von Janett Menzel | Juni 4, 2025 | Businessaufbau, Frauen im Business, Kundenbeziehungen, Mindset, Personenmarken, Verkaufen
Jahrzehntelang galt Unternehmertum als Raum für Struktur, Leistung, Kontrolle und Durchsetzung – energetisch männlich geprägt, rational gesteuert, zahlenfokussiert – weit entfernt von weiblicher Energie. Selbstständige Frauen, die sich in diesem System bewegten, lernten früh, sich anzupassen. Sie führten ihr Business mit Strategie, planten mit Disziplin, und funktionierten in einem Tempo, das sie entfernte von dem, was sie wirklich sind, – und ihrer Weiblichkeit.
Heute wissen wir: Das alte Modell erschöpft, fordert viel, aber gibt zu wenig zurück. Es zwingt Frauen zu oft in Rollen, die Fülle/Reichtum/Macht/Selbstbestimmung versprechen, aber sie ihre Selbstbeziehung kosten. Und es stellt Erfolg über Empfindsamkeit, Präsenz über Intuition und Härte über Wahrheit. Ein neues Verständnis breitet sich seit ein paar Jahren mehr und mehr aus: Weiblichkeit, gesehen als reine Businesskraft. Zyklisch, tief, verbindend, intuitiv führend, statt kontrollierend, steuernd – strukturiert, ohne starr zu sein, und präzise in der Ausrichtung, dafür ohne Härte/Kälte in allen Bewegungen: nur (selbst)bestimmt.
Dieser Artikel führt dich durch das Spannungsfeld zwischen maskuliner Business-Realität und dem Versuch, darin als Frau deine beruflichen, visionären und finanziellen Ziele zu erfüllen und dabei du selbst zu bleiben. Er zeigt dir, warum so viele Unternehmerinnen ins Stocken geraten – und was du brauchst, um in einem marktwirtschaftlich männlich codierten System weiblich zu gründen/selbstständig zu sein, deine Fähigkeiten/Gaben in Besitz zu nehmen, zu zeigen und dadurch zu wachsen. Inkl. Business-Alchemie-Gifte und -Gegengifte.

Weiblichkeit trotz Unternehmertum: feminine Selbstständigkeit aus souveräner Integrität
Das weibliche Prinzip im Business ist kein „sanfteres“ oder „freundlicheres“ Management. Es wird international mit sehr (selbst)bestimmten Grundwerten, archetypischen Energien und spezifischen Führungsstilen verbunden, die alles andere als „weich“ sind. Im Fokus steht dabei weniger das biologische Geschlecht, als eine andere Art, Macht, Wachstum und Erfolg zu definieren.
Wir sind alle Frauen und doch brauchen wir augenscheinlich einen globalen Austausch, eine Neudiskussion dessen, was wir als weiblich bezeichnen, als müssten wir alle neu lernen, was es heißt, als Frau (in männlich dominierten Sphären) zu bestehen und gen Himmel zu schießen – als hätten wir verlernt, Energien aufzunehmen, umzuwandeln und zurück in die Welt zu geben. Meiner Meinung nach beschäftigen wir uns zu wenig mit dem Grundprinzip des Erfolgs: annehmen können. Deshalb geraten wir ständig an uralte Mauern aus gesellschaftlichen, kulturellen und systemischen Prägungen. Denn aus soziokultureller Sicht leben Frauen seit Jahrhunderten in einer anderen Energie:
die, gefallen zu müssen, um gewolt und gewählt zu werden. (Das kennen viele von uns aus der Liebe – und viele erleben es täglich in ihrem Business.)
Diese Mauern zeigen sich meistens in offenen Verboten und manchmal subtiler – in Form von Rollenerwartungen, Loyalitäten gegenüber weiblichen/männlichen Ahnen, Abwertungsmechanismen gegenüber Empfänglichkeit oder der moralischen Überhöhung von Aufopferung. Viele Frauen haben zum Beispiel Beweis- und Leistungsnormen verinnerlicht, um „gewählt zu werden“/“dazugehören zu dürfen“ und untergraben so auf Dauer ihre schöpferische Kapazität:
- Schnelligkeit statt Tiefe
- Sichtbarkeit um jeden Preis
- ständige Verfügbarkeit
- der Glaube, dass Erfolg nur durch Härte verdient werden könne.
Feminine Selbstständigkeit widerspricht diesem inneren Krieg. Sie basiert auf der Fähigkeit, zwischen Form und Essenz zu unterscheiden, zwischen Aktion aus innerem Auftrag und Aktion als Flucht. Sie ist nicht passiv (was oft mit „anlehnen“ oder „annehmen können“ verwechselt wird), sondern in eine andere Form von Aktivität: magnetisch statt manipulierend, rhythmisch statt linear und verbindend, statt spaltend.
Viele dieser alten Wunden sind kollektives Erbe – sie sitzen im Nervensystem, Zellgedächtnis und in generationsübergreifenden Narrativen über weibliche Macht. Selbstständige Frauen – unabhängig davon, ob sie Coach, Künstlerinnen, Therapeutinnen oder Großunternehmerinnen sind – stehen also vor einer Aufgabe, die tiefer reicht als Marktpositionierung oder Strategieberatung:
Sie müssen sich erinnern, auf welche Weise SIE SICH als in ihrem Business will, mit welcher Frequenz und mit welchem Ursprung in sich. Ergo: mit welchem Ziel für die Welt und für ihre Welt.

Jetzt könnte man denken, „lospreschen und einfach machen“ sei der Beginn des Weges nach dem weiblichen Prinzip. Stattdessen beginnt er in der Entscheidung, deinem inneren Wissen zu vertrauen, in der Bereitschaft, nicht mehr „richtig“ zu funktionieren, sondern in Kontakt mit der eigenen Tiefe zu wirken. Dazu gehören selbstverständlich maskuline Handlungs- und Wirkweisen. Aber es gibt keine Trennlinien mehr wie „richtig – falsch“, nur noch „das Selbst“ – mit funktionalen Handlungsschritten, die kein Bypassing erlauben. Aus dieser inneren Haltung entstehen dann automatisch im Außen Sichtbarkeit, Angebote und Strategien, weil sie echt sind, aufgeladen und räsonieren.
Feminine Business-Alchemie fragt damit genauso wenig, wie du erfolgreicher wirst, sondern WER erfolgreich sein will, was Erfolg eigentlich für diesen Teil in dir bedeutet, welche Muster du lösen musst, um deine ursprüngliche Wirkung (wieder) freizulegen – und vor allem: was in dir den Raum der Empfängnis oder Schöpfung versperrt und welchen Nutzen dieses Schutz- und Selbstkonzept bislang hatte. Welche Archetypen in dir erstickt wurden, welcher alchemistische Chaos-Zustand (sogenannte Prima Materia) dich lähmt und welche Loyalitäten dich von deinem „inneren Gold“ abhalten. Man braucht den Blick auf das eigene Blei (dein Schatten, deine Blockaden, deine Projektionen), um dann daraus zu veredeln. Alchemistisch folgt dann die Arbeit mit Erde, Wasser, Feuer, Luft – aber auch mit Hunger, Dunkelheit, Ekstase, Bitterkeit, Gier, Zärtlichkeit, Nebel und narzisstischen Wunden (die wir Frauen allein wegen des Patriarchats fast zu 90 % besitzen, ähnlich wie Männer).
Weibliche Souveränität im Business ist also kein Stil. Innerer Zustand, ja – und dieser Zustand verändert alles: deinen Körper, deinen Ausdruck, Magnetismus, deine Entscheidungen, Kunden, Umsatz. Was du daraus machst, ist dein Werk. Dein weibliches Werk: cycle-breaking für all deine weiblichen Vorfahren und ihre Blockaden, auch gebildet durch deine männliche Ahnenlinie, und damit Vorreiterin und Erlöserin eures transgenerationalen Erbes. Damit bist du auch Teil derer weltweit, die sich vom kollektiven weiblichen Erbe der Lesbarkeit und Unterdrückung befreien, ob du das bewusst willst oder nicht. Eine wichtige und große Aufgabe – auf vielen Lebensebenen.
Dass so viele Frauen sich lieber an männlichen Prinzipien „bedienten“ und noch immer bedienen – getreu dem Motto „Fake it until you make it“ -, ist also nicht weiter verwunderlich. Aber leider auch nicht DER WEG, weil wir eben keine Männer sind, sondern Frauen. Wir können männlichen Prinzipien kopieren und verinnerlichen, wie wandelnde Hochempathen, am Ende aber zählt nur eins: dass wir den unerschütterlichen Mut finden, wir zu sein. FRAU. Mensch. Und „nichts“ weiter als das – uns dennoch von alten Mustern des „Frauseins“ befreien, denn ansonsten hieße es:
Abwarten, dass ein Kunde zu uns kommt, nichts tun und vertrauen ins Vakuum – Stagnation, bis wir gewählt werden.

Verbreitete Businessführung: geschwächte, weibliche Energie vs. männliche Energie
Wieso es zu so vielen „Diskrepanzen“ kam und noch immer kommt, sei jetzt ausreichend beschrieben. Werfen wir nun einen Blick auf das, was die meisten von uns anvisieren: Umsatz machen mit dem, was wir lieben und können – und währenddessen „zufällig“ zurück zu unserer Weiblichkeit finden. Bei vielen Selbstständigen fühlt sich das ein wenig so an wie „Ich bin 317 Mal falsch abgebogen, weil ich keine Karten lesen kann, aber hab‘ dann doch zufällig die richtige Ausfahrt genommen“. Nur, dass wir im männlichen Prinzip in der Kontrolle sind und deshalb NULL (0!!!) Geduld für 317 Verirrungen haben. Wir wollen JETZT, GLEICH, lieber Gestern als Morgen. Weibliches Prinzip aber heißt:
Bewegung ohne Hast, Wirkung ohne Zwang, Wandel ohne Kontrolle. Es folgt nicht der geraden Linie, misst sich nicht in Effizienz, sondern an Echtheit. Es braucht kein Ziel, um Orientierung zu haben, sondern Verankerung im eigenen inneren Raum. Wer Weiblichkeit verkörpern will, muss aufhören zu jagen, und darf lernen, zu empfangen, ohne zu fordern, muss aber bereit sein, durch das Unklare zu gehen, ohne sofort Sicht zu verlangen. Wer Weiblichkeit ins Business bringt, verändert nämlich die Quelle, die momentan am Steuer sitzt.
Das bringt ein erneutes Ungleichgewicht als GEFAHR, als RISIKO, insofern das weibliche Prinzip nicht vollständig integriert wurde: Es kann zu einer geschwächten, weiblichen Energie führen. Führst du dein Business daraus, wirkst/agierst du zu weich, hast zu wenige Grenzen und zu wenig Selbstachtung – als FRAU. Das wirkt sich auf alle Bereiche deiner Selbstständigkeit aus. Aber auch, wenn du aus rein männlicher Energie führst, kann es ins Gegenteil umschlagen: Dann wirkst/agierst du ggf. zu hart, zeigst z. B. im Marketing, Wording usw. zu wenig Herz oder du fühlst keinen echten Sinn in dem, was du tust.
Gegenüberstellung von maskuliner und geschwächt, weiblicher Energie
Führung aus rein männlicher Energie:
Überkontrolle: Business wird wie eine Schlacht geführt: Konkurrenzdenken, Druck, permanente Leistungsoptimierung (Risiko: Verlust von Verletzlichkeit und damit echter Resonanz)
Hyperrationalität: Nur Fakten, Strategien und Logik zählen, Intuition wird unterdrückt oder abgewertet (Risiko: Verlust der weiblichen Intelligenz – Intuition, Kreativität, emotionale Weisheit)
Härte gegen sich selbst: Keine Pausen, keine emotionale Pflege, völlige Identifikation mit Leistung (Risiko: Entfremdung vom wahren Selbst und damit langfristiger Verlust von Sinn und Erfüllung)
Ergebnisfixierung: Wertschätzung basiert ausschließlich auf Umsatz, Reichweite oder Prestige (Risiko: Verwechslung von äußeren Resultaten mit innerer Wahrheit)
Die Folgen: schnelles, aber unnachhaltiges Wachstum, Entfremdung von der eigenen Vision, Verlust an Freude, Kreativität und innerer Erfüllung, Schwierigkeiten, echte Loyalität oder tiefgehende Beziehungen zu Followern, Interessenten, Kunden und Teammitgliedern aufzubauen, bis hin zur Gefahr der völligen Erschöpfung oder abrupten Aufgabe der Selbstständigkeit.
Führung aus geschwächter, weiblicher Energie:
Überanpassung: Du passt deine Angebote, Preise und Kommunikation zu stark an äußere Erwartungen oder Markttrends an. (Risiko: Verlust von Integrität und Authentizität)
Selbstzweifel: Entscheidungen basieren auf Angst vor Ablehnung, Fehlern oder Scheitern (Risiko: Selbstsabotage durch „Playing Small“)
Überpflege und Übergeben: Du übernimmst zu viel Verantwortung für Kunden oder Partner, statt Grenzen zu setzen. (Risiko: Erschöpfung durch einseitiges Geben, Verlust von regenerativer Kraft)
Emotionale Abhängigkeit: Du machst dein Selbstwertgefühl abhängig von Erfolg, Bestätigung oder Sichtbarkeit. (Risiko: Selbstverlust durch äußere Maßstäbe)
Auch hier entstehen Folgen: Burnout, undurchsichtige/keine Positionierung, schwierige oder abhängige Kundenbeziehungen, Umsatzschwankungen, instabiles Wachstum, innerer Rückzug und Unsichtbarkeit trotz hoher Kompetenz.
Somit können beide energetische Ausrichtungen deinem Umsatz nachhaltig schaden oder gar verhindern.

Typische Symptome und Defizite bei nicht-verkörperter Weiblichkeit im Business
Die folgende Tabelle übersetzt das energetische Problem direkt in eine konkrete inner-alchemistische Haltung bzw. Gegengift-Praxis und zeigt nicht nur Symptome der nicht-verkörperten weiblichen Energie auf, sondern bietet dir handfeste Schritte, deine Selbstständigkeit stabil, kraftvoll und echt zu führen.
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Diese Tabelle bildet erste präzise Beobachtungen typischer Symptome selbstständiger Frauen ab, die im Business stark aus einer maskulin übersteuerten Energie agieren. Sie benennt aber auch unverkörperte seelisch-körperliche Zustände, die sich nicht rein durch Wissen, Willenskraft oder rationale Planung lösen lassen. Auch wenn psychologische Einsicht und neue Handlungsweisen unverzichtbar sind, reicht ihre alleinige Anwendung mitunter nicht aus. Das kann zum einen an den Prägungen durch Kultur, Gesellschaft oder Elternhaus liegen, zum anderen an unverarbeiteten Erfahrungen und systemischen „Verstrickungen“.
Verkörperte Weiblichkeit im Business braucht oft einen alchemistischen Prozess, der tiefer geht und alle Ebenen der Frau einbezieht – psychisch, energetisch, physisch, symbolisch. Alchemie arbeitet dabei nicht linear: Sie transformiert durch rhythmische Bewegung statt durch verkopfte Zielstrategien.
Die Integration der 4 Elemente ist deshalb für viele essenziell:
- Feuer reguliert Antrieb, Durchsetzungsvermögen, Sichtbarkeit und inneren Willen.
Wasser öffnet die emotionale Wahrnehmung, Intuition, Verbindung und Empfänglichkeit.
Erde stabilisiert, stellt Struktur, Verkörperung, materielle Sicherheit und reale Grenzen her.
Luft bringt Bewusstsein, Erkenntnis, Sprache, Verbindung und mentale Entlastung.
Aber auch Ernährung sowie – falls gewünscht – die Arbeit mit planetaren Energien sind hilfreich. Verkörperte Weiblichkeit entsteht nie nur durch Reduktion von Aktivität, sondern durch ihre Entgiftung: Aktivität aus Angst, Mangel, Schuld oder Anpassung erschöpft – Aktivität aus Tiefe, zyklischer Anbindung und Wahrheit nährt. Der Weg lautet also nicht: weniger tun, sondern anders sein beim Tun. Mit Seele, Körper, Prinzip und Rhythmus/Zyklus.
Wenn du weiblicher in deiner Business- Führungskraft werden willst – mithilfe von Alchemie -, setzen wir uns unverbindlich 30-45 min zusammen und besprechen, ob und wie eine Zusammenarbeit aussehen könnte. Meine Kund:innen erhalten in unserer weiteren Arbeit alle eine detaillierte Auswertung ihres inneren Profils inkl. Gifte und Gegengifte sowie konkrete Handlungen auf von dir gewählten Ebenen.
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Wie eine Frau ihr Business nach dem weiblichen Prinzip führt
WIdmen wir uns abschließend den zentralen Qualitäten des weiblichen Prinzips:
Empfänglichkeit: Offenheit für neue Impulse, Bedürfnisse des Marktes intuitiv erfassen, zuhören, statt dominieren.
Beziehungsorientierung: Fokus auf nachhaltige Verbindungen statt kurzfristige Gewinne. Kunden, Partner und Mitarbeiter werden als Mitgestalter gesehen, nicht als Ressourcen.
Intuitive Führung: Entscheidungen basieren auf einer Mischung aus Daten und innerem Wissen. Bauchgefühl wird als ernstzunehmende Kompetenz anerkannt.
Zyklisches Arbeiten: Anerkennung von natürlichen und weiblichen Rhythmen – dazu zählt auch und vor allem die Monatsblutung. Statt Dauerstress und linearem Hochleistungsdenken gibt es Phasen für Kreation, Wachstum, Konsolidierung und Rückzug.
Co-Kreation: Zusammenarbeit wird wichtiger als Konkurrenz. Echte Innovation entsteht nur im Miteinander, nicht im Gegeneinander.
Nähe und Emotionalität: Die eigene Menschlichkeit wird nicht länger versteckt, sondern bewusst genutzt, um Vertrauen und Resonanz aufzubauen.
Integrität und Authentizität: Langfristiger Erfolg wird nicht auf Kosten anderer aufgebaut. Wahrheit und Werte haben Vorrang vor kurzfristigen Markttrends.
Unverhandelbare Werte und Standards: Du baust dein Business nicht auf Anpassung oder Angst auf, sondern auf Unabhängigkeit, unantastbarer Selbstachtung und kraftvoller Positionierung. Deine Standards sind unverhandelbar und Ausdruck deiner Identität.
Fähigkeit, Autorität auszustrahlen: Autorität folgt keinem Kampf. Du ruhst in dir und wirkst magnetisch, WEIL du eindeutlige Impulse setzt, ohne dich zu erklären.
Führen durch Resonanz, nicht Kontrolle: Du ziehst ideale Kunden, Kooperationspartner und Chancen wegen ebenso eindeutiger Grenzen an, bewusster Sprache und weil du aus deiner klaren energetischen Signatur lebst. Deine Präsenz wählt unbewusst die Menschen, die für dich richtig sind.
Risikobereitschaft und Loslassen: Du klammerst dich nicht an einzelne Erfolge, Aufträge oder Anerkennung, weil du weißt, dass Verluste Teil des Wachstums sind. Du vertraust auf die Erneuerungskraft deines inneren und äußeren Reichtums.
Bewusster Umgang mit Macht und Geld: Für dich sind dann Geld, Einfluss und Erfolg Werkzeuge deines Selbstausdrucks. Du verwechselst sie nicht mehr mit deinem Selbstwert. Du gestaltest entsprechend, dienst deiner Aufgabe und wächst ohne Selbstverlust.
Wahre weibliche Businessführung balanciert also in den Grundfestungen Stärke und „Weichheit“ – verbunden mit dienlichen Handlungsschritten. Es ist eine fundamentale Verschiebung darin, was als Wert und Erfolg gesehen wird: weniger Kontrolle, mehr Vertrauen, weniger Eroberung, mehr Pflege, weniger Status, mehr Wirkung, weniger Angst, mehr Verbundenheit, weniger kurzfristiges Denken, mehr nachhaltige Wirkung – folglich eine Form der Businessführung, die, die in Tiefe, Weitsicht und schöpferischer Integrität wurzelt.
Janett Menzel
von Janett Menzel | Mai 29, 2025 | Alchemie, Business-Identity, Mindset
Glaubst du an einen Gott oder lebst dein Leben im Einklang mit deinem Glauben, deiner Religion? Dann erscheint dir Alchemie vielleicht auf den ersten Blick exotisch oder gar zweifelhaft – mittelalterliche Bilder von Laborkesseln, goldenen Elixieren und geheimnisvollen Symbolen. Doch historisch war Alchemie weit mehr als purer Aberglaube. Sie ist eine uralte Mischung aus Naturphilosophie, Chemie, Medizin und spirituellen Ideen. Alchemie ist also kein Fremdkörper in deinem Leben, sondern eine weitere Möglichkeit, dein Inneres wachsen zu lassen und deine Ziele mit klarem Geist zu verfolgen. Sie kann dir denk- und seelenfreigebend dienen – als eine Sprache des Wandels, die dir als Gläubigen zeigt, dass auch im Alltäglichen ein Hauch von „Gold“ steckt. Für viele war das Alchemistische Experiment eine Erforschung der Beziehung von Mensch und Gott sowie des Universums.
Missverständnisse gibt es zahllose.
Ein weit verbreiteter Irrtum etwa ist, Alchemie habe die Kirche immer erzürnt und Alchemisten seien wie Ketzer verfolgt worden – das ist historisch unbegründet. Tatsächlich besaßen viele Alchemisten ein durchaus „herkömmliches“ Glaubensverständnis und gerieten nicht wegen ihrer Ideen ins Visier der Inquisition. Auch ist Alchemie keine eigenständige Religion mit Göttern oder Heiligen: Es handelt sich vielmehr um ein System aus Symbolen, Metaphern und Laborpraktiken. Alchemie wird heute oft psychologisch oder metaphorisch verstanden (beispielsweise Jung und Hillman sahen in ihr ein Symbolsystem der Seele). Sie wird nicht länger als verwegene Goldmacherei abgetan, sondern als wichtiger Teil der allgemeinen menschlichen Suche nach Verständnis der Natur angesehen. Alchemisten entwickelten nämlich praktisches Wissen über Stoffe und Chemie und woben dies mit komplexen Theorien über das Wesen der Materie und ihrer Wandlungen zusammen. Ihre Arbeit umfasste sowohl handfestes Wissen (Bergbau, Metallurgie, Pharmazie) als auch philosophisch-theologische Überlegungen.
Dennoch bleibt Alchemie mystisch anmutend, was sowohl Externe (Kirche, Wissenschaftler) als auch Insider leicht fehl- und überinterpretieren können. Im Folgenden beleuchte ich die Alchemie in ihren verschiedenen Facetten und zeige, dass es keinen prinzipiellen Widerspruch zwischen Glaube und alchemistischer Arbeit geben muss, solange man Alchemie als Sprache der Wandlung versteht und nicht als eine neue Glaubenslehre.

Geschichte der Alchemie
Alchemie ist keine europäische Eigenkreation, sondern ein globales Phänomen. Sie entwickelte sich teils unabhängig auf verschiedenen Kontinenten. Schon im alten Ägypten und Mesopotamien gibt es Vorläufer, doch ihre Blütezeit war das Mittelalter bis in die frühe Neuzeit. Dabei verschmolzen Lehren aus Griechenland, Ägypten, Indien, China und schließlich dem Islam und Europa.
Arabisch-islamische Alchemie: Im islamischen Mittelalter (8.-13. Jh.) erlebte die Alchemie eine Systematisierung und Blüte. Bedeutende Gelehrte wie Dschābir ibn Ḥayyān (lateinisch „Geber“) und Abu Musa Dschābir übersetzten und erweiterten griechische Schriften. Die Islamwissenschaft sah Alchemie als „islamische Schöpfung“ – sie wandelte die vormals geheime Kunst in eine disziplinierte Lehre mit klaren kosmologischen Grundsätzen um. Viele arabische Alchemiker griffen auf die aristotelische Vier-Elemente-Lehre zurück, integrierten sie aber in den monotheistischen Horizont des Islam. Sie glaubten z. B., dass im Universum eine Spiegelung herrscht zwischen oben (Göttliches) und unten (Materie) – was das Prinzip „wie oben, so unten“ begründet. So war für sie die Reinigung von Stoffen im Labor untrennbar verbunden mit der Reinigung der Seele. In einem apokryphen Text, der später als „Tabula Smaragdina“ berühmt wurde, hieß es sinngemäß, dass Materie und Seele gemeinsam gereinigt werden müssten. Damit verknüpften muslimische Alchemiker Glaubensinhalte mit Experimenten: Sie suchten nach einem umfassenden Weltgesetz unter Allahs Führung und sahen ihre Arbeit überwiegend als Gotteswerk.
Jüdisch-kabbalistische Alchemie: Auch in der jüdischen Tradition gab es alchemistische Vorstellungen. Schon in Spätantike und Mittelalter wurden alchemistische Schriften mit Figuren wie Moses oder Bezalel assoziiert, manchmal fälschlich zugeschrieben. In der Legende galt Moses von Alexandria (ein rabbinischer Gelehrter) als Alchemist, dessen Schriften Spuren von jüdischem Monotheismus aufwiesen. Später inspirierten solche Traditionen auch christliche Alchemisten: Sie sahen die Stammväter des Alten Testaments als Bewahrer geheimer Erkenntnisse. Manche suchten Hinweise im Bibeltext – etwa interpretierte Gerhard Dorn (16. Jh.) einen Vers (Gen 1:7) als ganzes alchemistisches Wissen. Das bewirkte, dass Alchemie in der jüdischen Mystik (Kabbalah) und in christlicher Esoterik zum Teil als verborgene Weisheit galt, die göttlich inspiriert sein konnte.
Christlich-europäische Alchemie: Im mittelalterlichen Europa wurden griechische und arabische Alchemie-Fragmente ins Lateinische übersetzt. Die Alchemie fand oft in Klöstern und Höfen statt. Bedeutende Personen sind etwa Albertus Magnus und später Paracelsus (†1541), die Medizin und Alchemie verbanden. Hermetische Symbole, die auf den sagenhaften Hermes Trismegistos zurückgeführt wurden, waren zentral. Später im 17. Jh. entstanden Geheimgesellschaften (Rosenkreuzer), die die alchemische Sprache über Mystik verbreiteten. Historiker wie Karpenko weisen darauf hin, dass die christlich-europäische Mentalität die Alchemie stark als „Donum Dei“ – als Gottesgabe – betrachtete. Das heißt, man sah Alchemiewissen als von Gott verliehen, als Geschenk, das nur wenigen Auserwählten offenbart wird. Der legendäre Hermes galt nur als symbolische Gründergestalt, aber die eigentliche Autorität bei der Verleihung dieses Wissens war Gott selbst. Damit wurde Alchemie literarisch und theologisch verknüpft, zugleich aber als etwas sehr Spezielles angesehen – im Gegensatz zu „gewöhnlichen“ Handwerken, zu denen alle Zugang hatten.
Fernöstliche Alchemie: In Ostasien gab es eigene Formen: Chinesische Innere Alchemie (Neidan) ist etwa eng mit dem Daoismus verknüpft. Dabei steht nicht Metalltransmutation im Vordergrund, sondern innere Wandlung des Körpers und Geistes. Praktizierende nutzen Meditationen, Atemübungen und sogar sexuelle Techniken, um das Lebenselixier (Jing), die Lebensenergie (Qi) und den Geist (Shen) im inneren Kessel zu kultivieren. Ziel ist, Gesundheit zu bewahren und schließlich Erleuchtung bzw. Rückkehr zur Einheit mit dem Dao (dem Urgrund) zu erreichen. Man spricht auch von „Goldenem Elixier“, da metaphorisch feinstoffliches Gold gemeint ist – innerer Gewinn, nicht physisches Edelmetall.
In Indien existierte die Rasaśāstra (āyurvedische Alchemie), die vor allem Heil- und Verjüngungsrezepte entwickelte. Hier arbeiteten Gelehrte mit Quecksilber, Schwefel und Kräuterextrakten, um Lebenselixiere (Rasāyana) herzustellen. Ziel war vor allem Langlebigkeit, Gesundheit und geistige Klarheit, weniger die Goldmünze. Ein klassisches Lehrbuch war Nagarjuna’s Rasaratanakaram, das alchemistische Methoden mit Medizin versorgte. Auch in Sri Lankan sowie südindische Siddha-Gelehrte entwickelten chemische/pharmazeutische Verfahren, die an Alchemie erinnern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass viele Kulturen Alchemie in ihre Weltanschauung integrierten – oft als Mischung aus Wissenschaft, Medizin und Mystik. Die konkreten Praktiken und Ziele variierten (Gold? Elixier? innerer Fortschritt?), doch ein gemeinsames Thema war die Idee der Transformation – sei es von Stoffen oder vom Menschen selbst.
Diese historische Vielfalt zeigt schon, dass Alchemie grundsätzlich weltanschaulich flexibel war und sich jeweils mit den vorherrschenden Glaubensvorstellungen verband.

Wandel der Alchemie: Psychologische Deutung
Im 20. Jahrhundert öffnete sich ein neues Verständnis:
Alchemie wurde als Symbolsprache der Psyche interpretiert. Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung (1875-1961) prägte die Idee, dass die Vielzahl seltsamer Bilder und Prozesse in Alchemie-Traktaten Archetypen ausdrückt – universelle Urbilder des Unbewussten. Für Jung sprachen die Alchemisten nämlich mit dem Inneren des Menschen, nicht nur mit Tiegeln und Zauberstoffen. Er formulierte, die Alchemisten hätten statt einer bloß chemischen Wissenschaft von der menschlichen Seele gesprochen. Das berühmteste Gleichnis dabei ist „Blei wird zu Gold“: Dieses physische Motiv deutete Jung als Metapher für die Individuation. Wer sein inneres „Blei“ (unbewusste Schattenanteile, ungelöste Konflikte) herausarbeitet, transformiert sich symbolisch in „Gold“ (Einheit des Selbst, Selbstverwirklichung).
James Hillman (1926-2011), Gründer der archetypischen Psychologie, knüpfte direkt an Jung an. Wie Jung betrachtete er Alchemie als Bilderschatz der Psyche. Hillman selbst schrieb, Alchemie sei für ihn ein zentraler Teil seiner Ideenwelt, gegründet auf Jung. Er entwickelte eine „Psychologie der Alchemie“, die das alchemistische Vokabular (Farbe Schwarz/Weiß, Vier Phasen, Metallmetaphern) auf innere Seinsprozesse anwandte. Andere tiefenpsychologische Autoren (Marion Woodman, Jean Shinoda Bolen, Erich Neumann u. a.) griffen das auf. So wird heute oft von „psychologischer Alchemie“ gesprochen: Ein Prozess der Selbsterkenntnis und Schattenintegration, der in Stufen verläuft.
Wichtig ist: Alchemie ist keine Therapie, sondern ein reiches Symbolnetz. Dennoch kann es therapeutisch wirksam sein, wenn man mit diesen Bildern arbeitet. Studien belegten, dass Menschen in leitenden Positionen durch Metaphern (z. B. der Schatten) tieferes Selbstverständnis erlangen. Die moderne Psychologie sieht in alchemistischen Motivationen also keinen Widerspruch zu Glauben oder gesundem Menschenverstand, sondern ein kraftvolles Deutungsinstrument für persönliche Entwicklung.

Kann man an Gott glauben und alchemistisch arbeiten?
Alchemie widerspricht dem Glauben nicht. Im Gegenteil, „das Weltbild der Alchemie fußt auf dem sogenannten animistischen Prinzip, wonach es nur eine alles durchdringende göttliche Seelensubstanz gibt, die unendlich mannigfaltige materielle Formgestalt annehmen kann“. [1] Historisch verbanden viele Alchemiker folglich ihr Tun mit ihrem Glauben. Wie eingangs dargelegt, sahen etwa christliche Alchemisten ihre Kunst als göttliche Offenbarung an. In ihren Texten forderten sie nicht selten göttliche Gnade oder bereiteten Rituale, ganz ähnlich wie in den Traumvisionen alter Propheten. Dies war aber Teil ihrer Symbolik. Jung wies darauf hin, dass solche religiösen Bilder in Alchemie-Schriften die Seelenprozesse des Menschen repräsentieren – nicht eine eigenständige Sekte oder das Leugnen Gottes.
Für gläubige Menschen kann Alchemie also komplementär sein. Man darf sie nicht als Religion missverstehen, sondern als „Sprache des Wandels“: Anstatt Alchemie abzulehnen, kann man im Gegenteil darin sehen, wie Gottes Schöpfung und Geist in einem selbst arbeiten. Alchemie fokussiert nämlich Transformation (Veränderung), nicht Götzendienst. Wer an einen Schöpfer glaubt, kann Alchemie als Möglichkeit nutzen, seinen eigenen Innermikrokosmos zu erkunden – im Wissen, dass auch dort (wie „oben“) göttliche Prinzipien wirken. Wie Karpenko sagte: Im Laufe der Geschichte wurde Alchemie immer wieder als Geschenk Gottes gewertet, das nur Würdigen zuteilwird. Diese Sicht widerspricht nicht dem Glauben; sie setzt vielmehr Demut und Achtsamkeit voraus.
Moderne Interpreten schlagen vor, Alchemie als spirituelle Innenschau zu verstehen. Während Dogmen einer Konfession verneinen, dass zwei (Gott und Mensch) eins werden, tun mystische und Alchemie-Traditionen genau das innerlich – sie verbinden bewusst die Polaritäten. Aus praktischer Sicht heißt das: Man kann also so religiös bleiben, wie man will, und Alchemie-Übungen machen. Man darf sie eben nicht rituell mit „okkulten Formeln“ betreiben, sondern vielmehr psychologisch oder meditativ. Viele Coaches und Therapeuten arbeiten heute mit sogenannter „Innerer Alchemie“, die bewusst losgelöst von jeder Kirche ist, aber den eigenen Glauben und Werte respektiert.
Wichtig: Wer Alchemie praktiziert, muss darauf achten, dass es keine Art von Götzenkult wird. Prinzipiell sind alle bekannten alchemistischen Techniken (Meditationen, Traumarbeit, Laborübungen usw.) weltlich auslegbar. Solange man Selbstreflexion als Instrument sieht und nicht als Heiligenverehrung, bleibt das Anliegen unproblematisch. Man kann sich selbst fragen: „Ermöglicht mir das mehr Gottes- und Selbst-Verständnis oder lenke ich nur vom Glauben ab?“ Solange das Ergebnis – etwa mehr Kenntnis über sich selbst, mehr Demut – positiv ist, kann man es als Ergänzung zum Glauben ansehen.

Alchemieren: Dein Nutzen im Business und Unternehmertum
Wie passt Alchemie nun ins Berufsleben, in dein Business?
Unternehmer, Selbstständige und Führungskräfte profitieren von einer „alchemistischen“ Geisteshaltung, wenn sie auch im Business innere Prozesse nutzen wollen, um äußere Erfolge zu erreichen. Insbesondere hilfreich sind diese Ansätze – und Nutzen:
Schattenarbeit und Selbsterkenntnis: Selbstständige und Führungskräfte sind Menschen und Menschen tragen unbewusste Blockaden in sich (z. B. Angst vor Versagen oder übersteigerte Ego-Bilder). Wird der „Schatten“ (verdrängte Gefühle und Denkmuster) ignoriert, ist er dein größtes Hindernis für Wachstum. Doch sobald du diese Aspekte bewusst aufarbeitet und integriert hast, verwandelt sich die Energie ins Gegenteil – sie wird zu einem Wegbereiter für kreative Lösungen.
Authentizität und Team-Vertrauen: Wer seine eigenen Schatten kennt und mit ihnen arbeitet, führt menschlicher, offener und verletzlicher. Studien und Praxisberichte haben mehrfach gezeigt, dass so Vertrauen im Team entsteht. Denn wer sich seine Schwächen eingesteht, inspiriert und motiviert das Team eher. Das Stichwort lautet „Vulnerabilität“. Indem man den Schatten ins Licht bringt, nutzt man ihn als Innovationsquelle – Innovation entsteht oft genau aus den Fragen „Was vermeide ich?“ oder „Wo kompensiere ich über?“. Ergo: bessere Entscheidungsprozesse und mehr Authentizität.
Umgang mit Scheitern: Viele Unternehmer kennen das Gefühl des Scheiterns und die Angst, zu versagen. Alchemie lehrt hier Resilienz: Im Bild der Schwärze – des „Schwarzen Anfangs“ (Nigredo) – geht es um das Tal der Dunkelheit, des Scheiterns und Loslassens, bevor etwas Neues entstehen kann. Meint: Fehler offen ansprechen, analysieren, daraus lernen. Wir kennen es mittlerweile alle, aber lass mich dir den Global Entrepreneurship Monitor als direkte Quelle benennen, der u. a. feststellte, dass erfolgreiche Gründer oft mehrere Fehlschläge hinter sich haben. Mit einer alchemistischen Einstellung sieht man Scheitern als notwendigen „Prozessschritt“ zur goldenen Lösung. Das führt zu einem gesunden Umgang mit Risiko, statt lähmender Angst.
Kreativität und Anpassungsfähigkeit: Wie der klassische Alchemist „gegen das Gesetz der Natur etwas versucht“, so ermutigt ein Unternehmer-Alchemist, kreativ zu denken. Nehmen wir das klassische Bild des „Stein der Weisen“ als ultimatives Ziel (Transmutation, Heilung, Läuterung – Symbol für die Wandlung vom niedrigsten in den höchsten Zustand des Seins) und ändern es ab, zum „Stein der Anpassungsfähigkeit“: Der alchemistisch-unternehmerische Stein steht dann für die Fähigkeit, sich selbst und sein Geschäftsmodell immer wieder neu zu erfinden. Das bedeutet: ständige Lernbereitschaft, Pivot-Strategien und Innovationsdrang. Wer es also vermeidet, in starren Strategien, Standards und Plänen zu verharren, kann unter dem Druck des Marktes genau wie ein Alchemist in wechselnden Elementen den entscheidenden Schatz finden.
Werteorientierung und Ethik: Alchemie ermutigt, über Gewinn und Effizienz hinaus nach dem großen Ganzen zu fragen. Unternehmer mit alchemistischem Blick reflektieren also: Welche versteckten Motive treiben mich an? Wie kann mein Unternehmen mehr Licht in die Welt bringen? Hier tauchen ähnliche Prinzipien wie in religiöser Ethik auf: Integration, Ganzheit und Sinn. Alchemie hilft dir hier, bei allen Geschäftsentscheidungen das Selbst und persönliche Wertvorstellungen nicht zu vernachlässigen, sondern zu „vergolden“.
Grundsätzlich, das möge noch erwähnt sein, empfehlen Experten der Leadership-Forschung Selbstreflexion als Schlüsselinstrument im Business. Wer regelmäßig inne‐ und zurückblickt („Was verhindere ich? Wo handele ich unbewusst?“), findet sein ungenutztes Potenzial. Zahlreiche moderne Artikel zitieren Jung deshalb gern mit dem Satz:
„Der Mensch ist im Großen und Ganzen weniger gut, als er sich selbst vorstellt oder sein möchte. Jeder trägt einen Schatten, und je weniger er im bewussten Leben des Einzelnen verkörpert ist, desto dunkler und dichter ist er.“
In der Tat macht die Integration des Schattens Selbstständige erfolgreicher und erfüllter. Dies ist gerade für jene hilfreich, die oft auf sich allein gestellt sind: Business-Alchemie setzt also weniger auf magische Rezepte als auf Aushebelung des Egos, psychologische Stärke, Ausdauer, einen kreativen Geist und die Werdung/Hoheit des Selbst jenseits von Schatten und Masken.

Aber ist Alchemie „sicher“?
Oft wird nach „Gefahren“ gefragt oder ob Alchemie nur Hokuspokus sei.
Historisch war Alchemie zwar keine verlässliche Technik, um Metall zu Gold zu machen oder ewig zu leben – diese Ziele wurden nie erreicht. Alchemisten gruben und brannten Jahrhunderte lang, doch kein Stein der Weisen im Äußeren tauchte auf. Viele ihrer Prämissen (z. B. geheimnisvolle Ursubstanzen) basierten auf veralteten Naturbildern. Die moderne Wissenschaft betrachtet Alchemie daher nicht als gültige Chemie, sondern als protowissenschaftliches Phänomen, mit einem ordentlichen Schuss Mystik und Philosophie (sie ermöglicht es nicht, dass Normalwissenschaften ansetzen können – die Methodik blieb also in der Entwicklung stehen). Daran änderte auch das jahrhundertelange Experimentieren nichts: Bis heute gibt es keinen ernstzunehmenden Beleg dafür, dass mit übersinnlichen Mitteln Gold entsteht oder das ewige Leben zu bekommen wäre.
Das bedeutet aber nicht, dass Alchemie prinzipiell gefährlich oder teuflisch wäre. In der Gefahrenbilanz ist Alchemie harmlos: Chemisch-physikalisch handelt es sich im Extremfall um Laborarbeit, die bestenfalls überholte Konzepte nutzt. Moralisch schadet die Beschäftigung damit keinem Glauben, keinem Geist – im Gegenteil, sie kann ihn sogar bestätigen, indem sie aufzeigt, dass echte Transformation (im Menschen) komplexer ist, als man denkt. Man sollte lediglich unterscheiden: Wissenschaftlicher Wert hat die mittelalterliche Alchemie kaum, wohl aber historische Bedeutung (z. B. Alchemisten erfanden Destillation, moderne Glasgeräte und Laborpraktiken). An dieser Stelle soll aber erwähnt sein, dass die individuelle Ausgangslage des Alchemisten entscheidend ist. Traumatisierte Menschen sollten sich dringend mit einem Arzt ihres Vertrauens besprechen, bevor sie loslegen.
Um den „Esoterik-Overkill“ zu vermeiden, ist dennoch Vorsicht geboten:
Wenn jemand sagt, er könne mit uralten Formeln Reichtum garantieren oder Wunderheilungen erzwingen, ist Skepsis angebracht. Man erkennt seriöse Ansätze daran, dass sie im Kern auf Selbsterkenntnis, Übung und (im echten Laborkontext) Experimentieren beruhen – nicht auf endlosem Geschwafel von „kosmischen Energien“ ohne nachvollziehbare Praxis. Jeder Praktiker sollte also prüfen: Führt mich diese Methode zu realen Einsichten oder greift sie mir nur mit esoterischem Schnickschnack tief in die Tasche? Die Handfestigkeit der Ergebnisse (mehr Einsichten, Verständnisse über unbewusste Vorgänge, Schattenreaktionen und -projektionen des eigenen Ichs und dem anderer, bessere Entscheidungsgrundlagen, Kreativität usw.) entscheidet im Zweifel über Wirklichkeit oder Unsinn – und ob man bereit ist, für sich zu alchemieren. Wer sagt, er würde für dich alchemieren, ohne dein Zutun, ist vieles, aber kein Alchemist im klassischen Sinn.
Fazit
Alchemie ist also ein vielschichtiges, kulturübergreifendes Erbe. Sie war und ist kein absoluter Widersacher des Glaubens, sondern vielmehr eine Sprache der Veränderung – sowohl der Stoffe als auch des Menschen. Tiefenpsychologen und Spirituelle heute sehen sie als wertvolle Metapher für persönliche Entwicklung. Für Gläubige kann Alchemie sogar eine Bereicherung sein: Sie nutzt natürliche Prozesse und Symbole, um über sich selbst und über Gottes Schöpfung ins Staunen zu kommen, ohne einen neuen Gott zu „erfinden“.
In der Praxis stärkt alchemistisches Denken Unternehmer und Selbständige, indem es Kreativität, Anpassungsfähigkeit und die Beschäftigung mit verborgenen Schatten fördert. Gerade in einer Welt ständigen Wandels hilft dir diese Haltung, aus jedem „Blei“ (Problem) etwas „Goldenes“ (Chance) zu gewinnen. Dabei gilt: Mythen entzaubern, Gesicht bewahren. Denn wer Alchemie nutzt, sollte genau wissen, was Teil des Mythos ist (Zauberglaube) und was Substanz (Erfahrung, Symbolkraft). Die Balance liegt darin, offen zu bleiben – für Erkenntnis und für das Unerwartete –, ohne den realen Boden unter den Füßen zu verlieren.
Quellen:
Science History: The Secrets of Alchemy. URL: https://www.sciencehistory.org/stories/magazine/the-secrets-of-alchemy/#:~:text=increasingly%20recognized%20as%20a%20fundamental,Their%20hope, abgerufen am 20.05.2025
Bridging Cultures Bookshelf – Muslim Journeys: ‚Alchemy‘ from Oxford Islamic Studies Online. URL: https://bridgingcultures-muslimjourneys.org/items/show/184#:~:text=From%20the%20perspective%20of%20the,that%20served%20as%20the%20point, abgerufen am 20.05.2025
Marlan, Stanton: Hillman, James, and Alchemy. Springer Nature Link. URL: https://link.springer.com/10.1007/978-1-4614-6086-2_779#:~:text=Jung%2C%20too%2C%20had%20thought%20about,In%20short, abgerufen am 20.05.2025
Goldstein, Peter: How Entrepreneurs Can Unlock Hidden Potential for Success. Entrepreneur.com. https://www.entrepreneur.com/leadership/how-entrepreneurs-can-unlock-hidden-potential-for-success/479088#:~:text=These%20hidden%20parts%20of%20ourselves,can%20become%20a%20powerful%20ally, abgerufen am 20.05.2025
Harrison, Theo: From The Philosopher’s Stone To Modern Science: Is Alchemy Real? MindJournal. URL: https://themindsjournal.com/is-alchemy-real/#:~:text=Its%20claims%20of%20turning%20base,than%20empirical%20observation%20and%20experimentation, abgerufen am 20.05.2025
von Janett Menzel | Mai 27, 2025 | Business-Identity, Businessaufbau, Businessenergien, Content that sells, Frauen im Business, Gründer, Mindset, Personenmarken, Social-Media
Dein Business steht im Juni 2025 ganz im Kurs der mentalen Beweglichkeit, Differenzierung und des integeren Denkens. Der Monat mit seinen Energien atmet schneller, denkt gezielter und fordert Wahl. Während der Mai dich ins Spüren, Verkörpern und Verdichten führte, beginnt der Juni mit einer lichten, luftigen Ausweitung des Denkens. Alchemistisch beginnt nun die Phase der Sublimatio. Etwas steigt auf – Gedanken, Einsichten, Bewertungen. Es verflüchtigt sich, was zu starr geworden ist. Das Denken trennt jetzt, erkennt Muster, benennt Unterschiede. Diese Phase dient jetzt nur einem Ziel: der Klärung und Unterscheidung. Es ist also kein Monat des Besitzens, sondern des Durchdenkens. Die Gefahr liegt weniger im Mangel an Substanz, vielmehr ist das Risiko eine Zersplitterung durch zu viel Input, zu viele Ideen und zu wenig Fokus. Astrologisch regiert Merkur im Zwilling – Ideen, Kommunikation, Austausch. Nach der Sommersonnenwende wechselt die Energie in den Krebs – Intuition, Schutz, Bindung. Dazwischen liegt ein Übergang, der dir die Möglichkeit gibt, dein Business durch Intelligenz, gezieltes Wording für Marketing, Copy, Content und emotionale Selbstführung neu zu justieren.

Grundenergie des Monats Juni 2025
Element: Luft (Zwillinge) bis 20./21., danach Wasser (Krebs)
Qualität: mentale Beweglichkeit, Differenzierung, Leichtigkeit, Dialog, gefühlsorientierte Rückbindung
Alchemistische Phase: Sublimatio. Auflösung alter Denkformen, Aufstieg des Geistes, mentale Klärung und Distanz
Planetarische Herrscher: Merkur (Zwillinge): Sprache, Analyse, Vernetzung, geistige Mobilität | Mond (Krebs): Intuition, emotionale Sicherheit, Schutz, innerer Rhythmus
Körperlich-energetisch: Atmung, Hände, Nervensystem (Zwilling), später: Brustraum, Verdauung, emotionale Integration (Krebs)
Im Jahreskreis: zwischen der energetischen Weitung nach der Beltane-Zeit und dem Wendepunkt zur Sommersonnenwende – die Welt öffnet sich, das Innere muss nachziehen.
Alchemistisch: vom beweglichen Intellekt (Zwilling/Merkur) zur emotionalen Führungskraft (Krebs/Mond)
Archetypisch wirksam im Juni:
Für Frauen: Die Mentorin/Weise im Sinne einer Chronistin. Deine Kraft liegt jetzt in der Unterscheidung: Nicht jeder Trend ist dein Weg, nicht jeder Call dein Ruf. Du führst dein Business jetzt durch das, was du nicht mehr machst, und durch das, was du im richtigen Moment sagst. Vertraue deinem Wissen, aber missbrauche es nicht zur Selbstergötzung oder für Hochmut. Es würde dich nur abschotten. Du darfst rational sein, ja, aber vermeide, kalt zu werden. Deine Intuition wird durch Reflexion präziser.
Für Männer: Der Magier – im jungen Stil, als Bote, aber auch als (Ver)Wandler. Du wirkst maximal, wenn du präzise denkst. (Weniger im Sinne von Grübeln, sondern durch deine Präsenz im Gespräch, deine Unabhängigkeit im Urteil, deine Beweglichkeit in Konflikten.) Doch will er dich nicht zum Lügner machen, sondern zum Grenzgänger. Sag, was du weißt, aber sei dir deiner Wirkung bewusst, und sag nichts nur, um etwas zu sagen. Weniger Ego, mehr Intelligenz. Du brauchst jetzt Beobachtung. Dein Charisma liegt im gezielten Wort/Content, nicht im Besitz/Status/Reputationsgespiele, ergo nicht im Ego.

Für dein Business bedeuten die Juni-Energien
Mentale Führung statt strategischer Masse
Deine Kund:innen wollen keine neuen Versprechen, sondern Orientierung im Komplexen. Wer im Juni verkaufen will, muss also klare Worte für inneres und äußeres diffuses Erleben finden, schnelle Denkbewegungen abbilden können und trotzdem Halt bieten. Der Lärm auf Social-Media-Kanälen wird nicht weniger, im Gegenteil. Deine Aufgabe: Lass unnötige Komplexität los. Vereinfachung kann trotzdem Tiefe sein – und ein Zeichen deiner Führungskraft.
Sprache ist alles
Ob Verkaufsseite, Reel oder Kundencall: Deine Worte entscheiden jetzt mehr denn je. Kunden spüren stärker, ob deine Sprache präzise oder fluffy-verschwommen ist, echt oder angepasst, intelligent oder aufgebläht ist. Der Juni bevorzugt vor allem sprachliche Souveränität. Du brauchst keine große Message, dafür aber scharfe Formulierungen. Positionierung beginnt jetzt im Satzbau statt im Markenclaim. Außerdem ist Kommunikation = Beziehungsklima: Die Luft-Energie bringt Austausch, aber auch Irritation. Du wirst gespiegelt, hinterfragt, ggf. sogar diskutiert. Menschen reagieren jetzt rationaler und skeptischer. Wenn du in deinem Business emotional überidentifiziert bist (mit viel Maske, Stolz oder Hochmut handelst und sprichst), erlebst du im Juni vielleicht Rückzug, Kritik oder Kühle. Wenn du jedoch präsent bleibst, zuhörst, definierte Grenzen ziehst und auf Augenhöhe agierst, wirst du online/offline gesehen. Und gebucht.
Kundengewinnung im Juni
Erfolg läuft weiterhin weniger über Push-Techniken, dafür herrschen nun Präzision, Resonanz und das Timing deiner Worte. Der Magier kennt die Kunst des Moments: Der Bote spricht, wenn es passt – und ignoriert dafür gern so manchen angepassten Content-Redaktionsplan. Dein Salesprozess sollte am besten so zwanglos wie möglich sein, stattdessen den Fokus auf Dialog legen. Heißt: geistig präsent bleiben, ohne dich zu verzetteln. Nähe zu Followern, Interessenten und Kunden entsteht durch kluge Sprache, auf gar keinen Fall durch Anpassung.
Energien im Juni 2025: Spiegel für dein Business und Selbst
Schattenaspekte im Juni wirken subtil: Zynismus, mentale Überlegenheit, intellektuelle Ausflüchte, innere Fragmentierung. Du spürst sie, wenn du
- dich nicht entscheiden kannst
- im Prinzip alles weißt, was du wissen musst, aber doch nichts tust
- dich in irgendeiner KI-Sprache verzettelst oder irgendeinen Content raushaust, aber nicht auf Resonanz schaust
- körperlich: Dein Nervensystem könnte dann schnell überreizen, dein Kalender vielleicht voll, doch dein Kopf immer leerer werden.
Reduktion, statt noch mehr Strategie!
Selbstbeziehung
Die Frage „Wer bin ich?“ wird unwichtig. Dafür rücken andere Fragen in den Mittelpunkt. Die Wichtigste: „Wie denke ich über mich?“
- Welche inneren Dialoge führst du, wenn es schwierig wird?
- Bist du deine klarste Führungskraft oder dein schärfster Kritiker?
- Denkst du dich in deine Größe oder aus ihr heraus?
In diesem Monat regiert geistige Aufrichtung: Alchemistisch erlaubt dir die Sublimatio, mentale Muster zu erkennen, die dich klein halten, ablenken oder fragmentieren. Beobachte deinen Verstand wie eine Landschaft, werde dir der inneren Stimme bewusst, die dich führt, und der, die dich sabotiert. Triff im Juni 2025 bewusste Gedankenentscheidungen.
Herkunft und Mutter-/Vaterlinie
Zwilling und Krebs konfrontieren dich mit den Familiensystemen deiner Kommunikation.
- Wer hat dir beigebracht, wie man sich ausdrückt?
- Wer hat dich unterbrochen, korrigiert, kontrolliert?
- Wer hat geschwiegen?
Diese inneren Prägungen wirken im Business direkt auf dein Marketing, deine Kundenkommunikation und Contentstruktur. Besonders Unternehmer:innen, die „zu viel reden“ oder „nie den Punkt treffen“, kennt oft frühere emotionale Unsicherheit oder kognitive Entwertung als Erfahrungen. Wer jedoch zu wenig spricht, verzichtet ganz auf Resonanz.
Der Wechsel zum Krebs bringt danach Fragen nach emotionaler Sicherheit.
- Kannst du bei dir bleiben, wenn du sichtbar bist/wirst?
- Kannst du bei dir bleiben, wenn du nicht sichtbar bist/wirst?
- Oder brauchst du für jeden Post eine externe Bestätigung?
Prägungen reichen tiefer als deine Strategie. Wenn du daran arbeiten möchtest, könnte mein 1:1-Programm für dich interessant sein. >>
Beruflicher Aufstieg und Zielerreichung
Im Juni 2025 zählt weniger die Masse an Output als deine Unterscheidungsfähigkeit.
- Was gehört zu deinem Weg?
- Was lenkt dich ab?
- Welche Projekte sind mental scharf, welche nur Fluchtbewegungen – weg von dem, was du wirklich willst bzw. was Erfolg bringen würde?
Zielerreichung ist jetzt kein Sprint, sondern gedankliche Schärfung. Meint: lieber ein sprachliches Update deiner Angebotsstruktur als ein weiterer Launch. Erkläre weniger, sag mehr. Handle nicht für Sichtbarkeit, sondern für Integrität. Nach der Sommersonnenwende verlangsamt sich dann die Energie. Kundenbindung ersetzt dann jedes Skalierungsdenken. Dieser Übergang bedeutet auch: Deine Leistung wird nicht länger über deine Inhalte gemessen, sondern über die a) Qualität und b) ob es das ist, was dein Feld hören muss und will. Die erwähnte Resnonanz.
Persönlichkeitsentwicklung
Sublimatio fragt nicht nach neuen Erkenntnissen. Es fordert Distanz zu deinen alten Selbstbildern.
- Wer bist du geworden, weil du gedacht hast, du müsstest X sein?
- Welche Begriffe verbindest du mit dir, die veraltet sind? („Verkäufer:in“, „Hochsensible:r“, „Scanner:in“, „Alleingänger:in“ usw.)
Der Juni erlaubt dir, die geistige Hülle alter Rollen zu durchbrechen. Entkoppele dich auf intellektueller Ebene von diesen Selbstdefinitionen. Der alchemistische Prozess der Sublimatio hebt die fixierten Identitäten ins Bewusstsein, ohne sie erneut emotional aufzuladen.
Persönlichkeitsentwicklung bedeutet im Juni zudem: dich als Denkende:r erkennen. Richte nur deine begrifflichen Spiegelungen neu aus. Lässt du dich aber in eine „alte, falsche Schublade“ stecken, lenkt es dich in eine ebenso falsche Richtung. (Und manchmal warst du es selbst, der sich verrannt hat – oder misslich benannt hat.) Also: Reflexion, am besten ohne jedes Drama. Fühle zuerst, was du denkst, und dann denke neu – benenne dich neu.
Kreativität
Hallo, Phase der Klartext-Kreativität! Keine Zeit für Entwurfsästhetik, nur noch sprachliche Trennschärfe. Kreativität wird jetzt zum Filter:
- Was an Produkten/Angeboten und im Content/Marketing ist mein Ding?
- Was war nur ein Trend – habe ich nur probiert, mitgemacht, gespielt?
- Was davon verdient mehr Sichtbarkeit?
Im Juni wird kreatives Arbeiten zu einem Prozess mentaler Synthese: Du sortierst, formulierst und entscheidest. Befreie deine Ideen von romantisierender Aufladung und rücke sie in den Dienst einer klarer Kommunikation. Denn alchemistisch wird deine kreative Energie jetzt sublimiert – sie verlässt den emotionalen Sog und steigt auf in die Präzision. Texte, Konzepte, Posts, Reels – alles verlangt jetzt danach. Die besten Ideen bringen dir und deinem Business nichts, wenn du sie nicht in treffsichere, resonanzfähige Formulierungen übersetzt.
Für uns Schreiber: Wir sollten jetzt nicht schreiben, um uns zu entlasten, sondern um anderen Orientierung zu schenken. Wichtig: Benenne die Dinge, wie sie sind. Sei exakter als bequem. Und vor allem: Lass keine Idee mehr liegen, nur weil du Angst hast.
Lade dir jetzt deine Juni-Business-Signatur herunter >>

Schattenblockaden und Risiken für deine Selbstständigkeit
Fragmentierungsschatten
Du weißt alles im Einzelnen, aber nichts zusammen – das große Ganze als sichtbares Funadament könnte dir fehlen (und deinen Interessenten/Kunden & Co. ebenso). Du denkst ggf. zu viel, redest zu viel, aber fühlst dabei nichts oder kommst nicht auf den Punkt. Dein Business braucht dann Fokus, sonst überreizt dein Nervensystem. Alchemistisch ist das der Moment, in dem das Mentale sich verselbstständigt – die Sublimatio droht zu entgleiten. Du bist „im Kopf“, aber nicht mehr bewusst darin. Die Kunst besteht also darin, dein Denken zu bündeln, statt es gegen dich arbeiten zu lassen. Mentale Klarheit durch Begrenzung zählt – noch mehr Wissen ist jetzt unnötig.
Spiegelungszwang
Du reagierst jetzt ggf. auf jede Meinung, jede Story, jeden Content und passt dich unbewusst an. Du verlierst dabei leicht deine Energie bzw. vielmehr die Frequenz, die dir eigen ist, weil du in denen anderer mitschwimmst. Das ist besonders für (Hoch)Empathen und Hochsensible wichtig. Alchemistisch betrachtet ist das auch die Kehrseite der Luftenergie: Du nimmst zu viel auf, ohne bewusst zu filtern. Dann reflektierst du die (Online-/Offline-)Welt, aber deine Identität verwischt dabei. Sublimatio verlangt Selektion: Was ist Information, Ablenkung, was Projektion?
Kommunikationsschatten
Du sprichst entweder zu verkopft oder zu emotional, übererklärst, schweigst oder entwertest sogar auf ironische Weise. Du benutzt dann z. B. Worte, um dich zu schützen, statt um dich zu zeigen. Alchemistisch bedeutet das: Die Sprache hat sich vom Selbst gelöst – Worte werden zu Masken. Doch deine Aufgabe besteht darin, wieder aus dir heraus zu sprechen. Der Geist ist dann nicht mehr länger Fluchtmittel, sondern Kanal für deine Wahrheit und DIE Wahrheit.
Der Intelligenzkomplex
Nutzt du Wissen, um Distanz zu schaffen? Du weißt ggf. immer warum, aber nie wie du etwas vermittelst oder wie du Nähe zu neuen Interessenten herstellen kannst. Du analysierst, analysierst, analysierst, aber entscheidest du auch? Und: Bist du nicht erreichbar? Alchemistisch ist das Sublimatio ohne Rückführung – ein Aufstieg ohne Integration. Es fehlt die Verdichtung ins Leben, die Entscheidung, die Verkörperung. Genius und Brillanz bleiben nutzlos, wenn sie dich von der Welt trennen. Lass neue Konzepte sein, was du jetzt brauchst, ist Kontakt.
Schatten der Orientierungslosigkeit
Die Leichtigkeit des Monats schlägt bei Unintegriertheit in Zerstreuung um. Du verlierst dich dann ggf. auf Nebenschauplätzen, liest noch ein Buch, beginnst noch ein Freebie, verfasst noch mal neuen Content, aber nichts davon scheint VERBUNDEN. Dein Geist verstreut sich in vielen Teilen, statt sich auf etwas Konkretes zu fokussieren. Alchemistisch spricht man von flüchtigen Elementen, die nicht gesammelt werden. Deine Aufgabe: Denke wie ein Alchemist. Was ist das Gold im Chaos?
Fazit
Deine Aufgabe im Juni 2025: Finde die Schnittmenge zwischen deiner mentalen Brillanz und emotionalen Aufrichtigkeit. Meint: Sag, was du weißt, aber hör auf, dich hinter Wissen, Worten oder Erklärbär-Manier zu verstecken. Führen, ja, rechtfertigen, nein. Werde sichtbar als denkender und fühlender Mensch. Der Juni kann so manches Mal schneller denken, als du fühlst. Vermeide deshalb jede emotionale Kompensation, schärfe deine Sprache und wähle deine Worte, Messages und Geschichten – nicht nur um Content, auch in Verkaufsgesprächen & Co. Und nein, du brauchst auch kein weiteres Produkt: Jetzt zählen nur die richtige Perspektive, das richtige Timing für das Wesentliche. Halte nicht an allem fest, nur am Nötigen. Führe deine Interessenten und Kunden also durch bewusste Auswahl, punktgenaue (An)Sprache und emotionale Präsenz.
Janett Menzel
Noch mehr Informationen zu den Juni-Businessenergien im Juni findest du hier >>
von Janett Menzel | Mai 4, 2025 | Business-Starters, Businessaufbau, Gründer, Kundenbeziehungen, Marketing, Reichweite und Sichtbarkeit, Verkaufen, Zielgruppen
Klassische Marketingmodelle arbeiten mit Zielgruppen, Personas oder Brand-Archetypen. Doch wer seine Kunden wirklich versteht, spürt schnell: Menschen folgen keinen einfachen Profilen. Sie handeln, entscheiden und reagieren nach tief verankerten inneren Strukturen. Genau hier setzen Kunden-Archetypen an. Anders als typische Branding-Ansätze geht dieses archetypische Modell weit darüber hinaus: Es entschlüsselt die psychologischen Grundlagen von Kaufverhalten, Preisresonanz, Beziehungsgestaltung und sogar Reaktanz. Es zeigt nicht nur, wer kauft, sondern warum, wie und wieso nicht.
In diesem Blogpost erfährst du: welche archetypischen Konflikte zwischen Anbieter und Kunde deinen Erfolg heimlich sabotieren können, wie Preiswahrnehmung unbewusst durch Kunden-Archetypen gesteuert wird, warum Kommunikationskanäle und -stile nicht beliebig wählbar sind, sondern archetypisch wirken müssen und wie du durch ein tiefes Verständnis von Schattenarbeit und Reaktanz emotionale Bruchstellen in Kaufentscheidungen früh erkennst und bewusst entschärfst.
Kunden-Archetypen liefern eine mehrdimensionale Landkarte. Sie verbinden Bindungspsychologie, die Archetypenlehre nach C. G. Jung, moderne Marketingstrategie und tiefenpsychologische Erkenntnisse. Sie erklären, warum manche Verkaufstechniken bei bestimmten Menschen wirken – und bei anderen Widerstand auslösen. Vor allem zeigen sie dir, wie du deine Kommunikation so verfeinerst, dass du wahrgenommen wirst.
In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten männlichen Kunden-Archetypen – König, Krieger, Magier und Liebender –, und wie du sie im Business erkennst, ansprichst und auf Augenhöhe begleitest.
Solltest du dich auch für weibliche Kunden-Archetypen interessieren, klick bitte hier >>
Die 4 + 1 männlichen Kunden-Archetypen
In diesem Blogpost verwende ich nicht die üblichen Brand-Archetypen und auch keine vereinfachten Kundenprofile, sondern arbeite mit den 4 männlichen Kunden-Archetypen nach Robert Moore und Douglas Gillette – ergänzt um den Puer Aeternus nach C. G. Jung und Marie-Louise von Franz. Der Grund: Moore und Gillette haben als eine der wenigen Jungianischen Therapeuten/Experten differenziert beschrieben, wie sich männliche Persönlichkeitskräfte im reifen Erwachsenenalter ausprägen – nicht als Rollenklischees, sondern als tiefenpsychologische Grundstrukturen. Sie zeigen: Männer handeln, entscheiden und entwickeln sich nach inneren Mustern, die nicht beliebig veränderbar, sondern archetypisch organisiert sind.
Die 4 Kunden-Archetypen – König, Krieger, Magier und Liebender – repräsentieren reife, ausgebaute Kräfte, die beim Kaufverhalten, bei der Investitionsbereitschaft und bei der Beziehungsgestaltung eine entscheidende Rolle spielen. Sie helfen, Kaufmotive, Kommunikationspräferenzen, Preissensibilitäten und Bindungsstile treffsicher zu erkennen. Der Puer Aeternus ergänzt dieses Modell, weil er eine Dynamik beschreibt, die in heutigen Märkten extrem verbreitet ist: Männer, die zwar freiheitsliebend, kreativ und impulsstark agieren, aber zugleich Instabilität, Bindungsscheu und Vermeidung von langfristiger Verantwortung mitbringen. Gerade unter selbstständigen Männern, Gründern oder Coaches wirkt der Puer Aeternus häufig verdeckt – und beeinflusst Entscheidungen (und Aufstiegstendenzen) massiv.
Die Kunden-Archetypen erlauben demnach eine präzisere, psychologisch tiefere Analyse als klassische Zielgruppenmodelle. Sie machen sichtbar, wer wirklich kauft, und warum, warum nicht bzw. unter welchen Bedingungen.

Der erste der Kunden-Archetypen: „Der König“
Der König steht für weise Führung, Ordnung und Gerechtigkeit. Er ist der ruhende Pol der Persönlichkeit, handelt überlegt und sorgt für Ausgleich. Ein gesunder König unterstützt das Wohlergehen aller um ihn herum. Er sucht nach Stabilität und Überblick: “Bringt mich dieses Angebot wirklich voran?” und “Welche Folgen haben meine Entscheidungen?”. Er wägt ab, wird aber stets dafür sorgen, dass das Kauferlebnis reibungslos ist. Dein Salesprozess sollte daher äußerst respektvoll und ohne Hin und Her sein. Budgetfragen prüft er rational – hohe Preise akzeptiert er, wenn deine Leistung sie rechtfertigt.
- Abschrecker/Trigger: Jegliches Chaos, Intransparenz und unfairer Umgang lehnt er strikt ab. Er kann es nicht leiden, wenn Informationen fehlen oder etwas widersprüchlich ist. Übertriebene Verkaufstaktiken und übermäßig strategische Verknappungen („Jetzt kaufen oder es ist weg“) machen ihn misstrauisch – sie wirken unprofessionell auf ihn. Wenn Anbieter also selbstherrlich oder undurchsichtig agieren, verliert er schnell das Vertrauen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Eine sachliche, klare Kommunikation überzeugt ihn, zum Beispiel detaillierte Protokolle, Blogposts, LinkedIn-Artikel, Whitepapers — unten mehr zu Marketing) sowie ein überzeugender Sales- sowie Serviceprozess. Das weckt sein Vertrauen. Angebote, bei denen ihm seine souveräne Haltung und Loyalität durch einen guten Kontakt mit Anerkennung gedankt wird (z. B. persönliche Danksagung für den Kauf, Treuebonus), sprechen ihn an. Ausdrücke wie „verlässlich“, „geprüft“, „garantiert“ stärken seine Kaufbereitschaft. In Lives, Webinaren und Meetings aller Art reagiert er gut auf ehrliche Antworten und rationale Begründungen.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er kümmert sich um das Gesamtbild und will Vorgänge genau verstehen. Wenn er sich mit einem bestimmten Anliegen in deinen Worten wiederfindet, wird er dich direkt kontaktieren und nicht erst auf dein kostenfreies Webinar warten. In Sales-Präsentationen oder Discovery-Calls nimmt er oft eine leitende Position ein, stellt strategische Fragen und behält stets die Kontrolle. Er würdigt klare Hierarchien: Ein gut strukturiertes Meeting, das Raum für Diskussion lässt, gefällt ihm. Er öffnet sich nicht so schnell wie andere Kunden-Archetypen; sein Anliegen wird dir auf den ersten Blick „recht ähnlich der anderer“ erscheinen. Meist dauert es etwa 30 min (mein Erfahrungswert) bis 1 1/2 persönliche Sessions, bis er die wirklichen Hintergründe, die er schon durchdrungen oder zumindest bemerkt hat, offenbart. Ab da kann die wirkliche Arbeit beginnen. Er wird gut mitmachen.
Der König kauft nicht wegen irgendwelcher Versprechen. Er braucht Beweise, deine sichtbare Integrität und (d)eine Art, ihn in seiner Branche/Nische als Autorität zu behandeln.
Content-Impulse:
- Bevorzuge Langformat-Content: Er liebt professionelle und offen verständliche Strukturen — gut begründete Aussagen. Setze also auf hochwertige, sachliche Formate, wie bereits erwähnt: LinkedIn-Artikel, längere Blogposts mit Studienergebnissen oder echten Testimonials, Case-Studies, Whitepapers, fundierte Podcasts ohne Effekthascherei, Experten-Lives oder bekannte/renommierte Medien für PR.
- Seriöse Headline-Struktur über alles: Keine Clickbait-Titel! Besser: klassische, ernsthafte Überschriften/Hooks wie „Wie du mit System deine Marktposition stärkst“ oder „Geprüfte Strategien für nachhaltigen Erfolg in volatilen Zeiten“. (Er ist sehr oft intelligent oder hat eine beeindruckende Vita mit messbaren Erfolgen und sich ggf. einen Namen gemacht. Sprich so zu ihm.)
- Proof-Content before everything: Zeige geprüfte Ergebnisse, nachvollziehbare (!) Zahlen (mit Quellen), unabhängige Bewertungen, Testberichte, Zertifikate. Der König respektiert dokumentierte Exzellenz.
Marketing-Impulse: Positioniere dich als souveräne Instanz, nicht als Bedürftige:r: Dein Marketing sollte ruhige Autorität ausstrahlen, nicht „bittenstellen“, „abwerten“ („Dann bist du selbst schuld“-Ansprachen) oder seine bereits integere Linie infrage stellen („Wenn du nicht hustelst, bekommst du auch nichts nichts.“) Nutze dabei werteorientierte Sprache: Betone Werte wie Stabilität, Verantwortung, Verlässlichkeit und Transparenz. Diese Begriffe haben bei ihm eine hohe emotionale Sog- und Schubkraft. WICHTIG: Vermeide Dringlichkeitstaktiken: Keine Countdown-Timer, keine “Nur heute!”-Aktionen, stattdessen: exklusive, aber ruhig kommunizierte Angebote („Zugang für Mitglieder“, „Hier bewerben“ wirken besser als künstliche Knappheit).
Sales-Impulse
- Vorbereitung schlägt jede Improvisation: Für Salesgespräche mit einem König musst du bestens vorbereitet sein. Er merkt sofort, wenn du improvisierst oder schwammige Antworten gibst. „Typische Vertriebler“-Ausdrücke oder -Persönlichkeiten schrecken ihn ab. Informiere dich über ihn: Wo ist er? Wem folgt er? Was ist seine Expertise? Inwiefern ist sie besser als seine Konkurrenz? Wo kann man ihn fördern? Bei ihm geht es weniger um Fehlerfindung, sodass du Argumente für den Verkauf hast. Es ist wahrscheinlicher, dass er dir konkret sein Anliegen nennen wird und dann schaut, ob du mit deinem Angebot der/die Richtige bist, als dass er die Zeit mit passivem Zuhören überdauert.
- Ehre seine Entscheidungsautorität: Baue deinen Salesprozess so auf, dass er sich nicht gedrängt fühlt, sondern jederzeit die Kontrolle behält (z. B. „Ich stehe Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung.“ statt „Buchen Sie lieber jetzt, bevor …“). Absolut zu vermeiden sind Ausdrücke wie „Ich arbeite nur mit Menschen zusammen, die sich entscheiden können“. Der Grund ist einfach: Er wird es als respektlos empfinden. Der König sagt entweder sofort Ja oder er erbittet eine kurze Bedenkzeit, die oft mehr mit Check-ins seiner beruflichen, privaten etc. Infrastruktur zu tun haben, als mit deinem Angebot.
- Biete Nachfass-Strukturen mit Würde: Keine aggressiven Follow-ups, stattdessen respektvolle Nachfragen mit einem offensichtlichen Zusatznutzen („Ich habe Ihnen ergänzend noch ein Fallbeispiel zusammengestellt.“). Das wirkt stärker als klassisches “Nachhaken”.

Der Krieger
Der Krieger steht für Einsatzbereitschaft, Disziplin und Zielstrebigkeit — und konzentriert sich auf diese Werte. Er handelt entschlossen und opfert gern kurzfristigen Komfort, um sein Ziel zu erreichen. Loyalität gegenüber einer guten Sache ist für ihn zentral — dazu gehören auch die Sicherstellung seiner Marktposition oder das Durchsetzen auf dem Markt. Er agiert im Vergleich zu anderen Kunden-Archetypen SEHR zielorientiert und dabei —>quantitativ<—denkend. Typisch: “Was genau bringt MIR das?” oder “Wie kann ICH damit erfolgreich sein?”. Er mag also Wettbewerbe und äußerst klare Erfolgsnachweise. Verkaufsgespräche führst du bei ihm — ähnlich wie bei dem König — mit Zahlen, Ergebnissen und der Betonung einer Mission oder eines höheren individuellen Ziels, für das ER steht. Im Vergleich: Der König will sein Reich ordnen, sichern und ausbauen (er denkt über sich hinaus – in Verantwortung für seine Unternehmenstrukturen, Mitarbeiter:innen, den Einfluss deines Angebots auf die Zukunft). Dabei entscheidet er rational, ruhig, mit Blick auf Balance und Nachhaltigkeit. Der Krieger hingegen will kämpfen, siegen und sich durchsetzen. Er denkt auf sich bezogen – sein Erfolg, sein Name, sein Platz im Wettbewerb — und entscheidet daher schnell, leistungsorientiert und stets fokussiert auf Zielerreichung und Überlegenheit. Vielleicht hilft dieses sprachliche Bild: Der König baut und schützt seine Burg für Generationen. Der Krieger stürmt die nächste Burg, um sie einzunehmen — mit Strategie.
- Abschrecker/Trigger: Unklarheiten, Zeitverschwendung und inkonsequentes Verhalten stimmen ihn misstrauisch. Er reagiert allergisch auf vage Versprechungen ohne Plan oder auf zu viel Small Talk, genauso wie auf haltlose Klischees: Er erwartet offene Versprechen („Das wird so funktionieren“) und reagiert empfindlich, wenn sich diese Versprechen nicht bestätigen. Illegitime Zugeständnisse (z. B. wie versteckte Kosten) brechen sein Vertrauen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Herausfordernde Formulierungen („Bewältigen Sie Ihre größten Aufgaben!“), Ergebnisgarantien und Faustregeln („90 %-Erfolgsquote“) sprechen ihn an. Er fühlt sich angespornt von „Wettkampf“-Aspekten wie z. B. Ranglisten oder Fortschrittscharts. Auch community-basierte Kaufanreize („Sei Teil einer Elite-Gruppe“) können wirken. Interaktive Elementen (Gamification, Erfolgstracker) sowie energiegeladene, kraftvolle Ansprache mit Schlüsselbegriffen wie „Macht“, „Durchbruch“, „Top 10 der besten …“ oder „Championsleague“ motivieren ihn.
- Typische Aussagen/Verhalten: Ihn hörst du sagen: „Legen wir los“ oder „Zeigen Sie mir den Plan, Schritt für Schritt“. In Lives, Webinaren, Meetings aller Art ist er aktiv und mit Argumenten dabei; er unterbricht nicht, aber hat feste Statements. Er ist geduldig mit sich selbst, jedoch sehr ungeduldig mit Tricks, denn er schätzt Straightforwardness in Telefonaten genauso wie Videochats und akzeptiert auf keiner Ebene Provokationen.
Content-Impulse: Er will keine Überzeugungen oder Theorien, sondern schlicht wissen: Wie gewinne ich? Biete ihm also Content an, der nachvollziehbare Schritte, Taktiken und Methoden zeigt.
- 5 Strategien, um dir schneller Marktanteile zu sichern“
- „Wie du in 90 Tagen sichtbarer wirst als deine Konkurrenz“
- „Was echte Gewinner im Business anders machen“
Liefere ihm Fallstudien und Case Studies, denn er liebt Beweise von Leistung. Zeig ihm konkrete Beispiele, in denen andere (am besten starke Charaktere oder Leader) messbare Erfolge erzielt haben – in kürzester Zeit. Vergleichscontent kann besonders gut wirken, weil er in Wettbewerb denkt. Vergleiche Tools, Strategien oder Wege offen miteinander: Was ist schneller, effektiver, überlegen?
Marketing-Impulse: Es gelten Stärke, Eroberung und Durchsetzung: Positioniere dein Angebot nicht als „harmonische Entwicklung“, sondern als direkte Waffe gegen Konkurrenz auf dem Markt. Nutze pushende Slogans wie: „Setz dich durch und lass andere aufgeben“, „Schneller. Stärker. Sichtbarer.“ oder „Wissen ist Macht und Macht gehört den Mutigen“. Helden-Storytelling kann beim Kunden-Archetypen Der Krieger Wunder wirken: Baue also Geschichten auf, in denen Menschen durch Mut, Disziplin und Kampfgeist ihr Ziel erreicht haben – weniger durch Glück, Leichtigkeit oder Herz. In der Wettbewerbsansprache darfst du ihm ehrlich zeigen, dass nicht alle deine Kunden dieselben Ergebnisse erzielen, sondern dass er, wenn er sich anstrengt, schneller, besser und stärker hervorgehen kann. Gib ihm einen Kontext, in dem er seine Überlegenheit erleben kann (z. B. Challenge-Formate, Rankings, exklusive Gruppen).
Sales-Impulse: Ideal ist eine schnelle und direkte Ansprache, statt ein länger aufbauendes, durchdachtes Vertrauensspiel wie beim König. Der Krieger will wissen: Was springt für mich raus? Präsentiere ihm ohne Umschweife Ergebnisse, Wege und Fristen statt schwammige „prüf das mal“-Prozesse. Da seine Leistungskriterien glasklar sind, zeig ihm genau: Wo wird er besser? Wie schnell Welche messbaren Vorteile erzielt er? Fordere ihn am besten positiv heraus: Sprich ihn auf seinem Stolz und seine Leistungsfreude an. Zum Beispiel: „Wer mit mir arbeitet, will nicht nur gut sein, sondern besser als 95 % der anderen.“ oder „Das Programm wird dich fordern. Dafür bringt es dich in eine Liga, in der du andere hinter dir lässt.“ Hab dabei keine falsche Bescheidenheit. Der Krieger will Mentoren, die sich selbst als stark sehen und zeigen. Wenn du aber zögerst oder dich klein machst („nur wenn es dir passt …“), verlierst du ihn. Er will Partner, die an LEISTUNG glauben statt an Ausreden und Entschuldigungen.

Der Magier
Der Magier verkörpert Wissen, Transformation und Technologie. Er ist wissbegierig, innovativ, analytisch und sucht stets nach neuen Erkenntnissen. Seinen Kräften nach ist er ein „Lehrer“ und Thought-Leader, der verborgene Zusammenhänge ergründet und nutzt. Er prüft also Angebote nach deren Logik und Neuheitswert: “Welche verborgenen Mechanismen stecken dahinter?”, “Wie funktioniert das (technisch usw.)?”. Data-Sheets, Studienergebnisse oder Detaildemonstrationen schätzt er: Er will verstehen, anstatt nur Glauben zu schenken. Er investiert entsprechend gern in komplexe Lösungen (Software, tiefgehende Trainings usw.), wenn ersichtlich ist, dass für ihn dadurch Effizienzgewinne, neue Fähigkeiten oder echte Erkenntnisse entstehen.
- Abschrecker/Trigger: Pseudo-Erklärungen und oberflächliche Empfehlungen lassen ihn kalt. Wenn ein Angebot nicht klar begründet oder überkomplex vermarktet wird, verliert er das Interesse. Sensationsgetriebener Hype („Das ist das Allerbeste!“) lässt ihn zwar aufhorchen, aber nur, um Gegenthesen zu suchen. Wer versucht, ihn mit leerem Marketing-Buzz zu ködern, erntet also seine Skepsis. Auch Ungenauigkeiten oder unrealistische Versprechen verärgern ihn.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Inhalte, die „Geheimnisse“ lüften und Lösungen enthüllen, ziehen ihn magisch an: Tutorials, Fallstudien, Produkt-Demos und fundierte Webinare. Stichworte wie „innovativ“, „wissenschaftlich untermauert“ oder „exklusiver Einblick“ wirken für ihn besonders attraktiv. Er mag auch Code-Beispiele oder jedwede Tools zum Selbst-Ausprobieren. Beruflich orientierte Plattformen (LinkedIn, Fachwebinare, -messen und -artikel) sowie technisch fokussierte Medien bieten gute Anknüpfungspunkte.
- Typische Aussagen/Verhalten: „Erklären Sie mir die Hintergründe“ oder „Welche Technologie steckt dahinter?“. Er analysiert, skizziert eigene Ideen und bringt oft Gleichungen, Diagramme oder Metaphern aus seinem Wissensbereich ein. In Lives, Webinarem und Meetings aller Art ist er geduldig, stellt aber präzise, oft hypothetische Fragen. Er bevorzugt wohl durchdachte E-Mails mit Links und Anhängen vor Instant-Nachrichten.
Der Magier würde nie kaufen, weil du ihm etwas verkaufen willst, ergo: Er lässt sich nicht bequatschen. Er kauft nur, wenn er merkt, dass du ihm eine verborgene Ebene der Wirklichkeit erschließt. Meint: Da gibt es geheime, unbekannte Mechanismen oder Techniken/Tools, die andere (und er) noch nicht kennen. KI — und was man alles damit machen kann — ist hier ein gutes Beispiel.
Content-Impulse: Sprich tiefgründige, transformative Themen an, denn Der Magier sucht nicht irgendwelche schnellen Erfolge. Er braucht Einsicht, Erkenntnis und die Fähigkeit, selbst Macht über Systeme, Prozesse und Entwicklungen zu erlangen. Nutze Überschriften wie „Unsichtbare Mechanismen hinter echtem Wachstum“, „Wie du unbewusste Kunden-Dynamiken erkennst und für dich nutzt“, „Was wahre Veränderung von äußerem Erfolg unterscheidet“ oder „10 (fast) unbekannte KI-Tools, die dir und deinen Mitarbeitern mindestens 10 Arbeitsstunden pro Woche sparen“.
Am Ende ist jedes „geheime“ Wissen und allgemein komplexe Zusammenhänge spannend für ihn: Magier lieben es, Einblicke in bisher Unsichtbares zu erhalten. Du kannst ihnen Content anbieten, der das Offensichtliche hinterfragt und verborgene Ebenen öffnet, oder du nutzt Content-Formate mit Tiefgang: Magier können plakativen Reels oder Posts ohne Substanz nicht leiden. Dafür schätzen sie Whitepapers, Deep-Dive-Workshops, komplexe Podcast-Episoden, Masterclasses, die sie wirklich fordern, Probephasen und individuelle Demos usw.
Marketing-Impulse: Positioniere dich als Wissenshüter, Entschlüssler oder Transformator: Zeig nicht, was du “hast”, sondern was du für ihn “erschließt”. Dein Marketing sollte den Eindruck erwecken: Hier wird nicht verkauft, aber Wissen enträtselt. Wir wollen anders und weiter kommen als andere. Hier verändert sich die Wahrnehmung der Wirklichkeit (z. B. meiner bisherigen Kunden). „X verändert alles, was wir bisher kannten“ oder „X Tools, die 10 x mehr Ergebnisse bringen als … (ein bisheriges System oder eine bekannte Verfahrensweise)“.
Auch Symbolik und Mystik kannst du dezent nutzen: Bilder, Farben, Worte, die an Tiefe, Geheimnis und Transzendenz erinnern, aber sie dürfen nicht kitschig oder esoterisch sein. Nutze sie dezent, nutzenorientiert und intelligent. Keine Tarotkartenästhetik, sondern eher: alte Bibliotheken, komplexe Landkarten, alte Schlüssel, Licht-Schatten-Spiele. Am Ende sollte alles eine Art Einladung zu Erkenntnis sein, statt zu Konsum: Dein Marketing darf immer einen Hauch von „Eingeweihte wissen …“ haben. Vermeide dafür Massenansprache, sondern formuliere stattdessen subtile Ansprachen wie: „Für die … (Nischen), die mehr wollen als das Trendige, Bekannte, Bisherige.“
Sales-Impulse: Führe Gespräche auf Erkenntnisebene: Ein Magier will nicht gedrängt werden. Er möchte erkennen, warum dein Angebot ihn auf eine neue Ebene bringt. Führe also Salesgespräche so, dass du ihn zum Denken bringst, statt zum Rechtfertigen oder Verteidigen. Erkläre ihm unbedingt Metastrukturen: Zeig ihm nicht nur, was dein Angebot leistet. Zeig ihm, welche übergeordneten Strukturen oder Prinzipien er durch dein Angebot besser verstehen, nutzen oder verändern kann. Doch vermeide manipulativen Verkaufstaktiken: Der Magier spürt sofort, wenn er gelenkt wird. Er respektiert ehrliche, tiefgründige Darstellungen. Sei glasklar: „Das ist die Struktur. Das sind die Dynamiken. Daraus ergeben sich diese Möglichkeiten für sich: …“
Schaffe also Räume für eigene Erkenntnisse. Stell ihm Fragen, die ihn dazu bringen, selbst Einsichten zu gewinnen: „Wenn du die unbekannten Mechanismen … (deiner Kunden, von KI, von …) kennen würdest, wie viel schneller würdest du x-k im Monat erreichen?“ oder „Was wäre möglich, wenn du nicht nur … (den aktuellen Strategien) folgst?“

Der Liebende
Der Liebende steht für Leidenschaft, Schönheit und Hingabe – nicht aber nur für Romantik, sondern eher für die Wertschätzung des Lebens selbst, sich als Mann und Mensch, Vater und Unternehmer/Führungskraft, Künstler usw. Er ist empfindsam, kreativ und lebt mit allen Sinnen. Er sucht Erfüllung und Verbindung. Typische Entscheidungsfragen sind: “Bereichert mich das emotional?”, „Belebt es meine … (Kreativität, Innovationskraft usw.)?“, „Ist es stimmig, harmonisch für das, was ich erreichen will?“ oder „Kann ich dadurch mein Team besser führen?“. Gute Gefühle und Ästhetik sind ihm wichtig – eine schöne Website oder eine mitfühlende Ansprache spricht ihn mehr an als reine Fakten. Er ist empfänglich für emotionale Geschichten und will das Gefühl haben, Teil einer größeren Sache zu sein.
- Abschrecker/Trigger: Kühle Rationalität ohne Herz. Er reagiert abweisend auf zu harte, nüchterne Verkaufsargumente. Ebenso stößt ihn Oberflächlichkeit ab: Versucht ein Anbieter nur, ihn zu „betören“, ohne Tiefgang, verliert er das Interesse schnell. Er sieht auch gerne das „Warum/Wozu“ hinter Dingen – wenn ihm das fehlt, verschließt er sich.
- Resonante Verkaufsimpulse: Alles, was Emotionen und Kreativität weckt, zieht ihn in den Bann. Ansprechende Videos mit Musik, berührende Kundengeschichten und Symbole oder tief-inspirierende Zitate funktionieren gut. Er liebt es, durch ästhetisch gestaltete Angebote verführt zu werden. Yoga- oder Kunst-Coachings sind genauso effektiv wie gefühlvolle Werbetexte, persönliche Geschichten (Blogposts, Podcasts) oder sinnvolle Geschenke (z. B. exklusive E-Books). Alles, was ihn berührt, stärkt seine Motivation.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er äußert Sätze wie „Das berührt mich“ oder „Ich fühle deine Mission“. Und reagiert mit Freude auf originelle Geschenke oder schöne Grafiken, tippt oft schnell ins Chat-Kommentar-Fenster, um seine Emotionen auszudrücken. Bei Präsentationen hört er verträumt oder bewusst nickend zu. Er kann sich verlieren, wenn Musik oder schöne Visuals eingesetzt werden. In Kommunikationstools bevorzugt er multimedia-orientierte Channels (Instagram, Video-Calls) über reine Text-Emails.
Der Liebende kauft nicht wegen deines Angebots aka Nutzen, Preis oder whatever. Wenn er nichts wegen deines Angebots, Contents usw. fühlt, wirst du ihn nicht bei dir sehen. Es ist stattdessen deine Aufgabe, ihm eine Welt zu eröffnen, in der er sich lebendig, gesehen und verbunden fühlt.
Content-Impulse: Nutze emotionale Erzählungen, keine Faktenlisten: Er will in deine Welt eintauchen, nicht über DIE WELT belehrt werden. Er sieht in dir ein weites Feld voller Entwicklungschancen, die ihm neue Gefühlssphären eröffnen. Nutze am besten echte Stories, Metaphern und persönliche Gedankenreisen. „Wir Männer haben nie gelernt, sicher zu zeigen, was wir fühlen“, „Wie echte Kreativität entsteht, wenn du wieder fühlen lernst“, „Die Schönheit des Anfangs: Warum dein Mut das wertvollste Kapital ist“ oder „Erfolg, der deine Seele nährt“.
Jeder sinn- und wertebasierte Content hilft: Gib deinem Content eine emotionale Mitte. Warum tust du, was du tust? Welche Schönheit erschaffst du? Welchen Beitrag leistest du zum Leben, zur Welt, für andere? Schaffe auch Ästhetik im Medium selbst, statt nur für Inhalte. Auch die Gestaltung deines Contents muss also ästhetisch berühren: Farben, Musik, Bilder, Sprache. Der Liebende liebt Schönheit nicht per se zur Deko zum Inhalt („Ach, was für eine schöne Optik zum schönen Text“), sondern als Energiequelle, weil es sein Herz berührt, aka seine Gefühle aktiviert.
Marketing-Impulse: Lade ihn in (d)eine emotionale Welt ein: Dein Marketing muss eine Atmosphäre aufbauen, statt nur Informationen liefern. Es sollte nach Zugehörigkeit riechen, nach Schönheit klingen, nach Sinn schmecken: „Finde deine Vision!.“ „Arbeite nicht nur, erschaffe.“ oder „Erfolg ist weniger Ziel als Ergebnis deines lebendigen Ichs.“ Sanfte Führung statt Push-Marketing ist Muss: Der Liebende hasst Druck. Vermeide also aggressive Calls-to-Action („Jetzt kaufen! Nur heute!“). Nutze stattdessen Formulierungen wie:
- „Wenn es sich richtig anfühlt…“
„Wenn dein Herz Ja sagt…“
„Wenn du spürst, dass du bereit bist für ….“
Auch Geschichten und Symbole kannst du verwenden: Baue bewusst Symbole und Geschichten in dein Marketing ein, wie z. B. Naturbilder, Kunstwerke oder archetypische Motive wie Aufbruch, Heimkehr, Schöpfung.
Sales-Impulse: Beziehungsorientierte Gespräche sind sehr wirksam bei diesem Kunden-Archetypen: Mit dem Liebenden verkaufst du über Beziehung, nicht über Argumente. Nimm dir also Zeit, auf seine Gefühle einzugehen: Was sucht er? Wonach sehnt er sich? Er will gesehen, statt überzeugt werden. Betone auch eher die Schönheit der Lösung als den Nutzen: Erkläre nicht nur den Nutzen („Du verdienst mehr.“), sondern vorwiegend die Qualität des Weges und das Erleben währenddessen: „Mit Leichtigkeit wachsen“ oder „Wir gehen den Weg gemeinsam. Ich bin immer für dich erreichbar — genauso wie unsere Community, die denselben Weg wie du geht.“ Respektiere seine langsamen Entscheidungen: Dränge ihn nicht, unterschätze aber auch nicht seine Entschlossenheit. Wenn er innerlich berührt ist, kann er sehr zielorientiert, loyal und begeistert sein. Wenn er nicht berührt ist, bricht der Kontakt ab – ohne Streit, einfach in Stille. Zack: Ist er weg.
Der Liebende klingt hier im Vergleich zu den anderen Kunden-Archetypen etwas randständig oder gar selten, ABER das ist ein Trugschluss. Der Liebende als Kunden-Archetyp ist VERSTECKT in allen Archetypen, dafür leider auch sehr anspruchsvoll. Er kauft weder aus Vernunft, Kampfgeist oder Systemdenken. Nur, wenn du es schaffst, ihn innerlich zu bewegen, sein inneres Erleben zu erweitern, kannst du ihn aktivieren. Daher ist er eine Runde schwieriger, ihn zu gewinnen: Er sucht weniger ein Produkt als ein Gefühl von Lebendigkeit, mitunter Schönheit, aber überwiegend immer Bedeutung.
Und dieses Gefühl entsteht nicht durch typische Verkaufstechniken, sondern durch Atmosphäre, Verbindung und echte Inspiration.
Er unterscheidet sich damit deutlich von klassischen patriarchalen Leistungs- und Konkurrenzbildern. Das ist ERNSTHAFT wichtig zu wissen. Der männliche Liebende ist nämlich nicht primär leistungsgesteuert wie der Krieger, der König oder der Magier. Er ist bindungs- und lebensgesteuert. Sein innerer Motor ist Erleben, Verbundenheit, Schönheit, Sinnlichkeit und Erfüllung, statt klassisch Macht, Herrschaft oder Status. Er sucht Lebendigkeit, Verbindung, Sinneserfüllung und authentische Nähe, nicht aber oberflächlichen Erfolg, Überlegenheit, Zielerfüllung oder Bewunderung/Anerkennung.
Was ihn als Mann aber besonders macht, ist, dass er emotionale Intelligenz aktiv lebt: Er lebt diese aber nicht als Defizit oder „zu wenig Männlichkeit“, sondern als bewusste Wahl: „Ich will spüren, statt nur leisten.“ Er trägt eine natürliche Offenheit für Schönheit, Kreativität und Sinn. Das können Kunst, Musik, Natur oder auch lebendige Unternehmenskulturen sein. Plus: Er ist nicht unambitioniert; seine Ambition dient eben nur der inneren Erfüllung, nicht der äußeren Krönung. Er kann ergo große Erfolge erzielen, wenn er sich im Einklang fühlt, aber er strebt nicht danach, „besser als andere“ zu sein, sondern „mehr er selbst“.
Er wird in einer klassischen Leistungsgesellschaft oft unterschätzt oder fehlinterpretiert: als „zu weich“, „zu sensibel“, „zu wenig durchsetzungsstark“ eingestuft. Gleichzeitig hat er Zugang zu Kräften, die klassische männliche Archetypen oft nicht freiwillig entwickeln: Empathie, Sinn für Ästhetik, emotionale Tiefe, kreative Schöpfungskraft — Mut zum „ungewohnten“ Gefühl. Er konkurriert dabei nicht primär. Er sucht vielmehr Resonanz, Verbindung und Inspiration. Seine Herausforderungen: Er lebt in einer Welt, die ihn ständig auffordert, „härter“, „strategischer“ und „männlicher“ zu sein. Wenn er sich selbst nicht gut kennt, kann er also easy in Anpassung verfallen (Pseudo-Krieger oder Pseudo-König) – und verliert dann seine eigentliche Kraft.

Der Kunden-Archetyp „Der Ewige Junge“
Der Puer Aeternus steht ähnlich wie Das Ewige Mädchen (Puella Aeterna) für kreative Energie, Aufbruchslust und grenzenlose Möglichkeiten. Er ist inspiriert, visionär und liebt es, neue Wege zu erkunden. Doch gleichzeitig fürchtet er Begrenzung, Verbindlichkeit und Verantwortung. Er sucht ständig nach Erneuerung: „Wo kann ich mich freier entfalten?“ oder „Was inspiriert mich wirklich?“ sind seine Leitfragen. Er liebt frische Impulse und große Ideen – aber sein Kaufprozess ist sprunghafter und emotionserregter als bei allen anderen Archetypen. Dein Salesprozess sollte deshalb auf Freiheit, Offenheit und Mitgestaltung setzen, nicht auf feste Vorgaben und starre Strukturen.
- Abschrecker/Trigger: Jegliche starre Verpflichtung, Langzeitbindungen oder autoritäre Führung schrecken ihn ab. Er verliert sofort das Interesse, wenn dein Angebot zu geschlossen, zu kontrollierend oder zu schwer wirkt. Überladene Verträge, komplizierte Konditionen oder autoritäre Verkaufsstrategien („Jetzt musst du dich entscheiden!“) triggern seinen Fluchtinstinkt. Auch Überbetonung von Verantwortung oder Reife („jetzt wird es ernst“) kann Widerstand auslösen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Der Puer Aeternus springt auf Angebote an, die Frische, Freiheit und Entwicklungsspielräume vermitteln. Leichte Einstiegsmöglichkeiten („Starte flexibel“), kreative Gestaltungsoptionen („Forme dein eigenes Programm“) und Abenteuer- oder Entfaltungsversprechen („Erfinde dich neu“) wirken stark auf ihn. Kurze, modulare Programme, flexible Mitgliedschaften oder Pilotprojekte können besser funktionieren als langfristige Bindungen. Ausdrücke wie „individuell gestaltbar“, „flexibel wählbar“, „deine neue Möglichkeit“ oder „deine kreative Freiheit“ sprechen ihn an.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er reagiert begeistert auf Innovationen, schnelle Ideen und Experimente. Typische Aussagen wären: „Das klingt spannend!“, „Könnte ich mir mal anschauen.“ oder „Ich liebe die Idee, aber ich will mich noch nicht festlegen.“ In Verkaufsgesprächen stellt er viele Fragen zu den Möglichkeiten, nicht zu den Pflichten. Er interessiert sich weniger für Details und Absicherungen, sondern mehr für das Erlebnis und die emotionale Aufladung. Er wechselt Kommunikationskanäle schnell: Storys, kreative Posts und direkte, spontane Nachrichten (Instagram DMs, WhatsApp) erreichen ihn besser als formelle E-Mail-Serien. Er wechselt leichter die Richtung als andere Kunden-Archetypen; sein Verhalten kann unstet wirken, ist aber im Kern der Ausdruck seines Freiheitsdrangs. Er will nicht gegen Verpflichtungen kämpfen müssen. Stattdessen braucht er die Sicherheit, dass er selbst gestalten und jederzeit neu wählen darf. Wenn du ihm diese Bewegungsfreiheit anbietest und gleichzeitig genug Begeisterung und Vision lieferst, wird er – entgegen seinem Ruf – auch in der Umsetzung loyal bleiben. Der Puer Aeternus kauft nicht wegen Verpflichtung oder wegen der Logik deines Angebots. Er kauft, wenn er spürt, dass dein Angebot ihn inspiriert, lebendiger macht und ihm neue Perspektiven eröffnet.
Content-Impulse: Setze auf inspirierende, leichte Inhalte. Biete Impulse statt Systeme und schaffe Content, der Lust auf neue Erfahrungen macht, z. B. kurze Inspirations-Posts, Challenges, kreative Storytelling-Formate. Vermeide belehrende oder verpflichtende Sprache: Statt „So musst du es machen“ lieber „Hier sind Wege, die du leicht und schnell umsetzen kannst.“ Baue optionales, spielerisches Lernen ein: Freebies, Testzugänge, „Preview-Module“ oder kurze Masterclasses sind besser als lange, bindende Formate.
Marketing-Impulse: Positioniere dein Angebot als Offenbarung neuer Möglichkeiten, nicht als Abschluss oder Verpflichtung. Schaffe Leichtigkeit und Abenteuerlust in deinen Botschaften: „Gestalte deine Zukunft“, „Erfinde dich neu“, „Spring rein“. Nutze kreative Visuals, schnelle Interaktionen, Quiz-Formate oder flexible Landingpages, die Optionen und Wahlfreiheit betonen. Vermeide Schwere: Keine Betonung von „harter Arbeit“, „langem Durchhalten“ oder „endloser Verbindlichkeit“. Der Puer Aeternus kauft Lust, nicht Last.
Sales-Impulse: Einladungen wirken besser als Abschlussdruck. Gib ihm das Gefühl, dass er jederzeit willkommen ist, egal, wann er sich entscheidet. Stelle Optionen offen dar, statt ultimative Deadlines zu setzen. Zeige Entfaltung statt Verpflichtung: Stelle nicht die Sicherheit oder Dauerhaftigkeit deines Angebots in den Mittelpunkt, sondern die Inspiration, die er daraus ziehen kann. Lass ihn gern SELBST gestalten: Erlaube Anpassungen zu deinem Programm oder biete mehrere Pakete an. Gib ihm das Gefühl, dass er seinen Weg wählen kann – und du ihn dabei begleitest, statt ihn zu kontrollieren.
Angebotswelten, die ihn ansprechen, müssen 3 Bedingungen erfüllen: 1.) Freiheit statt Verpflichtung: Er braucht das Gefühl, jederzeit Optionen zu haben. Lockere Angebotsformate funktionieren besser als feste, langfristige Verpflichtungen. 2.) Inspiration statt Strukturzwang: Er liebt Angebote, die Neugier, kreative Entfaltung und Selbstgestaltung betonen, nicht solche, die ihn in einen starren Fahrplan zwingen. 3.) Schneller Einstieg statt langer Vorbereitung: Je schneller er einsteigen kann, desto eher sagt er Ja. Komplexe Anmeldeprozesse oder lange Vorbereitungen schrecken ihn ab.
Konkret eignen sich für ihn Angebotswelten wie:
Modulare Programme: Kurse oder Memberships, bei denen er einzelne Module frei wählen oder flexibel starten kann. (Beispiel: “Starte jederzeit mit dem Modul, mit dem du am meisten räsonierst.”)
Creative-Labs, Experimentier-Formate: Workshops, kurze Bootcamps oder Creative-Labs, in denen er frei erkunden, kreieren oder ausprobieren kann, ohne langfristige Verpflichtung.
Challenges & Impuls-Programme: Kurzformate (3–10 Tage), die mit spielerischem Charakter seine Entdeckungslust wecken. Wichtig: keine zu ernsten „Du musst“-Challenges, sondern leichte, kreative Entfaltungs-Challenges.
Beta-Programme/Pilotprojekte: Exklusive erste Runden neuer Programme („Sei einer der Ersten, die diese neue Erfahrung testen darf.“). Der Puer Aeternus liebt den Pionier-Status, aber VORSICHT: Er könnte im Träumen steckenbleiben.
Self-Exploration-Angebote: Programme, die ihn begleiten, etwa durch Fragelisten, Journaling-Prompts, Creative-Workbooks, die er selbständig in seinem Tempo erkunden kann.
Mentoring-Angebote mit Flexibilität: Flexible Coachingmodelle (z. B. Buchung von 3 Sessions als Paket, freie Terminwahl, Upgrade-Optionen), bei denen er nicht direkt eine Jahresbegleitung unterschreiben muss.
“Open-Door”-Communities: Communitys, in denen er jederzeit eintreten und freiwillig aktiv werden kann, ohne permanente Verpflichtung zur Teilnahme.
Was du in der Angebotskommunikation demnach betonen solltest, sind: Freiheit zur Gestaltung („Wähle, wie du deinen Weg gehen willst“), Leichtigkeit des Einstiegs („Sofort loslegen, ohne Wartezeiten“), kreative Entfaltung („Entdecke neue Möglichkeiten für dich“), Abenteuercharakter („Erforsche neue Wege, die du selbst gestaltest“) und Option auf Weiterentwicklung („Wenn du willst, kannst du X später vertiefen“).
Janett Menzel
von Janett Menzel | Mai 4, 2025 | Businessaufbau, Kundenbeziehungen, Verkaufen, Zielgruppen
Kunden-Archetypen helfen dir, die tieferen psychischen Muster deiner Zielgruppe zu verstehen und nicht nur oberflächliche Merkmale, wie man es bei vielen Kundenavataren kennt. Anders als die bekannten Markenarchetypen nach Mark & Pearson, die primär Markenfiguren beschreiben und die Unternehmenskommunikation prägen, fokussiert sich das archetypische Modell hier auf die Psyche des Kunden selbst. Dabei stehen die Werte, Bedürfnisse und bestimmte Persönlichkeitsanteile der Kundinnen im Vordergrund, die das Kaufverhalten antreiben. Kunden-Archetypen sind also Psychografiken und gehen weit über einfache demografische Personas hinaus – sie sind besser als Kundensegmente zu verstehen.
Im Folgenden werde ich dir 9 weibliche Archetypen vorstellen. Für jeden Kunden-Archetyp findest du eine prägnante Beschreibung sowie eine Analyse ihres Kaufverhaltens cund ihrer Entscheidungslogik. Ich liefere dir Verkaufsimpulse und typischen Reaktionen im Verkaufsprozess und werde dabei tieferliegende Psychodynamiken (Ambivalenzen, Schattenaspekte, Bindungsmuster) und medienabhängige Reaktionen berücksichtigen.
Kunden-Archetypen: Unterschied zum Markenarchetypen-Modell
Vorweg: Das Brand-Archetypen-Modell nach Mark & Pearson ordnet Unternehmen und deren Kommunikationsstil einem von 12 Archetypen zu (Herrscher, Held, Rebell usw.). Es verdeutlicht das Profil und die Werte einer Marke. Dieses Modell ist nützlich für Storytelling und Außenwirkung – es sagt allerdings kaum etwas über die individuellen Kundenmotive aus. In der Praxis führen reine Markenarchetypen daher oft zu einseitigen Kampagnen, weil sie die inneren Kundenbedürfnisse übersehen.
Der im Folgenden vorgestellte archetypische Ansatz geht einen Schritt weiter:
Er berücksichtigt psychologische Hintergründe wie Bindungsmuster, innere Konflikte und Schattenseiten, die das Kaufverhalten deiner Kunden prägen. Eine Kundin mit dem „Liebenden“-Archetyp reagiert nicht nur auf emotionale Sprache, sondern hat z. B. tiefere Bindungsängste oder Sehnsüchte, die ihr Verhalten auf Social-Media oder in deinen Räumen, kostenfreien Challenges, Webinaren & Co. bis hin zum Salesprozess beeinflussen. Während z. B. sicher gebundene Kundinnen eine starke Loyalität und emotionale Bindung zu Unternehmen suchen, suchen wiederum ängstlich-gebundene Kundinnen verstärkt nach Bestätigung.
Ein klassisches Persona- oder Brand-Modell kann solche Feinheiten kaum erfassen. Während Markenarchetypen helfen, einem Produkt Charakter zu geben, liefert das psychologische Kunden-Archetyp-Modell ein vielschichtiges Bild deiner Kunden-Realität. Ersteres ist statisch und oberflächlich, Letzteres dynamisch und tiefenpsychologisch fundiert. So kannst du ein ganzheitlicheres Verständnis für deine Kundinnen gewinnen – etwa welche sprachlichen Bilder und Kanäle (Messengergruppen, Social Media, Newsletter usw.?) sie bevorzugen, aber auch welche inneren Widerstände oder Preisempfindlichkeiten typisch sind.
Die 8+1 weiblichen Archetypen in deinem Business
Die Auswahl der folgenden Kunden-Archetypen und ihre Beschreibung für deine Selbstständigkeit (u. a. Angebotserstellung, Preispsychologie, Kundenansprache, Marketing und Verkauf) ist eine eigens geschaffene Verbindung aus verschiedenen Archetypenlehren, psychologischen Entwicklungsmodellen und kulturellen Rollenbildern, sodass sie nicht gegeneinander stehen, sondern gemeinsam eine tiefere Wahrheit über die psychologischen Reifeprozesse deiner Zielgruppe/Kundensegmente ausdrücken. Sie bilden gemeinsam eine ausführlichere Landkarte von Selbstbild, Lebensaufgaben, Beziehungsdynamiken und Schöpfungskraft, weit über traditionelle Avatare hinaus.

Der Archetyp „Die Liebende“
Die Liebende steht für Leidenschaft, Sinnlichkeit und Empathie. Sie lebt ihre Gefühle voll aus, schätzt Ästhetik und emotionale Nähe zu anderen. Sie ist kreativ und beziehungsorientiert. Sie kauft emotional, will gefallen und Schönheit erleben. Herzensbotschaften wirken bei ihr gut, denn sie fragt sich oft: „Fühlt sich dieses Angebot liebevoll und bereichernd an?“. Sie entscheidet impulsiv bei Produkten, die Sinne und Gefühle ansprechen, beispielsweise Coaching-Angebote mit inspirierender Sprache oder ästhetisch ansprechendem Design. Von allen Kunden-Archetypen findest du sie am häufigsten im Bereich Liebe, Partnerschaft und Mode, Schönheit, Kosmetik.
Abschrecker/Trigger: Kühle Rationalität oder kalte Zahlen wecken ihr Misstrauen, aber auch Härte, aggressive Verkaufsrhetorik oder technische Fachbegriffe schrecken sie ab. Sie spürt sofort, wenn etwas „seelenlos“ ist oder jemand nur verkaufen will. Druck wie „Jetzt sofort kaufen!“ erzielen bei ihr eher das Gegenteil.
Resonierende Verkaufsimpulse: Geschichten über Verbindung und Leidenschaft, Testimonials, die von Liebe zur Sache künden, und Angebote mit sinnlichen Elementen (z. B. schöne Bilder) ziehen sie an. Lockmittel sind auch z. B. Workshops zu Intuition, Balance oder emotionaler Erfüllung, die direkt ihr Herz ansprechen, sowie alle Angebote, die Gemeinschaft und emotionale Intimität versprechen, wirken gut.
Typische Aussagen/Verhalten: Sie sagt oft Dinge wie „Ich spüre, dass mir das guttut“ oder „Ich möchte mich wieder verbunden fühlen mit …“. In Webinaren, Lives & Co. nickt sie wohlwollend, lächelt und stellt viele persönliche Fragen. Ist sie sich unsicher, äußert sie Sätze wie „Ich habe Sorge, ob das wirklich passt“. Sie braucht und sucht also emotionale Sicherheit.

„Die Mutter“
Der Mutter-Kunden-Archetyp verkörpert Fürsorge, Wärme und Stabilität. Nicht nur biologische Mütter fallen darunter, sondern alle, die nähren, unterstützen und Geborgenheit schätzen und von Herzen schenken. Sie gibt gerne und fühlt sich stark verantwortlich für andere. Beim Kauf denkt sie daran, wie ein Angebot ihr oder ihrem Umfeld nutzt. Typische Fragen lauten etwa: “Schützt das meine Familie?” oder “Wie erleichtert mir das den Alltag?”. Sie investiert vor allem in wertstiftende Lösungen (z. B. langfristige Weiterbildung) und achtet nicht selten auf Nachhaltigkeit. Entscheidend sind Gefühle der Sicherheit und Zugehörigkeit.
Abschrecker/Trigger: Egoismus oder Kälte schrecken Die Mutter sofort ab. Knappe Zeit oder scheinbare Vernachlässigung ihrer Bedürfnisse lösen bei ihr Misstrauen aus. Sie reagiert allergisch auf kalte Verkäufertypen oder das Gefühl, „nur abgefertigt“ zu werden. Auch einschränkende Formeln wie „Nur begrenzt verfügbar“ können sie verunsichern, weil sie Sicherheit sucht.
Resonierende Verkaufsimpulse: Betonst du unterstützende Aspekte und gemeinsame Werte, wird sie empfänglich, z. B. Angebote, die ein „Familiengefühl“ (Gemeinschaft) und Fürsorge versprechen („In unserer Gruppe arbeiten wir zusammen an …“) oder nachhaltige Projekte, die sie mit verantwortlichem Handeln ansprechen. Visuelle Impulse wie Bilder von Harmonie (Familie, Natur) und eine warme, empathische Ansprache (per Newsletter oder Social Media) erzeugen Resonanz.
Typische Aussagen/Verhalten: Sie spricht oft von Verantwortung: „Mir ist wichtig, dass wir …“ Sie hört geduldig zu, stellt sicherheitssuchende Fragen („Und wenn das nicht klappt?“) und prüft lieber zweimal. In einem Webinar/Live schenkt sie dir ihre volle Aufmerksamkeit, da sie intuitiv umsorgt werden möchte.
„Die Kriegerin“
Die Kriegerin vereint Mut, Unabhängigkeit und Fokussierung. Auch als „Jägerin“ bekannt, strebt sie nach Autonomie und Stärke. Sie ist durchsetzungsfähig, selbstbewusst und hat ein starkes Gerechtigkeitsempfinden. Sie kauft sehr zielgerichtet. Typische Fragen sind z. B. “Ist das wirklich das Beste, was ich jetzt tun kann?” oder “Erreiche ich meine Ziele damit?”. Effektivität und Ergebnisorientierung zählen also. Sie recherchiert gründlich, will wissen, welches Resultat z. B. ein Coaching bringt, vergleicht andere mit dir und trifft schnelle Entscheidungen, wenn ein Angebot klar auf den Punkt kommt.
Abschrecker/Trigger: Belanglose Floskeln, Unentschiedenheit oder Herablassung verprellen sie sofort. Sie hasst es, bevormundet zu werden. Übertriebene Höflichkeitsfloskeln oder ein zeremonielles Drumherum wirken auf sie wie Zeitverschwendung. Ein ständig angeblich „nur noch heute gültiges“ Angebot tut sie als unseriös ab. Sie wehrt außerdem zu viel Druck oder zu weiche Verkäufertöne, aber auch offensichtliche Manipulationen ab.
Resonierende Verkaufsimpulse: Herausfordernde Ansprachen („Nimm jetzt dein Schicksal in die Hand“), klare Beweise für Ergebnisgarantien und Selbstverpflichtungen sprechen diesen weiblichen Kunden-Archetypen an. Beispiele, in denen Gleichgesinnte ihre Ziele erreicht haben („X hat mit dieser Methode … geschafft“), wecken ihre Jagdinstinkte. Zudem resoniert sie stark mit visuellen oder narrativen Inhalten von Stärke und Unabhängigkeit (z. B. Erfolgsgeschichten), die ihren Kampfgeist (auch in Wettbewerbssituationen) ansprechen.
Typische Aussagen/Verhalten: Sie sagt Sätze wie „Ich will direkt loslegen“ oder „Gib mir die Fakten“. Im Gespräch wirkt sie ernst, prüfend und zielstrebig, manchmal mit verschränkten Armen. Auf Präsentationen reagiert sie eher nüchtern – sie wird dich spüren lassen, wenn deine Botschaft sie nicht erreicht oder wieso sie zweifelt. Techniken wie gezielte Angebots-Darstellungen oder klare Infografiken halten sie bei der Stange.

„Die Weise“
Der Kunden-Archetyp Die Weise steht für Weisheit, Erfahrung und Tiefe. Sie reflektiert, denkt strategisch und kennt aufgrund ihrer Lebenserfahrungen viele Facetten des Lebens. In ihrer Sprache hörst dudeshalb viel Besonnenheit und Erfahrungswerte heraus. Beim Kaufen agiert sie vorwiegend rational und informativ. Fragen lauten z. B.: “Wie fundiert sind die Inhalte?” oder “Was ist mein detaillierter Nutzen?” Komplexe Sachverhalte, klar strukturierte Konzepte und überzeugende Referenzen sind ihr wichtig. Sie liest gern Details, prüft Studien und achtet auf Logik. Langfristige Perspektiven (z. B. wissenschaftliche Fundierung eines Programms, Akkreditierungen usw.) sind wahre Kaufanreize.
- Abschrecker/Trigger: Emotional überladenes Geschwätz oder unsauber formulierte Fakten wirken unglaubwürdig für sie. Sie hat sehr wenig Geduld für Übertreibungen oder Druck („Wenn du dich jetzt nicht entscheidest, dann bist du die falsche Kundin!“). Mangelnde Professionalität (etwa Tippfehler, oberflächliche Grafiken) schreckt sie genauso ab wie chaotische Kommunikation oder fehlende Transparenz beim Preis/Leistungsverhältnis. KI-Copy schreckt sie immens ab, genauso wie jede Oberflächlichkeit. Nicht, weil sie alles tief braucht. Sondern, weil sie sieht, dass du nicht selbst denkst, sondern Chat hast das übernehmen lassen. 😉
- Resonierende Verkaufsimpulse: Detaillierte Whitepaper, Webinare mit Experten und klare Daten sprechen sie an. Inhalte, die Wahrhaftigkeit und Expertise betonen, ziehen sie hingegen an, genauso wie Erklärvideos, Podcast-Interviews oder Fachartikel, die ihren Intellekt fordern. Es wirkt motivierend auf sie, ähnlich wie strategische, nüchterne Sprache („fundiert“, „bewiesen“, „langfristig“) und Bullet-Point-Listen ihren Geschmack treffen.
- Typische Aussagen/Verhalten: Sie äußert Sätze wie „Kannst du mir das genau erläutern?“ oder „Welche Quellen hast du benutzt?“ (aka Woher weißt du das?). Sie achtet genau auf deine Antworten. In Webinaren, Lives und 1:1-Calls hört sie dir intensiv zu und stellt kluge Nachfragen. Sie neigt dazu, die Fakten sorgfältig abzuwägen und sich Zeit zu nehmen, bevor sie sich entscheidet („Ich werde deine Worte prüfen und mich dann melden.“). In E-Mails erwartet sie vollständige Informationen und eine sehr klare Struktur.

„Die Königin“
Die Königin als Kunden-Archetypen kannst du am besten über ihre Führungsstärke, ihren Selbstwert und ihre Würde ansprechen. Sie ist selbstsicher, visionär und erhebt einen natürlichen Anspruch auf Qualität und Respekt, Loyalität und Eleganz. Sie kauft, um ihre Standards zu erfüllen, und stellt Fragen wie “Steht dieses Angebot wirklich für höchste Qualität?” oder “Erhöht es meinen Status?”. Sie erwartet erstklassige Leistungen und drückt dafür auch ihre Wertschätzung aus. Exklusive Angebote oder limitierte Premium-Pakete reizen sie. Sie vergleicht allerdings Anbieter sehr genau – nur Top-Expertise und ein Premium-Design überzeugen sie.
Abschrecker/Trigger: Arroganz, billiges Auftreten oder Fehlstart beim Service (lange Wartezeiten, unhöfliche Umgangsformen, 0815-Vertriebler) vergraulen sie. Sie hasst es, sich kleinmachen zu müssen: „Günstigste“ Angebote wirken auf sie abwertend, denn sie hält das für qualitativ minderwertig. Auch Treuebrüche, z. B. unstete Kommunikation nach einem Kauf oder gebrochene Versprechen führen zu Brüchen: Loyalität ist für sie ein hohes Gut.
Resonierende Verkaufsimpulse: Gut sind Botschaften, die Wertschätzung und Exzellenz vermitteln, wie z. B. hochwertige Zertifizierungen oder Testimonials von anerkannten Experten. Luxus-Optik und noble Sprache („Exklusiv“, „Elite“, „auserlesen“) erhöhen ihre Kaufbereitschaft, hingegen Rabatte nur dann, wenn sie exklusiv sind („Nur für Mitglieder“). Auf Plattformen wie LinkedIn oder gar persönliche Videoeinladungen reagiert sie meist positiv, besonders wenn du sie ernsthaft und auf Augenhöhe behandelst.
Typische Aussagen/Verhalten: Sie spricht sehr bestimmt: „Ich investiere nur in das Beste“ oder „Erfüllt dein Angebot die folgenden Kriterien: …?“ Im Gespräch präsentiert sie dir klare Erwartungen und zeigt unter Umständen ihre Ungeduld, wenn du drumherum redest. Sie nutzt gern Video-Calls, um persönlichen Kontakt bei gleichzeitig diskreter Distanz zu erleben.
„Die Wilde Frau“
Die Wilde Frau ist von allen Kunden-Archetypen die Auffälligste: roh, intuitiv und freiheitsliebend. Sie verkörpert das „Unerzogene“ und Ungezähmte im Weiblichen, nicht per se aus Rebellion, sondern aus einer inneren Haltung heraus. Sie bestimmt, wer sie ist und was sie tut. Sie lebt jenseits sozialer Normen und lässt sich nicht einengen. Bei Käufen ist sie impulsiv – und grundsätzlich unabhängig, ihre Handlungen spontan und echt. Intuitive Signale leiten sie: “Fühle ich mich lebendig dadurch?” oder “Bringt mich das weiter?”. Sie liebt vor allem ungewöhnliche, kreative Angebote, während ihr Langzeitgarantien meist egal sind. Spontan wirkende Lösungen (z. B. ein “Last Minute Retreat”) sprechen sie sehr viel stärker an. Materielles kann ihr ziemlich egal sein: Hauptsache ist, es entspricht ihrem inneren Drang nach Freiheit.
Abschrecker/Trigger: Konvention und Enge lassen die Wilde Frau von allen Kunden-Archetypen am schnellsten weglaufen, genauso wie Standard-Floskeln, überformale Regeln oder starre Styles. Sie wirken auf sie wie Fesseln. Sie lehnt es ohnehin ab, “in eine Schublade” gesteckt zu werden und reagiert daher allergisch auf belehrende Ratschläge oder zu glatte, sehr geplante Verkaufs- und Social-Media-Texte. Sie nehmen ihr den Wunsch, zu entdecken. Auch zu steife E-Mails ohne Persönlichkeit findet sie langweilig.
Resonierende Verkaufsimpulse: Kreative, unorthodoxe Elemente sprechen sie an, z. B. humorvolle oder visuell ungewöhnliche Social-Media-Posts, die sie überraschen, oder spontane Live-Sessions. Botschaften über Authentizität, Selbstverwirklichung und bruchlose Individualität resonieren mit ihr, Freiheitserklärungen („Erlaube dir, wild zu sein“) und Naturmotive (Bilder wilder Landschaften) können der Schlüssel sein. Sie bevorzugt dynamische Kanäle (Stories, Podcasts, YouTube) vor ellenlangen E-Mails.
Typische Aussagen/Verhalten: „Ich entscheide nach meinem Gefühl“ oder „Sei echt, kein Fake“. In Verkaufspräsentationen ist sie sprunghaft und kann leicht abgelenkt werden. Sie bleibt aber interessiert, wenn es unvorhergesehen und spannend ist. Sie teilt gern Fotos von spontanen „Abenteuern“ auf Instagram und erwartet dort ebenso spontane Ansprache.

„Die Mystische“
Die Mystische, auch Die Hexe genannt, sucht das Transzendente und Spirituelle. Sie ist ruhig, reflektiert und ihr Blick geht grundsätzlich nach innen. Unsichtbare Zusammenhänge und tiefere Wahrheiten jenseits der Alltagslogik sind Normalzustand für sie. Ergo trifft sie Entscheidungen eher langsam, nach längerem Innehalten. Sie stellt Fragen wie “Passt das Angebot zu meinem inneren Weg?” und reagiert stark auf Synchronizität. Glaubwürdigkeit gewinnt man bei ihr durch Intuition und spirituelle Tiefe: Sie liest spirituell ausgerichtete Newsletter oder spirituelle Inhalte, glaubt nicht nur an das, was sie sieht (3D). Ihre Suche nach innerem Ausgleich lässt sie Unternehmen/Selbstständige bevorzugen, die ganzheitliche Werte vermitteln (z. B. Nachhaltigkeit, ganzheitliche Gesundheitskonzepte).
Abschrecker/Trigger: Oberflächliche Rabatte (des Umsatzes wegen), aggressives Marketing oder zu viel „harter Stoff“ vergraulen sie. Sie hasst es, überrumpelt zu werden, und schaltet bei hektischer Werbung sofort ab. Pseudospirituelle Floskeln machen sie ebenso skeptisch – Echtheit und Lügen/Gespieltes erkennt sie sehr schnell. Ein kalter, rein faktenbasierter Ton kann sie aber genauso abschrecken wie übertriebenes New-Age-Getöse.
Resonierende Verkaufsimpulse: Gefragt sind Angebote, die Seelen-Nahrung versprechen: z. B. Retreats, die (unter anderem) Entspannung, Meditation und Sinnsuche in Aussicht stellen, verbunden mit dem eigentlichen Thema des Angebots. Inhalte wie inspirierende Geschichten oder Rituale, die ihr das Gefühl vermitteln, Zugang zu ihrer inneren Weisheit zu bekommen, sprechen sie genauso an wie langsame, stimmungsvolle Videos, Podcasts zu Deep-Dive-Themen oder meditative Musik (als Begleitung). Wörter wie „Herz“, „Seele“, „Harmonie“ wirken positiv auf sie, wenn sie ernsthaft eingesetzt werden.
Typische Aussagen/Verhalten: Klassiker sind: „Ich brauche Zeit, um mich reinzufühlen“ oder „Das spricht mich intuitiv an“. In Calls ist sie oft still, hört eher zu, als schnell zu antworten, oder schließt die Augen und verschmilzt in Gedanken mit dem Gesagten. Sie schreibt oft gern Tagebuch oder verschriftlicht ihre Eindrücke auf andere Art. In Chats (aller Art, auch Kommentarfelder oder Messenger) ist sie eher zurückhaltend.

„Die Jungfrau“
Die Jungfrau symbolisiert von allen Kunden-Archetypen die mit größte Unabhängigkeit, Selbstgenügsamkeit und: inneres Wachstum. Sie steht am Beginn eines selbstgewählten Weges, losgelöst von äußeren Erwartungen. Ihr Motiv ist die Entfaltung eigener Möglichkeiten, nicht Anpassung oder Zugehörigkeit: “Kann ich etwas daraus lernen?”, “Beginnt hier ein neues Kapitel für mich?”. Sie ist wissbegierig, probiert gerne Neues und lässt sich inspirieren durch Zukunftsversprechen. Sie kauft selektiv, wachsam und freiheitsliebend und will wissen: „Unterstützt mich dieses Angebot auf meinem Weg?“ oder „Stärkt es meine Unabhängigkeit?“. Angebote, die persönliche Entwicklung fördern, sprechen sie durchaus an. Sie wählt überlegt und ist schwer durch äußeren Druck manipulierbar.
Abschrecker/Trigger: Bevormundung, Massenangebote, emotionale Übergriffigkeit schrecken sie ab. Versuche, sie über Gruppenzugehörigkeit oder Herdentriebeffekte („Alle anderen haben es auch gekauft“) zu ködern, lassen sie aussteigen.
Resonierende Verkaufsimpulse: Hochwertige, individuell anpassbare Angebote, die ihre Autonomie respektieren, Stichworte wie „Entfalte deine eigene Kraft“, „Dein individueller Weg“ oder „Deine persönliche Entdeckung“ sprechen sie an. Sie liebt Subtilität und klare Eigenverantwortung.
Typische Aussagen/Verhalten: „Ich will meinen eigenen Weg gehen“, „Zeig mir, wie ich mich selbst weiterentwickeln kann“. In Calls, Webinaren & Co., auch bei Prpduktpräsentationen prüft sie konzentriert. Sie wirkt kontrolliert offen, entscheidet aber innerlich eigenständig und selbstverantwortlich – häufig, ohne dass man es bemerkt.
„Das Ewige Mädchen“
Das Ewige Mädchen, lateinisch Puella Aeterna, ist und bleibt als Kunden-Archetyp jugendlich, unbekümmert und verspielt. Sie wagt es kaum zu altern und will sich ihre unbeschwerte Sicht auf die Welt bewahren, was sie stagnieren lassen kann. Sie bindet sich sehr ungern. Dieser Archetyp verlangt nach Spaß, Leichtigkeit (Erkennungswort!) und Freiheit von übermäßigen Pflichten und Verantwortung. Beim Kauf steht Spaß und Abenteuer im Vordergrund, aber vor allem Verbindung und sicheres Wachsen, am besten ohne viel zu tun, im Fokus. Sie fragt sich: “Macht mich das glücklich? Erfüllt mich das?”, „Kann/Schaffe ich das?“. Sie ist leicht zu motivieren durch Erlebnisse oder coole Trends, weniger für überwältigende Angebote, die ihr viel abverlangen. Ihr Lebensmotto ist „Carpe diem!“. Man findet sie also bei Impulskäufen und spontanen Aktionen, weniger bei hochpreisigen Angeboten. Das erfordert eine sehr genaue Strategie, wenn man sie als Zielgruppe hat.
Abschrecker/Trigger: Harte Konfrontationen, Mangel an Humor, überfordernde Informationen (lange Anleitungen), aggressive Sales-Taktiken oder zu starre Rahmenbedingungen schrecken sie ab. Wenn ein Angebot zu ernst ist oder „altbacken“, verliert sie sofort das Interesse. Sie reagiert ablehnend auf das Gefühl, dass sie etwas müsste. Hingegen liebt sie es, sich frei zu entscheiden (was sehr lange dauern kann). Zynismus und zu viel Negativität ärgern sie. Sie mag auch keine Abwertungen (z. B. „Da sind Sie zu unerfahren für“ oder „Wenn du dich jetzt nicht entscheidest, bist du die Falsche“). Im Gegensatz zur Weisen ist sie aber im Grunde unsicher in sich selbst. Sie würde sich ausgestoßen fühlen und schuldig/schamvoll. Zu direkte Preis-Drohungen (etwa „Jetzt verpasst du die einzige Chance!“ oder „Nur für die nächsten 10 Minuten zu diesem Preis verfügbar“) lösen Misstrauen aus; sie braucht erst Vertrauen in das Angebot.
Resonierende Verkaufsimpulse: Alles, was Interesse und Neugier weckt, funktioniert bei ihr gut, beispielsweise unterhaltsame Video-Tutorials, Quizze oder kurze Challenges, die sie zum Mitmachen einladen. Angebote mit zeitlich befristeten Sonderaktionen reizen diesen Kunden-Archetypen nur, solange sie einen lockeren Charakter haben, ähnlich wie spontane Aktionen mit Spaßfaktor (Gewinnspiele oder Inspirationen per Mail oder Messenger/Gruppen). Sie ist sehr kreativ, deshalb mag sie kreative Inhalte. Farben, Bildsprache und Leichtigkeit im Visuellen und Storytelling motivieren sie: Lebendige Social-Media-Posts mit inspirierenden Botschaften oder einblickgebende Videos über den Einstieg in etwas Neues fesseln sie. Anreize sind Probiersessions, günstige Starter-Pakete oder eine herzliche Community. Freundliche Worte wie „Du schaffst das“ oder „Entdecke deine Möglichkeiten“ können den Salesprozess erleichtern. Sie reagiert positiv auf persönliche Erklärungen per Video oder Chat („Lass uns gemeinsam Neues entdecken!“).
Typische Aussagen/Verhalten: „Wow, das sieht spannend aus!“ oder „Mach mir ein tolles Angebot“, „Ich weiß nicht so recht“, „Ich kann es nicht fühlen“, „Ich liebe deine Worte“. Ihr Verhalten ist lebenslustig und immer etwas impulsiv: Sie lacht gern, schreibt spontan Kommentare und reagiert oft sofort auf neue Posts. In Calls kann sie ungeduldig wirken, wenn es ihr zu lange dauert. Dafür lässt sie sich durch spielerische Elemente (Witze, Quizfragen) leicht begeistern. ERNST ist nicht so ihrs, es erinnert sie zu sehr ans Erwachsenwerden. „Ich bin neugierig“ (aka „Ich schaue mich erst einmal um“) oder „Ich weiß nicht, ob ich schon soweit bin“ sind Klassiker. Beim Kennenlernen stellt sie deshalb viele Fragen, ist leicht zu begeistern – bis zum zweifelhaften Moment der Entscheidung.
Janett Menzel