört nicht in mein Feld.
- Dieser Mensch kann nicht von meiner Methode, meiner Art Business, profitieren. Er braucht eine andere Sorte Mensch, Mentor, Coach, Berater, Experte.
- Dieser Mensch wird mehr wollen, als ich ihm geben kann. Er wird verlangen und erwarten und am Ende enttäuscht sein, wenn er es nicht bekommt.
- Diesen Menschen werde ich überfordern.
- Dieser Mensch ist nicht offen, mutig oder selbstwirksam genug für meine Wege. Genau das aber bräuchte er in einer Zusammenarbeit mit mir, um sein Ziel zu erreichen. Wir passen also nicht zusammen.
- Diesem Menschen werde ich nichts Gutes tun können — und auch er mir nicht.

Deine Rolle und Selbstwahrnehmung
Um das überhaupt einschätzen zu können, musst du dir deiner Rolle — deiner Selbstwahrnehmung und der tatsächlichen Fremdwahrnehmung — bewusst werden. Das ist mehr als nur „Der/die will ich für meine Klientel sein“. Es geht um deine Energie, wegen der du gebucht wirst.
Ich gewöhnte mir deshalb Anfang des Jahres an, meine Kund:innen zu fragen, was sie genau veranlasst hat, mich zu buchen. Ihre Antworten waren überraschend. Sie sprachen von Schutz, von der Einschätzung, ob sie einen Fehler gemacht oder richtig gehandelt hatten. Sie suchen bei mir nicht nur Bestätigung für ihr Sein und ihr Fühlen. Als Identity-Coach, der ich per se noch immer bin, wenn auch jetzt für Business, ist das gang und gäbe. Sie erbitten von mir mit meiner Expertise um „Erlaubnis“, ausbrechen und unbequem sein zu dürfen, im Vergleich zum Usus „Fehler“ machen zu können. (Und da sind sie bei mir als Rebellin natürlich an der richtigen Adresse.) Außerdem wollen sie die schnellsten Wege, die ich als Contentmarketerin mit all meinen Ergebnissen in meiner 1. Selbstständigkeit aufweisen kann.
Es ist also wichtig für dich zu verstehen, wieso deine Kunden dich buchen, was sie in dir sehen und was sie in der Zusammenarbeit mit dir SUCHEN. Vor allem entscheidet, ob du damit fein bist – ob du das wirklich bist und sein möchtest.

Wie du dafür sorgst, dass du erkennst, welcher Kunde richtig ist und welcher falsch
Klar, wir wollen einerseits prüfen, ob der Interessent zu uns passt. Wir wollen den Kunden idealerweise, insofern passend, für uns GEWINNEN. Wie geht das also zusammen, am besten mit so wenig Streuverlust wie möglich?
Insofern du Ja sagst, meint, dass du keine ERNSTHAFTEN Einwände gegen eine Zusammenarbeit hast UND mit dem Interessenten offen über bestimmte Punkte gesprochen hast, dieser sich veränderungsbereit gezeigt hat, kannst du mit Fragen weiterarbeiten. Ich habe mir im Laufe der Zeit angewöhnt, einige für mich wichtige Punkte abzuklopfen, bevor ich final Ja zu einer Zusammenarbeit sage.
Einen genauen Plan erarbeiten wir in meinem 90-min-Business-und-Content-Booster.
- Was brauchst du genau? (Nur die Person.)
- Was brauchst du von jemandem wie mir? (Was braucht die Person von einem Consultant, Experten oder Coach, der du bist?)
- Welche Erwartungen hast du an eine Zusammenarbeit mit MIR? (Warum genau will sie mit DIR zusammenarbeiten?)
- Welche Gründe sind es in deinen Augen, dass du deine Ziele bisher noch nicht erreicht hast? (Blinde Punkte, schwere Emotionen, blockierende Beziehungen, Fehler usw.)
- Woran wirst du erkennen, dass du deine Ziele erreicht hast?
- Wie würdest du reagieren, wenn du deine Ziele vor Vertragsende erreichst? (Das ist eine wichtige Frage, denn es gibt genug Kollegen, die schon solche Fälle hatten, inkl. mir, bei denen die Leute vor Vertragsende gehen wollten.)
- Wie reagierst du allgemein in Situationen, in denen du dich mutlos oder hoffnungslos fühlst? (Motivationen abfragen.)
- Würdest du sagen, du bist offen für neue Wege oder vertraust du eher deinem Bauchgefühl? (Bauch ist immer Mist. Die Person muss offen für neue Perspektiven sein, um durch dich ihre Ziele zu erreichen.)
- Wie reagierst du, wenn etwas weniger schnell klappt, als du es dir wünschst? (Thema Geduld und Frust, aber auch Schuld aka Verantwortung)
- Wenn du dir ein Bild von der Gesamtsituation machst, weil es nicht so funktioniert, wie du es geplant hattest, wen betrachtest du zuerst: das Außen oder dich selbst? (Frage nach der Verantwortung)
Ich prüfe außerdem ein bestimmtes Wissen ab, das meine Kunden mitbringen MÜSSEN. Für einen meiner Kurse sagte ich deshalb Nein zu einer Interessentin, die offen zugab, dass sie kaum Technikkenntnisse besaß. Misslich für TikTok-Videomarketing. Anderes Beispiel: Ich biete auch Schreibkurse an (nicht SchreibLERNkurse, sondern Schreibkurse für Selbstständige, die schon sicher mit Wörtern umgehen können, aber ihre WORTE, ihre Stimme und Botschaften formen wollen). Dafür ist es wichtig, dass sie schon schreiben können, ein Gefühl für „zwischen den Zeilen“ haben und mit Wortwahl sowie Basis-Stimmungen umgehen können. Da reicht es nicht, dass wir ja alle Schreiben in der Schule gelernt haben. Es gibt meistens Bedingungen, ob mental oder bezogen auf Fähigkeiten, die vorhanden sein müssen, um Erfolg zu garantieren.

Positioniere dich und zeig Kante – bevor deine Interessenten kommen
Für bewusste Kundenbeziehungen entscheidet vor allem, was du nach außen hin kommunizierst: deine Botschaften, Werte, IDENTITY und Persönlichkeit müssen so transparent und deutlich (verständlich!) gemacht werden, dass mehr als KLAR ist, WER du bist. (Hier fallen die meisten auf den Hintern.) Wer sich verstellt, um nicht anzuecken, oder sich irgendwo einpasst, um für eine Plattform konform zu sein, wer seine Botschaften verschleiert oder seine Wahrheiten verschweigt, der wird immer Schwierigkeiten haben, die richtigen Kunden anzuziehen.
Wie du genau deine Geschichte, Botschaften und Werte kommunizierst, im Content und gesamten Marketing, das besprechen wir in meinem Content-und-Business-Booster und längeren Programmen wie ALIGN & ALIVE. Denn, wer sich nur mit Kunden wegen des Umsatzes umgibt, nicht aber wegen der gemeinsamen Vision und Ziele, der riskiert, sich eine eigene Wüste zu erschaffen:
Es könnten Kunden sein, die mittendrin aus dem Vertrag aussteigen wollen und dir die Verantwortung für ihre Erfolglosigkeit geben, die hinter deinem Rücken über dich reden, dir schlechte Bewertungen geben, andere ausfragen und anstacheln, um in ihrem Gefühl nicht allein zu sein, die in deinen Gruppen für Unruhe sorgen oder sehr viel Raum brauchen, die anderen still und heimlich von einer Zusammenarbeit mit dir abraten, während sie dir ins Gesicht lächeln. Bestenfalls beenden sie einfach die Verbindung zu dir und haben schon bezahlt. Noch besser wäre es, wenn sie ein Gespräch suchten oder einen anderen, gegenseitig möglichen Weg erarbeiteten — mit dir gemeinsam. Am besten aber wäre es, wenn entweder du oder sie von vornherein Nein gesagt hätten.
Wenn du Herausforderungen im Aufbau von bewussten Kundenbeziehungen hast oder eine Business-Neuausrichtung brauchst, um endlich zufrieden morgens aufzustehen und zu wissen, dass du den heutigen Tag mit tollen Kunden verbringst: Wir bieten dir mehrere Möglichkeiten, um mit uns zusammenzuarbeiten. Für alle Budgets.

Ich will endlich die richtigen Kunden anziehen!
Du bist in genau so einer Pattsituation, gerätst oft an die „falschen“ Kunden oder wünschst dir bewusstere Kundenbeziehungen — solche, die DU steuerst, sowohl im Content als auch in Erstgesprächen?
Es gibt eine einfache Regel dafür: Sprich den an, den du erreichen willst. Sprich nicht jeden an und sprich vor allem nicht so wie jeder. Wie dir das gelingt, erarbeiten wir gemeinsam: entweder in meinen mehrmonatigen Programmen oder für geringere Anliegen auch in Einzelsessions. Du wählst, was du brauchst.
Align & Alive: 3 Monate, um dich neu mit deinem Business zu verbinden. Deine beste Positionierung, deine Story, deine Botschaften und der Content, der sich daraus ergibt. Plus der Aufbau eines unerschütterlichen Mindsets, Loslassen aller Enttäuschungen, deiner Müdigkeit und Hoffnungslosigkeit, deiner bisherigen Rolle, falscher Kunden und misslicher Kundenansprache, deiner Sorgen oder gar Ängste, Sichtbarkeitsprobleme und Unsicherheiten. (Das ist unser bislang BESTES ANGEBOT!) Sichere dir deinen Platz in ALIGN & ALIVE am besten JETZT.
von Janett Menzel | Mai 8, 2023 | Business-Starters, Businessaufbau, Content that sells, Mindset, Social-Media, Verkaufen
Wenn du Unternehmer:in oder Selbstständige:r bist, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass dir Verkaufsgespräche Bauchschmerzen bereiten. Vielleicht bist du auch wie ich früher und hast so richtige Angst vorm Verkaufen: Angst, mit potenziellen Kunden zu sprechen, zu pitchen, Angst, Geld zu verlangen oder sich online zu zeigen und seine Dienstleistungen/Produkte anzubieten.
Es gibt viele Gründe für die Angst vor Verkaufsgesprächen: Ablehnung durch potenzielle Kunden oder davor, Bestandskunden um Aufträge zu bitten, Angst, zu stören, sich zu ernst zu nehmen, Angst, jemandem etwas aufzudrängen oder schlicht zu viel zu wollen. Oder vielleicht magst du Gespräche mit Kunden an sich eher weniger. Vielleicht stapeln sich aber auch die Rechnungen und du weißt: „Ich muss Kunden gewinnen und mehr verkaufen!“ Psychischer Stress, Existenzangst und Leistungsdruck lassen grüßen.
Wir kennen es alle. Diese Ängste können den Erfolg als Selbstständige:r, Unternehmer:in oder Freiberufler:in jedoch behindern – wenn sie dich davon abhalten, dein Potenzial auszuschöpfen. Dein Umsatz und Geschäftserfolg werden darunter leiden. Deshalb gebe ich dir in diesem Blogpost einige Mindset-Shifts und Tipps fürs Verkaufen mit, die dir Mut machen sollen.
Angst, zu verkaufen, ist schlecht für dein Unternehmen
Die Angst vorm Verkaufen ist ein Thema, das unter Geschäftsinhabern, Kleinunternehmern und Selbstständigen immer wieder auftaucht. Es kann lähmend sein, nur daran zu denken, dass du hinausgehen und – vielleicht sogar mit Druck im Nacken – versuchen musst, dein Produkt/Angebot zu verkaufen, an deren Entwicklung du so hart gearbeitet hast. Denn so vieles hängt von dem Verkaufsgespräch ab, nicht nur monetär, sondern auch für dich als Mensch.
Doch wie kommt es, dass Verkaufen für einige leicht ist und für andere schwer? Vertrieb ist für Selbstständige und Unternehmer:innen immerhin ein notwendiger Teil des Geschäfts. Du musst verkaufen, um deinen Kundenstamm zu vergrößern und dein Unternehmen am Leben zu halten. Für viele Unternehmer:innen ist der Verkauf jedoch so beängstigend, dass sie ihn um jeden Preis vermeiden.
Viele Unternehmer:innen fürchten sich sogar so sehr vorm Verkaufen, dass sie es gar nicht erst probieren. Sie haben weder einen Messengerprozess angebunden an ihr Social-Media-Marketing noch pitchen sie regelmäßig. Sie halten sich vom Vertrieb und gut funktionierenden Vertriebsstrategien lieber fern und hoffen, dass die Leute stattdessen von allein zu ihnen kommen werden. Viele Selbstständige reden sich sogar ein, dass das richtig so wäre, getreu dem Glaubenssatz „Wer nicht allein zu mir kommt und nicht ohne Überzeugung kaufen will, der ist ohnehin der falsche Kunde für mich“.

Aber das ist oft ein Trugschluss. Du kannst deinen Kundenstamm nicht vergrößern, ohne zu verkaufen – und ohne wirksame Vertriebsstrategien für dein Produkt oder deine Dienstleistung zu kennen. Wenn du nicht verkaufst, gehen dir
- irgendwann die Kunden aus und du verdienst kein Geld
- musst du dein Geschäft vielleicht wegen fehlender Umsätze sogar irgendwann aufgeben.
Ist das wirklich eine Option? Ängste lassen sich überwinden, da bin ich das beste Beispiel für. Einmal überwunden, kannst du sogar lernen, Verkaufen zu lieben. Du wirst dich nicht nur gut fühlen, wenn du Menschen dein Angebot machst. Sie werden von deiner Überzeugung auch in deine Energie gezogen – und automatisch Ja sagen.
Wenn du dich dieser Herausforderung nicht stellst, würde dich die Angst vor dem Verkaufen nur Geld und Kunden kosten. Das oberste Ziel deines Marketings ist es schließlich, mehr Kunden zu gewinnen, ergo mehr zu verkaufen. Und damit das gelingt, musst du dafür sorgen, dass die Menschen von deinem Unternehmen/Angebot wissen. Wenn du also nicht bereit bist, Zeit in deine Vermarktung zu investieren, entgehen dir viele potenzielle Einnahmen und Kunden.
Frage dich:
- Was tust du für deine Vermarktung und die deines Produkts/Services?
- Welche Marketingstrategien erlauben dir, dass du mit deinem Produkt gesehen wirst?
- Ist klar erkennbar, was du verkaufst?
- Verstehen deine Wunschkunden das Produkt und seinen Wert?
- Lässt dein Marketing den USP deines Produkts erkennen?
- Hast du gar ein Personal- und Visual-Branding und eine Followerschaft, die dich mit einem Produkt direkt in Verbindung bringt?
- Hast du dein Angebot so stark verinnerlicht, dass jede Frage eines Wunschkunden ganz natürlich beantwortet werden kann?
- Bildet dein Produkt die Wünsche und den Nutzen für Kunden direkt ab?
Diese Reflexionsfragen dienen eher dir, aber vertiefen dein Vertrauen in dich und dein Produkt – wieso du es in die Welt gebracht hast und verkaufst. Denn die Wunschkunden merken, wenn du strauchelst, nervös wirst oder Fragen nicht beantworten kannst. Jede Unsicherheit wegen ungeklärter Fragen oder Aspekte deines Produkts kann zum Nein des Kunden führen.

Wenn du deine Angst vor Verkaufsgesprächen und Absagen nicht überwindest …
Angst ist mehr als nur ein Unbehagen – sie ist auch eine große Ablenkung. Wenn die Angst Überhand nimmt, hindert sie dein Gehirn daran, dich auf etwas anderes zu konzentrieren. Deine Angst wird zu einem alles verzehrenden Faktor, der es schwierig macht, andere Informationen zu verarbeiten. Drastische Auswirkungen, wenn du selbstständig bist und Erfolg haben willst.
Deshalb ist hier mein Overall-Tipp bei heftiger Nervosität bis hin zu handfester Angst:
Such dir eine Angst aus, die groß genug ist, sodass deine Motivation anspringt, deine Angst vorm Verkaufen abzulegen.
Diese Technik ist sehr effektiv, weil du etwas anderes mehr fürchtest (und mehr Raum gibst) als Verkaufsangst, zum Beispiel zurückmüssen ins Angestelltenverhältnis, Versagen, Zeitverschwendung, Abhängigkeit vom Partner, schlechterer Lebensstil für deine Familie usw. Was würde also geschehen (können), wenn du weiterhin nicht verkaufst? Frag dich das und liste es dir auf, damit du es schwarz auf weiß siehst.
Hier noch ein paar mehr Gründe, falls dir deine Liste nicht genügen solllte:
1) Dein Geschäftsergebnis und dein Produkt leiden darunter
Wenn dich deine Angst davon abhält, Kunden anzurufen, nach Verkaufsgesprächen oder Geld zu fragen, um Empfehlungen und Referenzen zu bitten oder dich allgemein zu präsentieren, leidet dein Gewinn darunter. Ja, die Überwindung der Angst erfordert Anstrengung und Mut von dir – aber sie sind die Belohnung wert.
Falls du jetzt denkst „Hm“, frage dich, was du mit deinem Business in erster Linie erreichen wolltest. Was war deine Motivation, dich selbstständig zu machen? Wieso wolltest du ausgerechnet dieses Produkt/diese Dienstleistung auf den Markt bringen? Je mehr du deine Werte und Motivationen sowohl kennst als auch liebst, umso leichter wird es dir fallen, von dir zu überzeugen, weil du diese nach außen hin zeigst – und so Kund:innen anziehst, die sich mit dir identifizieren.
2) Dein Geschäft schwächelt
Wenn die Angst die Oberhand gewinnt, kannst du so sehr von der Angst vereinnahmt werden, dass sie deine Fähigkeit einschränkt, alles andere zu tun – auch dein Geschäft zu führen. Sie kann dich letztendlich davon abhalten, dein Geschäft auszubauen und deine 1-Jahres- oder 5-Jahresziele zu erreichen. Richte deine Aufmerksamkeit deshalb auf etwas anderes innerhalb deiner Selbstständigkeit:
- die Ziele deiner Klientel
- der Wert deines Angebots
- die Andersartigkeit/dein USP
- Referenzen von Klient:innen
- deine eigenen Ziele für dich und deine Familie
- und was dir/ihnen der Erfolg ermöglichen würde usw.
- Schau dir deine Konkurrenz an: Was macht sie anders? Welche Themen behandelt sie? Wie macht sie es? Was sind ihre Schwächen, was ihre Stärken? So bleibst du wettbewerbsfähig: mit einer ausgereiften SWOT-Analyse deiner eigenen Selbstständigkeit und die deiner Mitbewerber.
3) Du verpasst Chancen
Und dafür zahlst du einen hohen Preis: Verpasste Chancen und ungenutzte Möglichkeiten vergrößern den Abstand zwischen dir und deinem Erfolg. Denke daran: Selbst kleine Chancen können sich zu großen entwickeln, wenn du ihnen genügend Zeit und Aufmerksamkeit schenkst. Das heißt im Detail: Eine verpasste Chance ist der Verkauf via Social Media oder allein das Kommentieren auf anderen Accounts, wo sich deine Zielgruppe tummelt. Liste dir genau auf, wo du es hast schleifen lassen: Ist es LinkedIn, Social Selling, Blogging, Personal Branding, Webinare, E-Mail-Marketing usw.? Wo bieten sich dir noch Möglichkeiten?
4) Die Konkurrenz holt auf
Wenn du verpasste Chancen nicht erkennst und nachholst, weil die Angst deine Verkaufsfähigkeit einschränkt, wird dich die Konkurrenz irgendwann einholen – und überholen. Fang also noch heute noch an, nachzuholen, was du hast liegen lassen. Vielleicht helfen dir hier wieder intrinsische Motivationen:
- Bist du gern der/die Beste?
- Kannst du sozialen Wettbewerb als Antrieb nutzen?
- Ist es ein tiefes Harmoniebedürfnis, was dich bislang vom Verkaufen abhielt?
- Kannst du dich strikter und eigenmotivierter machen?

4 Mindset-Tipps für erfolgreiche Verkaufsgespräche
Die Angst vorm Verkaufen hält dich zurück, aber die Angst kann mit etwas Optimismus und Mut überwunden werden – und zudem mit ein bisschen Know-how darüber, wie man die Angst überhaupt angeht. Wenn sie dich vom Wachstum deines Unternehmens abgehalten hat, ist es an der Zeit, sie nun loszulassen, damit sie keine Kontrolle mehr über dich und den Erfolg deines Business hat … und über die Chancen, die vor dir liegen.
Tipp 1: Arbeite an deinem Selbstwert und überwinde deine Angst vor Ablehnung
Die Angst vor dem Verkaufen geht oft mit einem geringen Selbstwertgefühl oder der Angst vor Ablehnung einher. Wenn das auf dich zutrifft, ist es an der Zeit, an deinem Selbstvertrauen zu arbeiten. Es lohnt sich, sich diesen Ängsten zu stellen, denn jeder Verkauf ist entscheidend für das zukünftige Wachstum deines Unternehmens. Immerhin bedeutet dir deine Selbstständigkeit etwas, oder? Nimm diese Bedeutung – und was es hieße, wenn du wieder festangestellt arbeiten müsstest – und mach diese zu deiner Motivation. Mitunter schlagen größere Ängste kleinere so schnell, dass man sich fragt, wie man je ein Nein von Kunden fürchten konnte.
Tipp 2: Arbeite an deinem Selbstvertrauen im besten Interesse für deine Marke
Mangelndes Selbstvertrauen – besonders bei Frauen, Künstler:innen und Introvertierten – kann deiner Marke schaden. Wenn du dein Produkt nicht verkaufen kannst/willst bzw. dich davor fürchtest, liegt das wahrscheinlich daran, dass du nicht an seinen Wert für andere glaubst. Wenn das der Fall ist, solltest du dein Produkt oder deine Dienstleistung neu bewerten und das Problem beheben. Selbst wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Unternehmen einen hohen Wert für andere hat, werden potenzielle Kunden immer merken, wenn du nicht an dich glaubst. Kunden, die keine klare Botschaft erhalten, warum sie bei dir kaufen sollten, werden woanders hingehen.
Tipp 3: Verbessere deine Kommunikationsfähigkeiten in Verkaufsgesprächen
Einer der häufigsten Gründe, warum Unternehmer:innen beim Verkaufen scheitern, ist, dass sie nicht wissen, wie sie verkaufen sollen, sodass das Gegenüber Ja sagt. Wenn du dir nicht zutraust, mit Menschen zu kommunizieren, oder gar soziale Ängste hast, wird dir jedes Gespräch anfangs schwerfallen. Auch wird jedes Verkaufsgespräch ohne Kommunikationsfähigkeiten in einem Kunden-Nein enden. Potenzielle Kunden kaufen nicht, weil du es nicht geschafft hast, sie zu überzeugen. Um dieses Problem zu lösen, sprich mit anderen erfolgreichen Unternehmern, lerne Kommunikationsfähigkeiten im Verkauf oder suche dir einen Verkaufstrainer.
Tipp 4: Arbeite an deinem Mindset für mehr Wert und Einfluss deines Angebots
Viele Menschen glauben nicht, dass sie im Verkauf erfolgreich sein können. „Ich kann das einfach nicht!“ Dieser Mangel an Glaube und Vertrauen erzeugt einen Mangel an Verkäufen. Wenn du selbstbewusst bist und an deine Fähigkeiten glaubst, ist es einfach, dich zu verkaufen. Du musst potenziellen Kunden erklären, warum sie bei dir und nicht bei deinem Konkurrenten kaufen sollten, wieso dein Produkt und du selbst besser bist als andere, was du leistest im Vergleich zum bekannten Angebot anderer Mittwettbewerber usw. Du musst das vor allem spürbar machen, deine Worte beim Nennen u. a. der Produkteigenschaften emotionalisieren. Je fühlbarer du es machst, beispielsweise auchdurch Storytelling, umso näher fühlen sich dir Menschen.

7 praktische Tipps für mehr Abschlüsse in Verkaufsgesprächen
Tipp 1: Sympathie ist vielen wichtiger als der Nutzen
Menschen tendieren dazu, „bessere“ Produkte/Angebote abzulehnen, wenn sie von Personen/Unternehmen kommen, die sie weniger mögen. Je mehr ein potenzieller Kunde dich mag, umso eher kauft er von dir. Deine Persönlichkeit – widerspiegelnd in deiner Markenidentität samt Werten – ist für die meisten ausschlaggebend.
Heißt das, du müsstest IMMER gefallen? Nein, es geht um Vertrauen und Verbindung. Du darfst anecken, polarisieren, kritisieren und aufrütteln – ganz im Sinne von Thought-Leadership-Content. Sympathie zwischen Menschen entsteht durch Verbundenheit, nicht durch irgendeine geartete Verbindung. Wenn sie sich dir verbunden fühlen, weil sie z. B. regelmäßig AHA-Momente bei dir erleben, dich für deine Ergebnisse bewundern, die sie auch haben wollen, verkaufst du leichter und mehr.
Tipp 2: Verkaufe an die Menschen, die dir bereits folgen/nahe sind
Das heißt nicht, dass du deine Familie und Freunde täglich nerven sollst, sondern: Die Menschen, die schon in deiner Bubble sind, und seies es auch nur 17 Menschen, sind bereits interessiert. Biete ihnen dein Produkt/Angebot/Service an, bevor du versuchst, erst die nächsten 1000 Follower oder Kontakte zu knüpfen. 17 Verkaufsgespräche könnten 17 neue Kunden bedeuten. Lieber den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach anpeilen. (Ausnahmsweise macht hier dieses Motto Sinn.)
Tipp 3: Verkaufe an die richtigen Menschen
Um deine Angst vorm Verkaufen zu überwinden, fang irgendwo an – aber setz bei der richtigen Zielgruppe an. Versuche nicht, einen großen Kunden mit mehr als dem, was er will, anzusprechen. Versuche nicht, Menschen ohne Budget ein vierstelliges Coachingprogramm zu verkaufen. Und vor allem: Verfalle nicht dem Irrglauben, dass 1000 Follower auch 1000 Kunden bedeuten würden. Denn sonst bekommst du sehr wahrscheinlich mehr Schweigen und Neins als JAs.
Der häufigste Grund dafür sind „falsche“ Freunde, desinteressierte aka Nichtzielgruppen-Kontakte oder noch nicht „warme“ Interessenten (brauchen mehr Überzeugung als sogenannte „warme Leads“ aka Interessenten). Du kannst einen Superpost veröffentlichen, der richtig viel Sichtbarkeit hat und neue Follower bringt. Ist das Thema des Posts aber an deinem Angebot vorbei, bringt er dir nichts. Prüfe mit Hand aufs Herz, ob die Menschen in deiner Bubble auch wirklich deiner Zielgruppe entsprechen.
Tipp 4: Verkaufen = Psychologie, Selbstbewusstsein und Kommunikation
Empathie steht an 1. Stelle, gefolgt von Wissen über die menschliche Psyche. Deshalb steht Verkaufspsychologie noch immer so hoch im Kurs. Man muss für erfolgreiche Verkaufsgespräche wissen, wie Menschen ticken, wann sie Ja sagen und wann eher Nein. Hier kommen zum 1. Mal deine Kommunikationsfähigkeiten ins Spiel.
Kleinere Tricks und Hebel, z. B. dass ein Punkt in 1.000 € den Preis höher erscheinen lässt als ein Preis ohne 1000 € oder dass das €-Zeichen denselben Effekt hat, verglichen mit Euro/EUR/EURO, helfen. Verknappung, Kaufmotive, Grundmotive sind wichtig zu wissen.
Ausschlaggebend ist dein „ausgesprochenes“ und nonverbales Selbstbewusstsein (du vertrittst dein Angebot, deinen Traum/dein Ziel und somit Teil deiner Essenz). Wenn du total shaky und ängstlich auf deinem Stuhl herumrutschst, während du dein 4000 €-Programm verkaufen willst, wirkt das wenig vertrauenswürdig. Menschen wollen geführt werden – von jemandem, der sich sicher ist, dass er helfen kann. Dazu gehören weitere kommunikative Fähigkeiten, im Bereich des Verkaufens offene und geschlossene Fragen sowie Antworten, die Druck nehmen, die Beziehung/Vertrauen aufbauen und erneut hinleiten: zum Kauf.
Tipp 5: Der Preis ist unwichtiger, als du denkst
Ja, du hast richtig gelesen. Menschen kaufen Angebote, die ihnen am meisten bringen. Wenn sie beispielsweise 2 Monate Zeit sparen durch dein Wissen, aber dafür bei dir 1000 Euro mehr zahlen müssen, tun sie es. Der Nutzwert entscheidet. Weitere Beispiele sind seltene Verknüpfungen von Kompetenzen, Erfahrungen, Gemeinsamkeiten. Ich werde z. B. oft gebucht, weil ich a) einen Riesenblog in einem anderen Gebiet habe als Business (B2C und Mental-Health) und dort vorgemacht habe, was meine Kunden erreichen wollen. Andere buchen mich, weil ihnen Ängste und Sorgen ein Bein im Business stellen (und ich auf diesem Gebiet deutschlandweit bekannt bin). Wiederum andere buchen mich, weil ich ohne Kaltakquise, sondern (fast) nur schreibend meine Kunden gewinne. Dasselbe gilt für Journalisten-Kollegen, die aus ihrer Redaktion raus- und endlich ihre Wahrheit aussprechen wollen, für Autoren/Kreative (wegen unserer gemeinsamen Kreativ- und Schreibblockaden) und für Menschen, die Instagram verabscheuen, aber trotzdem Geld verdienen wollen.
Wenn du beispielsweise derartige Verbindungen in deiner Vita oder Kompetenzen hast, merke sie unbedingt an. Sie könnten für deine Zielgruppe die entscheidenden Kaufimpulse darstellen.
Tipp 6: Werde omnipräsent und wiederhole deine Botschaften überall da, wo du bist
Eigentlich darf keiner mehr um dich herumkommen. Du müsstest online auf mehreren Plattformen sein, sodass dich deine Zielgruppe automatisch wahrnimmt. Das bedeutet nicht, dass du auf einmal 6 Kanäle mit regelmäßigen Beiträgen bespielen musst. Es heißt: Sei auf den wichtigen sozialen Medien (deiner Zielgruppe) in Verbindung mit Diensten (wie Google mit deiner Website). Omnipräsenz nämlich erlaubt dir, deinen Content zu mischen. So ein Content-Mix macht dich greifbarer als Mensch und/oder Marke per se. Somit kannst du auf Instagram sein, eine Website + Podcast und/oder YouTube haben. Oder du hast eine Website mit Pins zu Pinterest (und Links zurück), agierst auf Facebook und schaltest on top Werbeanzeigen. Du kannst auch auf LinkedIn sein, dort in Gruppen deine (auf deiner Website veröffentlichten) Blogposts/Fachartikel verlinken, netzwerken, so deinen Podcast mit Gästen füllen und daraus Kurzvideos machen, die du auf TikTok veröffentlichst, mit Hinweis auf deinen Newsletter. Wie du es auch machst: Werde omnipräsent.
Tipp 7: Verkaufen ist wie Dating
Die Chemie muss stimmen, oder? Aber nicht nur das. Wieso Verkaufen eigentlich wie Daten ist >>

Zusatz-Tipp
Ja, Verkaufen kann hart sein – oder einfach. Du entscheidest. Notwendig sind Verkaufsgespräche für unternehmerischen Erfolg und kontinuierliches Wachstum auf jeden Fall. Deshalb gibt es als Abschluss noch einen Hinweis:
Je strategischer du deinen Content erstellst und veröffentlichst, umso weniger Mühe hast du, Menschen in dein Universum zu ziehen und an sie zu verkaufen. Ja, du musst dafür die oben erwähnten „falsche Freunde“ abstoßen. Das ist okay, weil du als Gegenleistung kaufbereite Menschen gewinnst. Strategie bedeutet auch weniger Bauch- und Fame-Content. Wenn dir die Zahl auf deinem Bankkonto aber wichtiger ist als deine Follower- und Like-Zahlen, bist du auf dem richtigen Weg.
Wie du Content strategisch und mit verkaufsstarken Worten erstellst, damit er dir Kunden und Umsatz bringt, erfährst du in meinem Guide „Content Magic“:
👇 👇 👇
