von Janett Menzel | Nov. 24, 2023 | Brand-Identity, Branding, Business-Starters, Businessaufbau, Content that sells, Contentmarketing, Marketing, Personenmarken, Reichweite und Sichtbarkeit, Richtig guter Content, Social-Media, Verkaufen, Zielgruppen
Ich hatte 2021 einen Kunden, der sich in seiner Selbstständigkeit unentwegt verstellte. Er hatte jahrelang die Rolle des erfolgreichen Kerls gespielt und war weit damit gekommen. Eines Tages buchte er eine Session bei mir und eröffnete sie mit den Worten: „Ich habe in meiner Karriere alles erreicht, was ich wollte, Frau Menzel. Ich bin so einsam wie nie zuvor.“
Was heißt Business-Identität in diesem Kontext? Wo beginnt und wo endet Authentizität in deinem Onlinebusiness? Wie sollte man sich als Selbstständiger auf Marketingkanälen zeigen und präsentieren? Wie ehrlich darf man sein? Wie freundlich sollte man sein/tun? Wo drängt sich Perfektion zwischen deine Botschaften und lässt sich Glaubwürdigkeit überhaupt steuern? Was geschieht mit dem Vertrauen zwischen dir und deinen Followern, wenn du dich verstellst? Und ist es eine gute Idee, deine Business-Identität und Kundenansprache im Content & Marketing stark zu verfälschen, um Kunden zu gewinnen?
Der informative und weiterbildende Inhalt findet bei mir in Align & Alive statt. Denn: Onlinemasken rächen sich. Und ich sage das nicht nur wegen meines Kunden. Ich selbst kann ein verdammt langes Lied davon trällern, wieso du bitte SOFORT damit aufhören solltest, dich online gänzlich anders zu präsentieren, als du bist. Lieber, hilfsbereiter, kompetenter, ehrlicher, hotter, nahbarer, distanzierter, reicher, interessierter, erfolgreicher, wohltätiger, empathischer …
Über deine Business-Identität und „Authentizität“
Maskeraden sind bei Onlineunternehmer:innen nicht nur auf Social-Media-Kanälen NORMAL. Für viele ist der Kunde nach wie vor der König. Man ist freundlich, gibt sich vertrauenswürdig, in der Hoffnung, dann gebucht zu werden. Man bleibt auch freundlich, in der Hoffnung, weder neue noch bestehende Follower zu verlieren. Nur die Entrepreneure, die schon ein gewisses Standing haben, sprechen laut darüber, wie schädlich das sein kann. On top sei (!) BRANDING ja auch die Formung einer gezielten Wirkung der (Personen)Marke. Wer stellt sich schon gern unsympathisch dar (außer die beiden Herren, die offen zugeben, ihr Auftreten sei absichtlich unsympathisch)?
Selbstbild versus Fremdwahrnehmung
Normalerweise treten wir so auf, wie wir gesehen werden wollen. Wir zeigen das, was andere wahrnehmen sollen, und steuern so ihr Bild von uns. Was bei manchem Verhaltenskleinigkeiten sind, geht bei anderen Selbstständigen tiefer: Sie verstellen sich nicht nur, sie mimen eine Person, die sie nicht sind – sei es in ihren Ergebnissen, ihrer Kompetenz oder Eigenschaften. Ich nenne sie die Over-Pretenders (die Übertreibenden). Bei wiederum anderen erleben wir dasselbe, nur anders: Sie trauen sich nicht, sich so zu zeigen, wie sie sind (die Under-Pretenders, die Untertreibenden).
Mein Kunde Eric Gielow, medialer Berater, schrieb mir einst auf Facebook, wie schrecklich es ihm damit ging:
Ich wollte nie etwas falsch machen, fühlte mich beobachtet und kontrolliert und habe mich zurückgehalten. Natürlich habe ich mich immer mal wieder getraut, aber dann brauchte ich manchmal Monate, um diese Erfahrung zu verarbeiten. Ich war meistens wütend auf die anderen, weil sie einfach ihr Ding gemacht haben und ich nicht … Das machte mich oft sehr traurig.
Der andere Nachteil war, dass ich immer versucht habe durch andere und Programme herauszufinden, wie ich meinen Weg finde, was ich dazu brauche und wie ich Reichweite aufbaue.Ich buche auch nichts mehr und lasse mich auch nicht mehr in irgendein Programm stecken, nur um da wieder in irgendeiner Schublade zu sein. Früher, also vor ein paar Monaten, weißt du ja selbst noch, habe ich solche Anrufe bekommen oder Angebote gesehen und ich verspürte diese Dringlichkeit, dass ich es jetzt schaffen muss, sonst wird’s [mit meinem Business] nie was. Dadurch hatte ich oft Geldprobleme, aber am Ende nicht die Hilfe, die ich mir gewünscht hatte.
Heute ist mir das alles scheißegal. Heute macht es Spaß. Ich entspanne mich jeden Tag mehr.
Mut und Wahrhaftigkeit – Selbstbewusstheit und Selbstbewusstsein – gehören zu einer authentischen, meint: echten, Selbstdarstellung einer jeden Personenmarke. Sonst wäre die Business-Identity – deine einzigartige, wiedererkennbare und wahrheitsgetreue Darstellung eines Selbstständigen z. B. im digitalen Raum – gebaut auf Sand. Wir reden von:
- Werten und Überzeugungen
- Vision und Mission
- deine einzigartige Stimme und Klang/Tonfall
- verständlichen und eindringlichen Geschichten, die eine tiefere Verbindung zu deinem Publikum aufbauen und deine Werte kommunizieren
- dem visuellen Erscheinungsbild in puncto Design, Farben und Bildsprache (visuelle Markenimage).
Denn deine Business-Identity ist die Grundlage für deine Konkurrenzfähigkeit (sich von anderen abheben), Vertrauensaufbau und Community-Building.
Doch während die Business-Identität der Over-Pretenders (zumindest in Teilen) konstruiert ist, um größer oder kompetenter zu wirken, als sie sich fühlen, ist die Identität der zweiten Gruppe, der Under-Pretenders, ebenso unsicher, wenn auch unausgesprochener und verschwommener. Beide kämpfen mit Selbstwertthemen und Glaubensmustern. Beide fürchten, nicht auszureichen und deshalb nicht wahr- und ernst genommen, gebucht und als wertvoll betrachtet zu werden.
Doch eine stabile Business-Identity ist nötig, wenn du in deinem Business unerschütterlich erfolgreich sein willst. Da dürfen einen weder kleine Windchen noch große Stürme umreißen: Weder kritische Kommentare, schlechte Kundenbewertungen noch sich ändernde Algorithmen, preisdrückende, hilflose Interessenten oder Schwankungen in der Kundenanzahl dürfen dir den Schlaf rauben. Business-Resilienz, auf die integreste Art und Weise.
2024 wird niemand mehr drumherum kommen: Wir müssen uns menschlich und nahbar zeigen, um Vertrauen aufzubauen. Sonst sterben wir am hängenden Ast.

Schließt Erfolg aus, dass du DU SELBST bist?
Vorweg: Wenn ich im Folgenden von Masken spreche, meine ich die „Maske“ im bekannten Sinn. Man trägt eine Maske auf seinem Gesicht, um das wahre Ich (Fakten, Ecken und Kanten, ehrliche Meinungen und Absichten) unkenntlich zu machen. Oder, um seiner Marke einen gewissen „Glanz“ bzw. Wiedererkennungseffekt zu verleihen:
- „Wow, der ist aber mutig und straight, so selbstsicher. Der weiß, wie man bekommt, was man will.“
- „Die hat’s drauf! Kann alles und weiß alles. Der misslingt nichts.“
- „Okay, der ist reich. Da höre ich hin.“
Für viele läuft diese Verstellung anfangs gut, sucht man sich doch oft eine Maske aus, die vom Selbstbild abweicht: die einen so aussehen lässt, wie man sich selbst gern sehen würde und/oder die deiner Zielgruppe gefallen würde. Man wählt also ein Online-Antlitz, das Geld verspricht oder zumindest ein gutes Gefühl für die Wunschkunden und sich selbst.
Vielleicht magst du dich nur, wenn du gemocht wirst. Vielleicht denkst du, du müsstest jemand anderer sein, um gemocht zu werden. Am Ende ist es dasselbe: Du musst dich in deinem gesamten Business, der Kundenbetreuung und dem Onlinemarketing bewusst verstellen. Das sind energetische Kosten: ob du willst oder nicht. Sie beeinflussen deinen Antrieb, deine Produktivität, deinen Sinn und Umsatz sowie die Kundenzufriedenheit, deine mentale Gesundheit und deine Identität. Denn du bist und bleibst Mensch.
Und wer sagt, dass „Masken“ hießen, dass du gebucht werden würdest, oder umgekehrt: du nicht gebucht werden würdest, wenn du DU SELBST wärst? Es ist die berühmte Frage nach dem Richtig und Falsch: Was soll ich wie tun, um gesehen und angenommen zu werden und Follower zu gewinnen bzw. in Kunden zu verwandeln?
Mathematische und allgemeingültige, bewiesene Zusammenhänge ausgenommen, liegen zwischen „richtig“ und „falsch“ Welten und viele Menschen mit unterschiedlichen Ansichten. Denn „richtig“ und „falsch“ sind Ansichtssachen. Jeder hat seine eigene Meinung dazu, was für ihn, andere und „allgemein“ richtig oder falsch wäre. Es sind persönliche Wahrheiten, nie Fakten.

Denn Masken blenden: Sie verschleiern die Realität und Wahrheit
- hinter deinem Business
- Wieso hast du begonnen?
- Wieso ausgerechnet das, was du heute tust?
- hinter deiner Motivation/Vision
- Welches Ziel wolltest du für deine Zielgruppe erreichen bzw. was für sie ändern?
- Welche Zukunft hattest du für sie im Sinn?
- hinter deiner Mission
- Der Weg dorthin und wie du ihn beschreiten wolltest: Dein Wozu ist dein Antrieb und lässt dich weitergehen.
- hinter der Wahrheit über dich
- Wer bist DU und wieso machst ausgerechnet DU was, wie, wann, wo?
- Wieso sollte deine Zielgruppe DIR zuhören? (Sicher nicht (nur) wegen deiner zufriedenen Kunden.)
Es ist deine Geschichte, die deine Gabe/dein Talent, deine Motive, Qualitäten und Eigenschaften sichtbar machte. Sie weckte und prägte Lebensgefühle in dir, die deine heutige Energie mit geformt haben und noch immer mit formen: Gedanken-, Gefühls- und Verhaltensmuster. Deine Zielgruppe spürt sie 100 % der Zeit – auch unausgesprochen, intuitiv.
Dazu gehören auch deine Botschaften – feste Überzeugungen und Werte: Fundament deines Wirkens. Die Gründe, die dich morgens aufstehen lassen, um später in deine Worte und Taten einzufließen – das, was deine Kunden vorankommen lässt. Das gilt es zu ehren, denn das BIST DU.
Die Folgen von Online-Unauthentizität oder: Wenn du in deinem Business nicht du selbst bist
Ich habe jahrelang durch meinen Millionenblog mit Menschen zusammengearbeitet, die sich in irgendeiner Beziehung verloren hatten: Das geschieht nicht nur in Partnerschaften oder mit Familienmitgliedern. Auch in der Beziehung zu Kunden kann das für dich alles verändern, denn es betrifft deine Beziehung zu dir selbst. Das bedeutet: Wenn deine Selbstbeziehung, deine Einstellung zu dir und deiner Rolle als Coach, Berater und Experte misslich ist, weil du meinst anders sein zu müssen, hat das Folgen:
- Du veränderst dich unbewusst, wenn du jemand anderen mimst. Thema Selbstverlust, Bezugslosigkeit, Sinnleere, Hoffnungslosigkeit und VERDRUSS bis hin zu bitteren Gefühlen gegenüber deinem Business, deiner Aufgabe und deinen Kunden.
Der eine wird körperlich krank, der andere brennt mental/seelisch aus bzw. hat sein Business, seine Angebote oder Kunden irgendwann SATT. Kein System kann ewig ruhig zwischen den Dornen hocken, wenn es nicht genährt wird. Das ist, als würdest du eine Stunde lange deinen Kopf gegen die Wand hämmern und dich danach wundern, dass du Platzwunden, blaue Flecken und Kopfschmerzen hast.

Energieblockaden (im Innen) und/oder mit deinem Business (im Außen) werden sich häufen
Hier einige typische Beispiele, wenn du innerlich unausgerichtet bist:
- Du verdienst gut/viel, doch die Bedeutung von Geld stirbt von Stunde zu Stunde. Denn dein Ich wächst, will dich reinwaschen von Selbstwertthemen und Geldglaubensmustern: die Lüge, dass du nur dazugehören würdest und wertvoll wärst, wenn du Geld besitzt, nur gewollt/geliebt werden würdest, wenn du es dir „verdient“ hast.
- Oder du empfindest deine Kunden als anstrengend, kaum formbar bzw. unselbstwirksam, undankbar, preisdrückend oder genießt sie mit Vorsicht: Personen, die heute freundlich lächeln und morgen eine schlechte Rezension schreiben, dich ghosten oder mit einem Riesenpuff Verträge auflösen wollen.
- Vielleicht kannst keinen Content mehr verfassen, weil du deiner Zielgruppe nichts mehr vorspielen kannst: weder in Bezug zu ihren Themen noch deiner Eigenmotivation. Plötzlich wird jedes Wort zur Heuchelei und zum Verrat an dir, deiner Gabe und Aufgabe.
- Oder du kannst es trotzdem, bemühst dich mit Contentmarketing und Kaltakquise, aber gewinnst kaum Kunden. Du würdest wirklich jeden nehmen, sogar deine Preise senken und Angebote umbauen.
- Bist du doch mal so, wie du WIRKLICH bist, und sprichst deine wahren Gedanken aus, fallen alle verdutzt, schockiert oder empört vom Sofa. Shitstorms, Followerverluste und Kunden, die dich plötzlich „in einem anderen Licht“ sehen. Alles Gute, was du für sie getan hast, verblasst im Angesicht deiner Wahrheit. (Natürlich gibt es auch welche, die zu dir stehen.)
- Zweifelhafte Menschen wollen ggf. Teil von dir sein, weil sie davon profitieren könnten. „Shine your light on me! Jetzt bist du besonders beeinflussbar. Was kannst du für mich tun? Ich bin dein bester Freund.“ Menschen, die Engel mimen und sich schnell als Teufel entpuppen.
Aber so viele verstellen sich online!
Das stimmt. Und es würde keinen Bedarf für PR-Berater:innen geben, wenn die Außendarstellung nicht der Message folgen müsste/sollte. Der Punkt bei Personenmarken ist: Die Wahrheit ÜBER dich ist auch immer die Wahrheit IN DIR. Sie wird zur Lüge – durch Unbewusstheit oder bewusste Entscheidung -, wenn du meinst, anders sein zu müssen, als du bist, um „auserwählt“ zu werden: von deiner Zielgruppe. Denn die Wahrheit ist immer da. Über kurz oder lang wird sie sich zeigen, unbewusst zwischen den Zeilen oder ausgesprochen, ohne dass dir klar war, was du gerade sagst. Doch die Message ist raus und zieht von da an ihre Kreise.
Der Gedanke, dass deine Zielgruppe jemanden wie dich ANDERS wollen würde, sagt etwas über deine Wahrnehmung, deine Rolle: vor allem über die Wahrnehmung deiner Rolle als Coach, Berater, Mentor, Experte, Mann, Frau usw. aus. Nicht nur, dass du deine Botschaften pimpst, um aufzufallen, oder versteckst bzw. abschwächst, um nicht aufzufallen, deine Geschichte nicht erzählst bzw. sie „aufhübschst“. Ich denke an all deinen verschleierten Content, an die Steuerung deiner Außenwirkung, damit du überprofessionell, megahilfreich, supersympathisch, extragroß oder bloß nicht ZU groß herüberkommst. IN JEDEM EINZELNEN WORT.
Denn darauf aufbauend buchen dich Menschen. Und dann? Willst du über Monate hinweg gute Miene zum falschen Spiel machen? Jedes Wort, jede Interaktion würde zum Eierlauf werden. Glühende Kohlen. Ich kenne niemanden, der sich daran nicht verbrannt hätte. Brandwunden schmerzen und hinterlassen Narben.

Wie ehrlich darf ich sein, wenn ich Kunden gewinnen will?
Wie gesagt gilt, dass du online eine Version von dir erschaffen musst, mit der DU OKAY bist, die du fortlaufend ohne Mühen darstellen kannst und möchtest. Sie sollte dir GEFALLEN, nicht nur heute und morgen, sondern immer. Sie muss damit große Teile von deinem idealen Ich beinhalten und zwar mit deinen bereits vorhandenen Anteilen. In der Psychologie nennt sich das „Ressourcen“.
Das tun nur leider die wenigsten. Sie nehmen ihr Selbstbild und prüfen im Vergleich zu ihrer Konkurrenz, ob sie wertvoll, gut genug sind. Wie muss ich sein, um so anerkannt, geliebt oder x zu werden? Sehr viele übernehmen Designs, Contentformate und -inhalte, Contentpläne und (Teile oder das gesamte) Wording (typische Begriffe, Arten zu sprechen, „Kennst du das? Kommt dir das bekannt vor?“), fremde Stile (Kleidung, Auftreten, Darstellung im Content und in Bildsprache), Geschichten („Mir ging’s früher auch mal so …“) bis hin zu Interaktionswegen und -weisen, Funnels, Angeboten und Preisen.
So drastisch, wie es hier klingt, ist es gar nicht: Es ist sogar sehr menschlich. Denn von oben betrachtet, machen viele Selbstständige nur eines: Sie schauen sich etwas von jemandem ab, der etwas hat, was sie auch wollen. Sie kopieren bzw. orientieren sich an seinen Wegen. Dieser Jemand ist in dem Moment Vorbild für Erfolg, Wohlstand, inneren Frieden, Leichtigkeit oder xyz. Wir alle lernen von anderen. Nichts ist misslich daran, im Gegenteil.
Kritisch für dich (körperlich, mental, seelisch und Business-bezogen) wird es, wenn du ANGST davor entwickelst (oder bereits hattest), DU SELBST ZU SEIN:
- wenn du deine persönliche Wahrheit im Content verschweigst oder abschwächst, aus Sorge, sie könne bei anderen in der Nische und der Zielgruppe bitter aufstoßen
- wenn du deine Geschichte ungenutzt lässt, um nicht zu verwundbar zu sein
- wenn du dieselben Botschaften hast wie alle anderen (dann bist du auch wie JEDER)
- wenn du trotz schlechtem Bauchgefühl Kunden annimmst, ohne zu prüfen, ob diese Kunden die richtigen sind, ergo, ob sie wirklich zu dir passen.
Menschen suchen nach Führung. Sie wollen sehen, dass du die Kraft und das Selbstbewusstsein besitzt, sie weg von ihrem Problem und hin zur Lösung zu begleiten. Sie wollen von dir lernen und sich in deinem Raum gehalten fühlen, wollen sich spüren und erleben, wieder träumen und ihre Träume wahrwerden lassen.
Es ist unabdingbar, dass du deine echte Energie einsetzt, deine Frequenz, statt dich in Anpassungen und Imitaten anderer zu verlieren.
Aus meiner persönlichen Geschichte heraus möchte ich hinzufügen: Es ist unabdingbar, dass du keine Sympathie des Umsatzes wegen heuchelst. Ich empfinde mich als sehr integre, ehrliche Person und all meine Kund:innen werden dir bestätigen, dass ich transparent und offenherzig Impulse weiterleite, die dir helfen, DU SELBST zu werden. Doch hatte ich einige Kundinnen, gegenüber denen ich ehrlich war, die das aber nicht verkrafteten. Es prallte so gegen ihr Selbstbild, dass sie den Vertrag auflösten. Eine wollte abends um 22:30 Uhr Messenger-Support, als ich schon fast im Bett lag. Sie kündigte am nächsten Tag, weil ich ihn so spät nicht gewährt hatte. Eine andere gab mir die Schuld an etwas, was nicht geklappt hatte, obwohl ich ihr davon abgeraten hatte. Sie hatte es trotzdem getan. Ich hatte auch Kundinnen, zu denen ich NUR Ja sagte, weil sie unbedingt mit mir zusammenarbeiten wollten. Ich hatte ein schlechtes Bauchgefühl, aber ignorierte es des Geldes wegen. In beiden Fällen stellte ich fest: Wäre ich von vornherein kristallklar in meinem Auftreten gewesen, mit Stärken und Schwächen, Bedingungen und No-go’s, wären die 4 (von, ja okay, über 450) nicht enttäuscht gewesen (und ich auch nicht). Das war mir eine bittere Lehre, auch wenn es „nur“ 4 Kunden waren. Damals taten mir diese Erfahrungen sehr weh.
Besonders, wenn du jemand bist, der im helfenden Sektor arbeitet, läufst du Gefahr, dass du netter bist/wirkst, als du es sein solltest: Es nenne es den „Mutter-Theresa-Effekt“. Doch ich stellte schnell fest, dass es ein Problem meiner Wortwahl gewesen war. Copy macht da einen erheblichen Unterschied. Heute tue ich nicht mehr so, als hätte ich null Bedürfnisse und wäre nur auf der Welt, um anderen zu helfen.
Es ist GUT und BESSER für dein Business, dich als Mensch und Unternehmer:in so zu zeigen, wie du bist – für dich zuerst und dann für andere. Nur so kannst du mit deinem Wirken und deinem Impact das Maximale des Möglichen erreichen. Es ist das, was du verdient hast. Oder um es mit den Worten der Großen zu sagen: Hilf dir zuerst, sonst hast du keine Kraft, anderen zu helfen.
Bedenke das in deiner Business- und Contentstrategie. Es betrifft auch deine Art der Kommunikation, Auswahl deiner Kanäle und Contentart. Du fürchtest dich, zu sprechen, und schreibst deshalb lieber? Oder umgekehrt? Du kannst Instagram eigentlich nicht leiden, aber alle sind dort? Das ist es, was ich meine.

Mein Angebot für dich
Zurück zu deiner wahren Business-Identität: eine Verbindung zwischen deiner Beziehung zu dir selbst und psychologischen Themen, die dein Business aus dem Inneren heraus neu kalibrieren. ALIGN & ALIVE ist: Businessstrategie, Identität, Angebot und Kundenanziehung.
Wir lassen los, jede enttäuschende Erfahrung, jede Selbstlüge, jede Illusion. Wir erfahren uns neu durch andersartige, mutige Schritte und sind dabei nie allein. Wir helfen uns gegenseitig von Tag zu Tag, bekräftigen uns und halten den Raum für den jeweils anderen. Außerdem packen wir deine Geschichte in Worte, genauso wie deine überzeugenden, berührenden Botschaften, finden Wege, deine Werte zu kommunizieren – wer du bist und was du machst. Wer zu dir gehört. Werte verkörpern, Grenzen setzen, neue Motivation und Kraft in deiner Business-Ausrichtung finden. Damit du deine Selbstständigkeit mit Stärke und Weitsicht statt mit Hoffnungslosigkeit, Frust und Müdigkeit führst. Wir arbeiten überdies traumasensibel, falls deine Message – wie bei mir – mit einem einschneidenden Lebensereignis zusammenhängt.
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von Janett Menzel | Mai 19, 2023 | Branding, Business-Storytelling, Content that sells, Richtig guter Content
Business-Storytelling ist eine der wichtigsten Marketing- und Verkaufstechniken für Unternehmer und Selbstständige aller Branchen und Marken. Geschichten öffnen die Türen zu Herz, Verstand und Seele eines Menschen. Nicht nur lieben es fast alle Menschen, Geschichten zu lesen und zu hören. Sie lieben es auch, an ihnen teilzuhaben, aus ihnen zu lernen und somit probezuhandeln.
Das liegt daran, dass gute Stories die Fähigkeit haben, uns in andere Welten zu entführen, in des-Storytelling es möglich, potenzielle Kunden in ersehnte Zukunftsszenarien zu versetzen, ihre Träume spürbar zu machen – sowie ihre Schmerzpunkte, Ängste, Zweifel und Glaubenssätze und wie sie diese lösen können. Dank deiner Lösung, deines Angebots.
Du bist Influencer:in, Selbstständige:r oder Unternehmer:in? Dann nutze Storytelling für dein Business, um deine Zielgruppe zu fesseln – und so Bekanntheit, Autorität und Kunden zu gewinnen. Eine erste Einführung – typisch Menzel-umfangreich – bietet dir mein Blogpost.

Booster Business-Storytelling: Deshalb sind Geschichten für Unternehmen und Selbstständige so wichtig
Storytelling ist seit Jahrzehnten ein unerlässliches Marketingwerkzeug, unabhängig von Branchen und Fachgebieten. Es bedeutet schlicht: Du erzählst in deinem Content eine Geschichte, die dein Publikum unterhalten, informieren oder einfach begeistern soll. Sie transportiert wiederum deine Markenwerte, Vision und Mission:
Das erlaubt und fördert Verbindung, Vertrauen und Verbundenheit. Gutes Storytelling ist zudem ein wirkungsvolles Instrument zur Vermittlung komplexer Themen und macht diese verständlicher.
Der Grund: Alle Menschen wachsen mit Geschichten auf. Auf diese Weise erschließen sich Kinder die Welt und was ihr Dasein bedeutet und mit sich bringt, all das Schöne und Herausfordernde. Auch im späteren Leben knüpfen wir über Geschichten Verbindungen zu anderen – indem wir uns in ihnen wieder- und durch sie zurechtfinden.
Im Contentmarketing ist Business-Storytelling wirksamer als jeder reine Informations-Content wie How-to’s, Tutorials & Co.
Keine 1000 Social-Media-Posts mit rein informativen Inhalten oder 3 Tipps hierfür könnten die Wirkung einer guten Geschichte auf den Follower/Interessenten übertreffen. Selbst Zahlen, Daten und Fakten werden in die Geschichten eingebunden: in deine Erfahrungen, die deiner Kunden oder Follower/Interessenten. So erschlagen sie weder noch verscheuchst du sie durch Z-D-F.
Das heißt für dein Business: Wenn du bessere Beziehungen zu deinen Kunden und Interessenten aufbauen willst, bau Geschichten in deinen Content ein – und lerne sie gut zu erzählen. Nur, wenn du Storytelling effektiv einsetzst, baust du eine vertrauenswürdige Verbindung mit Identifikation und starke Kundenbeziehungen auf.

Geschichten für deine Positionierung und unternehmerisches Wachstum nutzen
Ab hier geht die ehemalige Literaturstudentin, 15-fache Buchautorin, Millionenbloggerin und studierte Journalistin mit mir durch. Ich bitte vorab für die Tiefe um Entschuldigung.
Je mehr du über Storytelling lernst, desto besser bist du gerüstet, um deine eigenen, wirkungsvollen Geschichten zu erzählen. Lass uns daher mit einem Zitat beginnen:
In seinem Bestseller Story: Substance, Structure, Style, and the Principles of Screenwriting (1997, Harper-Collins) schrieb der weltbekannte Dozent für Drehbuch, preisgekrönte Autor und Regisseur Robert McKee, Geschichten sollen
»ein tiefes menschliches Bedürfnis erfüllen, [um] (Anm. des Autors) die Muster des Lebens zu begreifen – (…) im Rahmen einer sehr persönlichen, emotionalen Erfahrung«. (1)
Aufgeschlüsselt verdeutlicht er die absoluten Basics eines guten Storytellings – ob allgemein oder fürs Business:
- Tiefe (Berührung)
- Menschlichkeit (statt Plattitüde und tausendfach Gehörtes)
- Bedürfnis(se) (Problemgefühl, Wunsch- und Zielgefühl: Dazu später mehr.)
- Muster (Motive im menschlichen Verhalten, wiederkehrende Muster und Vorgänge in Beziehungen, in einem Umfeld/einer Situation usw.)
- persönlicher, emotionaler Rahmen (von Person zu Person – von dir zu dem, der es hört/liest).
Diese Struktur macht Geschichten seit Jahrhunderten so wichtig: weil sie auf diese Art unser Weg werden, uns ein Bild von der Welt (in der wir uns persönlich sehen) zu machen und uns (darin) mit anderen zu verbinden, um uns sicher zu fühlen.
Jemanden also durch deine Worte in eine andere Welt versetzen zu können, ist lukrativ. Nicht nur nimmt dich der Mensch wahr und ernst. Er identifiziert sich auch mit dir. Findet er genug Anlass in puncto Bedürfnisse und Nutzen, Gemeinsamkeiten und Emotion, bewegt er sich: Er teilt deine Vision (dass sein Ziel auch deins ist) und möchte daran teilhaben – mit dir zusammenarbeiten, von dir lernen, dich als Vorbild/Mentor in seiner Nähe haben.
Storytelling ist somit DIE Methode, um online Kunden zu gewinnen und zu binden. Es ermöglicht dir, Aufmerksamkeit mit deinem Content zu schaffen, die Neugier von Menschen zu wecken, sodass sie dich beobachten und abschätzen, ob du die richtige Person für ihre Situationen bist. Mittels Geschichten baust du Vertrauen auf und untermauerst es Stück für Stück, Tag für Tag mehr – bis aus den Menschen Kunden werden. Denn Geschichten überzeugen uns – und machen letzten Endes aus Followern und Interessenten absolute Wunschkunden.
Das bedeutet: Das richtige Erzählen von Geschichten ist eine unerlässliche Fähigkeit für jeden, der in der Wirtschaft tätig ist. Es lohnt sich also, sich etwas Zeit zu nehmen, um Storytelling zu lernen. Egal, ob du ein Marketingprofi, lokaler Unternehmer oder Consultant bist: Je leichter du eine Beziehung zu deinen potenziellen Kunden aufbaust, umso mehr wirst du sie für dich gewinnen. Deine Geschichten geben ihnen einen Sinn für die Welt, in der sie leben. Sie helfen ihnen und dir, leichter in Kontakt zu treten.

Die Heldenreise im Business-Storytelling: So erzählst du Geschichten für deine Selbstständigkeit
Es gibt viele verschiedene Arten, eine Geschichte zu erzählen, aber es gibt einige gemeinsame Elemente, die alle guten Geschichten haben: einen Anfang, eine Mitte und ein Ende, typischerweise Charaktere, Konflikte und eine Auflösung.
Auch eine gute Business-Story sollte über eine starke Handlung, gut entwickelte Charaktere und ansprechende Prosa verfügen. Sie sollte zudem in der Lage sein, den Leser in eine andere Zeit und an einen anderen Ort zu versetzen. Die besten Geschichten machen Lust auf mehr.
Dazu gehört ein Handlungsstrang, der Folgendes in Teilen oder im Ganzen darstellt:
- Der Beginn: die (problembehaftete, schmerzhafte, naive, komplizierte) Ausgangswelt – das Setting
- Der Ruf zum „Abenteuer“ (z. B. der nötige Wandel) und ggf. die Weigerung des Helden, die Reise anzutreten
- Die Hürden auf der Reise samt Stolpersteine wie blockierende Emotionen, Personen, Umstände oder sonstiges und nötige Anpassungen
- Die (oft unbeholfene, naive, hochmütige oder nicht weit genug gedachte) Lösung
- Die Helfer des Helden (z. B. Freunde, Lehrer, Vorbilder)
- Die Widersacher (Feinde, weniger gut gesonnene Menschen und Umfelder oder feindliche Welten) und fragwürdige, undurchsichtige Gestalten (Bist du gut, bist du schlecht? z. B. der angebliche Freund, der sich als Feind oder Formwandler – erst gegen dich, dann für dich – entpuppt)
- Das Zauberelexier (im wahren Leben ein Geschenk, eine Gabe, Fähigkeit oder etwas Tragendes wie ein Glücksbringer, ein bestimmtes Wissen oder tiefe Gefühle, Erinnerungen, z. B. auch Lehren wichtiger Personen usw.)
- Letzte innere und äußere Kämpfe bis zur Lösung, die letzte Prüfung
- Der finale Befreiungsschlag
- Das glückliche Ende: die gelöste Situation – die ersehnte Erlösung – selbst, das Glücksgefühl darüber, das neue Leben und wie es aussieht
Das ist in meinen Augen das bare minimum von Joseph Campbells 17-stufiger Heldenreise, das für alle guten Business-Storys MIT GUTEM AUSGANG gelten sollte. Seine Struktur wurde im Laufe der Zeit von verschiedenen Experten erweitert und abgewandelt.
Business-Storytelling-Beispiel:
Ich hasste meinen Job. Jeden Tag freute ich mich darauf, nach Hause zu kommen und meiner Leidenschaft nachzugehen: Buchcover gestalten.
Ich hatte jahrelang als Grafikdesignerin gearbeitet und jeder Tag war wie der andere. Es fühlte sich an, als würde ich nur auf der Stelle laufen. Ich wusste, dass es da draußen mehr für mich gab, und begann, die Buchcover bekannter Werke neu zu entwerfen. Wie würde ich die Cover für die Harry Potter-Bücher gestalten? Was hätte ich bei Stephen Kings “Der Dunkle Turm” anders gemacht?
Versehen mit fiktiven Autorennamen, stellte ich sie online. Erst bei Ebay, dann bei Etsy.
Schon nach wenigen Tagen bekam ich E-Mails von Leuten, denen meine Arbeit gefiel und die mich baten, ihr Buchcover zu gestalten. Anfangs war ich naiv, traute mich kaum, meinen eigenen Stil einzubringen. Erst dank der Kritik meiner Kunden wurde er unverwechselbar.
Es dauerte nicht lange, bis mein Name sich herumsprach. 10, 20, 30 Leute pro Monat fragten bei mir an, ob ich ein Cover für ihren Titel entwerfen könnte.
Und so geschah es an einem sonnigen Mittwochmorgen, dass ich meinen Job kündigte, um endlich das Leben zu leben, was mich glücklich macht.
Damit auch deine Geschichte das Cover erhält, das es verdient.
#träumewerdenwahr #buchcovergestalten #selbstständigmachen
Noch mehr gefälligst?

Erste Schritte für dein Business-Storytelling: Reflexionsfragen als Überblick
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie du Storytelling im Geschäftsleben einsetzen kannst, um dein Publikum auf einer emotionalen Ebene anzusprechen. Hier liegt auch der Fokus: auf deine Audience/Zielgruppe und Emotionen – die, die sie aktuell haben, und die, die sie spüren wollen. Da wir bzw. unsere Kunden oft Substitut stehen für die klassischen Helden unserer Geschichten, mach dir vorher bewusst:
- Dein Held/deine Zielgruppe aka dein Wunschkunde oder – bei Kundengeschichten – dein vergangener Kunde:
- Woher – aus welcher Realität – kommt dein Held?
- Welche Vergangenheit hat er/sie?
- Welche Zukunft wünscht er/sie sich?
- Welche äußeren und inneren Blockaden hindern ihn/sie aktuell daran, diese Zukunft zu verwirklichen?
- Welche Einwände bringt er/sie häufig an?
- Welche negativen Erfahrungen hat er/sie bereits auf dem Weg zur Problemlösung gesammelt?
- Dasselbe für dich und dein Angebot
- Woher kommst du? (Ausgangssituation, ehemalige Gedanken, Wünsche und Ziele, Gefühle etc.)
- Welche äußeren Herausforderungen hattest du?
- Wo stehst du aktuell?
- Wie bist du dorthin gekommen?
- Was hat dich in Gang gebracht? (auslösendes Momentum, Notlagen etc.)
- Welche Hürden und Prüfungen zeigten sich auf deiner Reise? Wie hast du sie gelöst?
- Wie kannst du – und warum – deiner Heldin/deinem Helden etwas Gutes tun?
- Wieso kannst du jemandem ggf. besser helfen als andere Wettbewerber? (Unique Selling Proposition, Unique Method, besondere Umstände/Angebote etc.) aka Was macht dich anders, schneller, umfänglicher usw.? Was macht dein Angebot durch welche Art/welches Verfahren zu einem Rettungsanker/No-Brainer?
- Was macht dich vertrauenswürdig? aka Wem konntest du bereits helfen?
Je besser du über deine Lieblingskunden informiert bist, umso leichter gelingt es dir, erzählerische Kontexte zu verfassen oder in deinem Arbeitsalltag zu finden.

Business-Storytelling-Übung: Just 4 fun oder für deinen nächsten genialen Storytelling-Content
Schnapp dir Zettel und Stift oder öffne dir ein Textdokument. Als Einstiegsübung widmen wir uns ersten Ideen für Geschichten über dich und dein Unternehmen, damit dich dein Publikum besser kennenlernt. Ziel ist es, einige Elemente (Tiefe, Menschlichkeit, Bedürfnisse, Muster, persönlicher und emotionaler Rahmen) zu bestimmen.
Schritt 1: Wähle eine Contentkategorie

Geschichten können als Gerüst für alle Kategorien verwendet werden. Die Abbildung zeigt die optimale Verteilung. Bei deiner Contenterstellung darfst du darauf achten. Für diese Übung höre auf dein Bauchgefühl.
Jeder Content, ob Storytelling oder nicht, sollte direktiv sein, also ein strategisches Ziel in deinem Contentplan verfolgen. Ziele sind – oberflächlich betrachtet – entweder a) informativ/weiterbildend, b) motivierend, c) unterhaltsam oder d) werbend.
Diesen Schritt gehen wir jetzt. Wähle aus den folgenden Kategorien eine aus, die mit dir und deiner aktuellen Stimmung räsoniert UND die deine Zielgruppe GERN mag. D. h.: Behalte im Hinterkopf, dass deine Zielgruppe einen bestimmten Content lieber mag als anderen.
Die Kategorien sind:
- Unterhaltung
- Motivation
- Information
- Promotion
Schritt 2: Wähle ein Thema deiner Wahl
Im Folgenden einige lose Ideen, aus denen du für diese Übung wählen kannst:
- Stell dich vor. (privat/beruflich)
- Stell ein Teammitglied vor. (privat/beruflich)
- Erzähle die Geschichte deines Unternehmens. Wer, wann, wo, wie gründete? Warum (Grund/Auslöser/Momentum) und mit welchem Ziel (dein Wozu, deine Vision/Mission) wurde gegründet?
- Beschreib ein typisches Problem, das deine Zielgruppe hat, das auch du lösen musstest und erfolgreich gelöst hast. Welche Schritte waren nötig? Was war schwer, was leicht? Wie lange dauerte es? Wodurch verkürzte sich die Dauer? Wer/was hat dir geholfen? Mit welchen Hürden, inneren und äußeren Konflikten wurdest du konfrontiert? Wie hast du sie überwunden?
- Demonstriere/beschreibe die Wirkung deiner Arbeit anhand einer Kundengeschichte oder Fallstudie. (Bitte sichte dafür ggf. die Reflexionsfragen zur Vorbereitung von Business-Geschichten erneut.)
- Welche eine inspirierende Botschaft gibt dein Unternehmen/du als Marke weiter? Welche Geschichte steckt dahinter? Wieso ist sie von besonderer Bedeutung – für dich, dein Unternehmen, deine Zielgruppe? Was daran verbindet deine Zielgruppe mit dir, deiner Vision, Mission?
Schritt 3: Brainstorme grundlegende Inhaltsaspekte zum Thema
Hier sammelst du alles zum Thema, was dir einfällt, ob du es am Ende nutzt oder nicht. Liste es untereinander stichpunktartig auf. Erst, wenn dir nichts mehr einfällt, gehst du erneut durch die Liste und wählst die Aspekte, die gut für eine Geschichte passen würden.
Schritt 4: Wähle die beste Content- aka Darstellungsart für deine Geschichte
Geschichten können mündlich, schriftlich, visuell oder hybrid erzählt werden. Gleich, wie du deine Geschichte erzählst, sie sollte möglichst ansprechend, relevant und authentisch sein.
Wie würdest du deine Geschichte am liebsten erzählen? Wie könnte die Botschaft am ehesten ihre volle Wirkung erzeugen?
- Audio, z. B. Gruppen-/Channel-Sprachnachricht, Podcast oder vertontes Bild
- Visuals, z. B. Fotografien, Pins (Pinterest), Infografiken, KI-Bilder/Bildwelten
- Text, z. B. als E-Book, LinkedIn-Artikel, Facebook-Post, Instagram-Carousel oder Blogpost
- Video, z. B. als Reel, YouTube-Video/Shorts
- Hybride (mehrere Arten zusammen, z. B. Präsentationen, Gifs, Memes)
Hier gilt auch KREATIVITÄT. Es ist DAS Abhebungsmerkmal ab 2024, was dich in der Masse an Konkurrenz herausstechen lässt und nicht nur echt wirken lässt. Es zeigt eine Kommunikationsform, Nähe und Lösungsfindung der besonderen Art. Je nach Kanal (Insta, Facebook, TikTok usw.) ergeben sich für dich vielfältige Darstellungsmöglichkeiten deiner Botschaften und Inhalte, die dich schnell nach oben katapultieren können – WENN du dich traust, anders zu sein als die Masse. Die Normalverteilung hat spätestens 2024 ausgedient.
Schritt 5: Wähle den grundlegenden emotionalen Rahmen deiner Geschichte
Kommen wir nun zum wesentlichen Pfeiler: die Emotionen, die du ansprechen möchtest und solltest, um Engagement, Sichtbarkeit und ergo Reichweite zu fördern. Eingangs hatte ich erwähnt, dass ich später Bezug dazu nehmen würde. Here we go:
Geht es um Menschen, hast du stets ein Problemgefühl, ein Zielgefühl und ein Wunschgefühl. Das Erste dürfte klar sein, bei den letzten beiden fragen sich viele nach dem Unterschied.
Hier ein Beispiel: Die meisten Menschen wünschen sich finanzielle Freiheit, ein Mix aus ausreichenden finanziellen Ressourcen und der uneingeschränkten Möglichkeit, damit zu tun, was sie wollen, der ihnen einen Lebenstil ermöglicht, der sie nicht einengt, nicht in Zwänge legt und ihren Lieben und sich selbst Sorgen abnimmt, ihnen Türen öffnet und schlichte Freiheit von Angst bringt. Das Problem?
Nach meiner Erfahrung vertragen viele Menschen FREIHEIT so gar nicht. Jeder Wunsch trägt mindestens eine Angst in seinem Schatten. In puncto Freiheit könnten das Alleinsein/Einsamkeit, Orientierungslosigkeit, nicht gebraucht werden, Langeweile u. v. m. sein. Was Menschen meinen, wenn sie von finanzieller Freiheit sprechen ist: einen fortwährend sicheren Strom an finanziellen Mitteln und somit keine Geldsorgen mehr. Eine Aufgabe haben, Teil sein/zu jemandem gehören und nützlich sein: Das wollen die meisten trotzdem. Ihr Grundproblem ist also entweder Geldsorgen, unbefriedigende, einengende Angestelltenverhältnisse, Armuts- und Existenzangst und – einhergehend damit – Fremdbestimmung.
Trau dich also hinter die Fassade zu blicken, wenn du dich an den emotionalen Rahmen deiner Geschichte machst.
Beispiel: Sagen wir, du bist Social-Media-Expertin und Consultin.
Problemgefühl deiner Zielgruppe: Orientierungs- und Hilflosigkeit im Social-Media-Marketing wegen zu geringer Resonanz auf Posts/Aktivitäten á la „Was soll ich noch tun? Nichts scheint zu funktionieren!“ – latente oder aktive Existenzangst bzw. mindestens Hoffnungslosigkeit
Wunschgefühl: Gewissheit und Wissen um die richtigen Schritte oder jemand, der es einem abnimmt: für täglich viel Engagement und folglich direkte Sales oder nach Messenger-Marketing
(echtes) Zielgefühl: Zugehörigkeit/Beziehungen, Sicherheit, Anerkennung und vielleicht sogar Macht/Status –> Bei den Zielgefühlen vermischen sich sehr oft echte und unechte Gefühle. Sie sind doch stark motivgesteuert. Je nachdem, was einen Menschen antreibt, können hier viele Motive aktiv sein, ohne dass die Menschen es selbst merken. Es ist also eine gute Grundidee, im Contentplan die häufigsten anzusprechen: z. B. Sicherheit/Freiheit von Angst und dem Gefühl des Versagens/der Hoffnungslosigkeit, Anerkennung/Ansehen und somit Zugehörigkeit zu den Oberen bzw. Macht/Status (im Positiven und Negativen).
Schritt 6: Vorüberlegungen zu den 5 Elementen
Wie kannst du nun am besten die Elemente darstellen? Brainstorme ohne Grenze. Jede noch so verrückte, budgetübersteigende, hochmütige oder Low-quality-Idee ist erlaubt. Wir sammeln nur Ideen für ein großartiges Business-Storytelling. Da gelten NULL SCHRANKEN. Wie gewährleistest/bedienst du in welchem Format:
- Tiefe (Berührung)
- Menschlichkeit („relatability“, etwas, das vertraut ist, weil menschlich statt Superman-/Catwoman-Manier)
- Bedürfnisse (und Nutzen)
- Muster (was eben jeder macht und was eben nur noch suboptimal bzw. gar nicht funktioniert)
- persönlicher und emotionaler Rahmen (dein Bezug, mit dem deine Peeps sich verbinden können)?
Beispiel: Du hast die Contentart „Unterhaltung“ und das Thema „Stell ein Teammitglied vor“ gewählt – sagen wir Robert, 27 J., ganz frisch bei dir als Videoproducer tätig. Du selbst bist heute UnternehmerIn und konntest dir dein Team zusammenstellen, Aufgaben ausgelagern – weil du businesstechnisch vieles richtig gemacht hast. Du hast dir wichtige Aspekte zu Robert notiert und möchtest diese als hybriden Content aus Text und Video darstellen – im Format Instagram Carousel. Du willst also Slides mit nur Text und Slides mit Video/Gifs in einem Content darstellen – oder beides. Ziel: Businesswachstum für Mitarbeiterrekrutierung ergo Arbeitserleichterung.
- Tiefe: humorvolle Metaebene „Wie Solopreneure Videos aufnehmen vs. Wie wir Videos aufnehmen“ in Form von ansprechenden Insights, die deine Brand in ihren Werten und täglichen Aufgaben mit Gesichtern vorstellen und so Verbundenheit schaffen
- Menschlichkeit: … und all die Fehler, die passieren, all die Zeit, die es auch einen PROFI kostet, ein Video aufzunehmen und fertigzustellen, bevor es auf einer Social-Media-Plattform landet. Robert könnte extrem perfektionistisch sein oder mit der Profi-Software schlechthin arbeiten, jemanden aus seinem Büro scheuchen, der stört, oder total vertieft in seine Arbeit sein und nichts hören, wenn jemand spricht, das krasseste Equipment haben und erklären, wieso er GENAU das so braucht usw.
- Bedürfnis/se aka aktuelles Problemgefühl: Videos für YouTube oder TikTok aufzunehmen oder Reels haben dich immer genervt. Scripting, Recording, Editing: So geht es auch deinen Zielkunden. Sie wünschen sich jemanden, der Ideen bringt, sie filmt, Schnitt und Editing für die einzelnen Content-Kanäle und deren Formate (Quer-, Hochformat und Aufmache) erledigt, heißt: Freiheit von Stress, mehr Zeit, mehr Gewissheit und Verlass für dich, dass man den aktuellen Format-Anforderungen wie Reels nachgekommen ist und stets in Omnipräsenz bleibt – in hoher Qualität.
- Muster/Motive: Wenn du genug monatliches Einkommen hast, kannst und darfst/musst du auch Mitarbeiter einstellen und Aufgaben delegieren können. Das kann dich extrem erleichtern und dir die nervigen Aufgaben abnehmen. Bedingung? Du verdienst entsprechend (und findest einen Profi auf deinem Wunschniveau). Dafür kannst du dich dann um all das kümmern, was dir leicht fällt. Folge: FLOW und mehr Hingabe sowie Zeit für das Wesentliche und gesicherte Aufgabenerledigung in hoher Qualität.
- Persönlicher und emotionaler Rahmen: „So sahen meine Videos aus, bevor ich Robert eingestellt habe: …“ (Einblende) – Real-Talk/Demo: „Mir ging es mal genauso wie dir: Wenn du meinem Business-Blueprint folgst, dann kannst du dir bald selbst einen Robert leisten, der dir dieses leidige Thema täglich verlässlich abnimmt.“ ODER „… Du bist noch nicht soweit? Dann sind hier Roberts 3 Geheimtipps für schnell erstellte UND hochkonvertierende Videos >>“
Schritt 7: Komposition deiner Story
Nach diesem ersten Brainstorming steht das Grundgerüst. Gehen wir ans Eingemachte: Wo willst du beginnen, was ist der Kern, die Mitte, und wie endet deine Geschichte? Was ist die Moral, wie das Grundgefühl zu Beginn, in der Mitte und am Ende?
Zeit für TIEFE. #Itoldyou Menzel-Stil 🙂

Business-Storytelling-Typen: Wirkungsvolle Arten, Geschichten zu erzählen
Du kannst noch tiefer ins Business-Storytelling eintauchen und dir gezielte Erzählarten auswählen. Dabei helfen dir u. a. die Typen von Storytelling, die du eben bereits anteilig kennengelernt hast.
Storytelling kann auf vielfältige Weise für die Contenterstellung und -verbreitung genutzt werden. Je nach Ziel, Art und Kategorie des Contents lassen sich unterschiedliche Perspektiven einnehmen, die den (zukünftigen) Kunden auf eine Reise mitnehmen – ihn deine Mission/Vision deiner Selbstständigkeit erkennen, erleben und verinnerlichen lassen.
Unter anderem kannst du diese Typen von Geschichten nutzen:
- Persönliche Geschichten (Personal Stories)
- Traditionelle Geschichten
- Marken erzählen Geschichten (Brand-Stories)
- Geschichten aus dem Business-Alltag (Business-Stories, Client-Stories)
Lass uns einen Blick auf die einzelnen Stories werfen – und welche Geschichten du am besten wofür einsetzt.
Personal Stories
Persönliche Geschichten sind Geschichten über eine persönliche Erfahrung, z. B. wie du zu deiner Selbstständigkeit kamst oder wieso du ein bestimmtes Thema in den Mittelpunkt deiner Arbeit stellst. Diese Stories sind stark, weil sie eine einzigartige Perspektive bieten. Wenn du eine persönliche Geschichte erzählst, gibst du den Menschen einen Einblick in dein Leben und deine Gedanken. Das kann eine tiefe Verbindung zwischen dir und deiner Audience schaffen, wenn sie das Gefühl haben, dich besser – gut genug – zu kennen.
Traditionelle Stories
Traditionelle Geschichten folgen einer bestimmten Struktur, haben einen eindeutigen Anfang, eine Mitte und ein Ende. Sie stellen gute Texte für eine Über mich-Seite dar, Kurz-Bios oder verdeutlichen Erfahrungen von Kunden.
- Geschichten im Stil von „Er kam, sah und siegte“: „Eines Morgens wachte sie auf, stellte fest, dass er sie nicht verdient hatte, und begann ihr Leben neu – mit einem Visionscoaching bei Maria Mustermann.“
- „Es begann mit Panikattacken. Ich lernte, Angst anders zu sehen – und überwand sie. Heute coache ich Personen in angsteinflößenden Situationen.“
Diese Art von Geschichten ist leicht zu verstehen und hat meist eine Moral oder eine Botschaft am Ende. Traditionelle Geschichten gibt es schon seit Jahrhunderten. Sie dienen nie aus.
Markengeschichten/Brand-Stories
Das Erzählen von Geschichten durch Marken ist ein relativ neues Phänomen, aber es wird schnell zu einem der mächtigsten Marketinginstrumente. Indem sie glaubwürdige Geschichten erzählen, können Marken ihr Publikum auf einer emotionalen Ebene ansprechen und Loyalität aufbauen. Es ist das Rückgrat erfolgreicher Marken: Ihre Geschichten machen sie für ihr Publikum sympathisch und ihre Marke bekannt. Dabei gilt eines: Diese Storys sind oft erfunden, verdeutlichen sie doch nur den IMPACT eines Produkt/Services, das den Wert der Marke widerspiegelt. Ein gutes Beispiel sind Werbespots, in denen fiktive Kunden eine typische Situation durchleben, was die Marke löst.
- „Das erste Wort muss nicht verständlich sein. Der erste Schritt darf auch danebengehen. Aber das erste Menü muss perfekt sein. „Das schmeckt!“ Unsere Menüs sind in bester Bio-Qualität und mit natürlichem Omega-3. Das ist wichtig für die Gehirn- und Nervenzellen Ihres Babys. Dafür stehe ich mit meinem Namen.“ – Claus Hipp-Werbung, 2012. (2)
Ein herausragendes Beispiel ist auch die Kampagne von VW:
- „Oh, diese Ironie! Eine Büroklammer lebt ihr Leben, während du im Büro feststeckst. Siehst du die Büroklammer hier? Dieser kleine Kerl hat eine große Geschichte zu erzählen. Er wurde 2015 aus einer Stange norwegischen Stahls geboren und reiste zusammen mit 149 anderen Clips in einer kleinen Plastikbox zu einem hippen japanischen Papier- und Schreibwarengeschäft im Herzen Berlins. (…) Das Schicksal unseres kleinen Freundes stellte sich jedoch als viel interessanter heraus, als er ein Visum an den Reisepass eines kanadischen Rucksacktouristen heftete, der gerade den ersten Punkt auf seiner Bucket List abgehakt hatte und nun auf dem Weg nach Bangkok ist. Und was ist mit dir? Wo bist du in letzter Zeit gewesen? Zeit, rauszugehen. Die SUV-Serie von Volkswagen.“ (meine Übersetzung, Original in englischer Sprache)
Business-Stories
Bei dieser Art Business-Storytelling handelt es sich lediglich um Geschichten aus deinem reinen Business-Alltag:
- Business-Stories (z. B. Entwicklung eines Produkts, Ablauf eines Meetings/Events, wie du etwas Alltägliches machst usw.)
- Client-Stories (Kundenreisen voller Erfolge, Von … hin zu …-Storys).

Falls du es literarischer magst, kommen wir zur Komposition: Typen und Beispiele für Storytelling
Im Folgenden stelle ich dir 3 Möglichkeiten aka Methoden/Techniken des Storytellings vor und wie du sie für dein Unternehmen nutzen kannst. Mit deinen Antworten von oben kannst du so leichter überzeugende, ansprechende und einzigartige Geschichten finden.
1) Narratives Storytelling (erzählendes Schreiben)
Narratives Storytelling ist eine Form des Geschichtenerzählens, die auf klassische Märchen zurückgeht. Sie erzählt die Geschichte einer Person oder einer Gruppe auf eine einfache Art und Weise. Die Geschichte hat vielleicht ein paar unerwartete Wendungen, aber sie ist nicht zu kompliziert und sorgt nicht für Kopfzerbrechen. Narrative Geschichten sind ideal, um die Geschichte deines Unternehmens, deiner Mission und Vision zu erzählen. Sie ermöglichen, sich mit deinem Unternehmen vertraut zu machen und sich emotional hineinzuversetzen. Ein klassisches Beispiel sind auch Erfahrungsberichte aktueller oder ehemaliger Kund:innen.
Es gibt viele verschiedene Arten des erzählenden Schreibens, jede mit ihren eigenen Stärken und Schwächen. Man unterscheidet vorwiegend 4 Arten des erzählenden Schreibens:
- Lineare Erzählung: Diese stellt die Ereignisse der Geschichte in der Reihenfolge der Ereignisse dar. Einfaches Beispiel: Einem Kunden ging es vorher schlecht. Dann fand er dich, lernte von dir etwas Entscheidendes, setzte es um und kam so zu seinem ersehnten Ziel. Heute ist er glücklich. Lineare Erzählungen sind geradlinig und leicht nachvollziehbar, aber sie können ziemlich langweilig sein.
- Nicht-lineare Erzählung: Nicht-lineare Erzählungen sind interessanter und komplexer, aber sie können verwirrend und schwer zu verstehen sein. Das liegt an den unvorhergesehenen Wendungen, die meist in keinem Kontext stehen – so, wie das Leben eben spielt. Es ist ja oft das, woran niemand denkt. Beispiel: Heute geht es deiner ehemaligen Klientin Maria gut. Sie verdient mehr Geld, als sie braucht, ihr Unternehmen wächst, und sie ist voller Energie – im Vergleich zu früher. Früher kannte sie nur Stimmungstiefs, viel Mühe und Stress. Es dauerte, bis sie herausfand, dass es an ihrer Ernährung lag. Denn diese raubte ihr ständig die Energie, machte sie müde und ließ sie schlecht schlafen. In eurer gemeinsamen Arbeit über x Monate brachtest du ihr energiespendende und energieraubende Nahrungsmittellehre inkl. Rezepte bei.
- Abenteuer-Erzählung: Sogenannte Quest-Erzählungen sind spannend und voller Abenteuer, aber es fehlt ihnen oft an Tiefe und Charakterentwicklung. Sie können vor allem recht lang sein, zu lang für Social-Media-Kanäle wie Instagram, aber gut für Facebook oder LinkedIn, Blogposts usw. Hast du etwas Abenteuerliches erlebt, was dir die Augen öffnete? Oder eine/r deiner Kund:innen? Oder war deine Selbstständigkeit – dein Weg dorthin – ein reines Abenteuer mit vielen versteckten Hinweisen, Schurken und der vermeintlich aussichtslosen Suche nach dem goldenen Schatz? Oder ergeht es deinen Kund:innen vielleicht genau so?
- Perspektivische Erzählung: Perspektivische Erzählungen bieten eine einzigartige Perspektive auf die Ereignisse der Geschichte, aber sie können anfällig für persönliche Voreingenommenheit – starke Subjektivität – sein, wodurch andere Perspektiven außer Acht gelassen werden. Das Polarisierende kann aufstoßen, aber auch genau die richtigen Menschen anziehen.
Eine Subform des narrativen Storytellings soll noch erwähnt sein: das Comic-Storytelling. Es ist eine gute Möglichkeit, deine Geschichten aufzulockern und sie sympathischer zu machen. Bei dieser Art von Geschichten wird oft Humor eingesetzt, um die Stimmung zu heben und komplexe Themen leichter verdaulich zu machen. Wenn du willst, dass dein Publikum ein Thema versteht, aber nicht von den Details erdrückt werden soll, sind Comic-Geschichten also perfekt! Nicht umsonst funktionieren die süßen Posts mit noch süßeren Illustrationen im Bereich Mental Health auf Instagram so gut. Comics bzw. illustratives Storytelling kann auch als Überleitung zu ernsteren Themen verwendet werden, damit die Menschen für die Informationen empfänglicher sind.

2) Dramatisches Storytelling
Dramatische Geschichten brauchen mehr Zeit als erzählende Geschichten, weil sie mehr Wendungen in der Handlung haben. Diese Geschichten werden oft in Filmen verwendet, weil sie eine dramatische Spannung erzeugen, die es bei anderen Formen des Erzählens nicht in der Fülle gibt. Dramatische Geschichten eignen sich gut für komplexe Themen oder komplizierte Gefühle, die im Laufe der Zeit erklärt werden müssen. Wenn du langfristig die Aufmerksamkeit einer Person willst, ist diese Art von Geschichte die beste, um jemanden bis zum Ende fesseln.

3) Metaphorisches Storytelling
Metaphorische Geschichten stellen traditionelle Vorstellungen über die Realität oder Erfahrungen in Frage, indem sie Symbole oder Metaphern als Grundlage verwenden. Das beste Beispiel ist Lewis Carrolls „Alice im Wunderland“.
Metaphorische Geschichten können anfangs schwer zu verstehen sein, aber sie bieten eine einzigartige Perspektive, die faszinierend sein und zum Nachdenken anregen kann. Durch die Verwendung von Symbolen und Metaphern können diese Geschichten dein Publikum dazu herausfordern, anders über die Welt um sie herum zu denken. Metaphorische Geschichten eignen sich hervorragend für Unternehmen, die Veränderungen herbeiführen oder eine Diskussion über kontroverse Themen anstoßen wollen.
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Alle Arten von Geschichten haben ihre Vor- und Nachteile; der Schlüssel liegt darin, zu wissen, welche für dein Unternehmen am besten geeignet ist. Wenn du eine Geschichte für dein Publikum auswählst, ist es wichtig, die Vorlieben deiner Zielgruppe zu kennen und zu wissen, welche Art von Geschichten sie bevorzugt. Wenn du z. B. Frauenkleidung verkaufst, kommt ein Erfahrungsbericht bei deiner Zielgruppe wahrscheinlich besser an als eine dramatische. Es bleibt immer abhängig von deinem Ziel der Geschichte.
Wenn du lernen willst, wie man effektiv Geschichten erzählt, suche so viele Beispiele für gute Geschichten, wie du finden kannst. Suche nach Beispielen für gutes Business-Storytelling in Büchern, Filmen, Fernsehsendungen, in der Werbung und überall sonst. So machst du dich mit der Materie vertraut. Analysiere auch, was diese Geschichten so wirkungsvoll macht. Sammele die Geschichten deiner Klient:innen. Stelle deine eigene vor. Je mehr Konfrontation du zu Stories und Storytelling hast, desto mehr Gefühl bekommst du dafür. Der Rest – das Erzählen der Geschichten – ist dann nur noch Übung.

Bedenke stets: Jede deiner Stories sollte deine Person und Arbeit, deinen Wert und deine Bedeutung für Kunden spürbar machen
Als Beispiel: Du bist Unternehmensberater, Coach oder Consultant. Du hilfst Menschen dabei, das zu bekommen, was sie wollen. Du hast die Fähigkeit, mit deinen Kunden auf einer tiefen Ebene in Kontakt zu treten, und kannst ihnen so helfen, Klarheit in ihrem Leben zu finden. Du hilfst ihnen zu erkennen, was sie zurückhält und gibst ihnen dann die Werkzeuge, um weiterzukommen. Du nutzt deine Fähigkeiten im Consulting, Coaching und Mentoring, Kunden das Selbstvertrauen und Wissen zu vermitteln, das sie brauchen, um ihr Leben und ihr Geschäft in die Hand zu nehmen. Deine Kunden wissen, dass sie sich darauf verlassen können, dass du ihnen einen ehrlichen, unvoreingenommenen Rat gibst, der ihnen hilft, die besten Entscheidungen für ihre Zukunft zu treffen. Und genau das sollte stets in deinen Geschichten erkennbar und fühlbar sein.
Wenn du weißt, wie du eine Geschichte gut erzählst, ziehst du die Aufmerksamkeit auf dich und dein Angebot. Über diese Geschichten stellst du dann eine Verbindung zu deinen Lieblingskunden her. Das bedeutet: Je besser dein Business-Storytelling ist, umso mehr Menschen erreichst du auf Instagram, deinem Blog oder LinkedIn. Ergo verkaufst du mehr deiner Produkte oder Dienstleistungen, weil Menschen gern von dir kaufen. Denn Geschichten bringen Menschen erst zusammen.
Aussicht
Im Business-Storytelling baust du also Geschichten strategisch (auf), die deine wesentlichen Kernbotschaften – inklusive Werte und Vision/Mission – vermitteln. So kannst du diese Geschichten
- fürs Branding der Personen- oder Unternehmensmarke – in puncto Bekanntheit und Autorität – nutzen
- als kundenzentriertes Element für die Leadgenerierung einsetzen (Identifikation, Vertrauens- und Beziehungsaufbau)
- für den Aufbau einer festen Community und nachhaltigem Kundenstrom anwenden.
Zum Brand- und Business-Storytelling gehören vor allem Bildwelten und was sie (gezielt) transportieren und auslösen sollen. Das ist eine akribische Sache, die viel Zielgruppen-Know-how und folglich Testen, aber vor allem Integrität und vorab Reflexion benötigen. Denn nichts ist schlimmer, als mit einem Messaging rauszugehen und seinen Erfolg von Monat zu Monat zu festigen, um Jahre später festzustellen:
„Ich bin für etwas bekannt, wofür ich nie bekannt sein wollte. Was Menschen/Klienten mit mir verbinden, missfällt mir.“
Oder noch schlimmer:
„Ist eben eine (Personen)Marke wie alle anderen auf Social-Media auch: Ganz nett, aber … hmm … wenig besonders.“ (Schulterzucken)
Aber Businesses, die es weit und zu Großem bringen wollen, brauchen erinnerungswürdige, weil einprägsame, berührende und verbindende Geschichten, um ihre Dienstleistungen/Produkte zu vermarkten – und sich ggf. als Arbeitgebermarke zu positionieren.