Klassische Marketingmodelle arbeiten mit Zielgruppen, Personas oder Brand-Archetypen. Doch wer seine Kunden wirklich versteht, spürt schnell: Menschen folgen keinen einfachen Profilen. Sie handeln, entscheiden und reagieren nach tief verankerten inneren Strukturen. Genau hier setzen Kunden-Archetypen an. Anders als typische Branding-Ansätze geht dieses archetypische Modell weit darüber hinaus: Es entschlüsselt die psychologischen Grundlagen von Kaufverhalten, Preisresonanz, Beziehungsgestaltung und sogar Reaktanz. Es zeigt nicht nur, wer kauft, sondern warum, wie und wieso nicht.
In diesem Blogpost erfährst du: welche archetypischen Konflikte zwischen Anbieter und Kunde deinen Erfolg heimlich sabotieren können, wie Preiswahrnehmung unbewusst durch Kunden-Archetypen gesteuert wird, warum Kommunikationskanäle und -stile nicht beliebig wählbar sind, sondern archetypisch wirken müssen und wie du durch ein tiefes Verständnis von Schattenarbeit und Reaktanz emotionale Bruchstellen in Kaufentscheidungen früh erkennst und bewusst entschärfst.
Kunden-Archetypen liefern eine mehrdimensionale Landkarte. Sie verbinden Bindungspsychologie, die Archetypenlehre nach C. G. Jung, moderne Marketingstrategie und tiefenpsychologische Erkenntnisse. Sie erklären, warum manche Verkaufstechniken bei bestimmten Menschen wirken – und bei anderen Widerstand auslösen. Vor allem zeigen sie dir, wie du deine Kommunikation so verfeinerst, dass du wahrgenommen wirst.
In diesem Beitrag erfährst du die wichtigsten männlichen Kunden-Archetypen – König, Krieger, Magier und Liebender –, und wie du sie im Business erkennst, ansprichst und auf Augenhöhe begleitest.
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Die 4 + 1 männlichen Kunden-Archetypen
Inhaltsverzeichnis
In diesem Blogpost verwende ich nicht die üblichen Brand-Archetypen und auch keine vereinfachten Kundenprofile, sondern arbeite mit den 4 männlichen Kunden-Archetypen nach Robert Moore und Douglas Gillette – ergänzt um den Puer Aeternus nach C. G. Jung und Marie-Louise von Franz. Der Grund: Moore und Gillette haben als eine der wenigen Jungianischen Therapeuten/Experten differenziert beschrieben, wie sich männliche Persönlichkeitskräfte im reifen Erwachsenenalter ausprägen – nicht als Rollenklischees, sondern als tiefenpsychologische Grundstrukturen. Sie zeigen: Männer handeln, entscheiden und entwickeln sich nach inneren Mustern, die nicht beliebig veränderbar, sondern archetypisch organisiert sind.
Die 4 Kunden-Archetypen – König, Krieger, Magier und Liebender – repräsentieren reife, ausgebaute Kräfte, die beim Kaufverhalten, bei der Investitionsbereitschaft und bei der Beziehungsgestaltung eine entscheidende Rolle spielen. Sie helfen, Kaufmotive, Kommunikationspräferenzen, Preissensibilitäten und Bindungsstile treffsicher zu erkennen. Der Puer Aeternus ergänzt dieses Modell, weil er eine Dynamik beschreibt, die in heutigen Märkten extrem verbreitet ist: Männer, die zwar freiheitsliebend, kreativ und impulsstark agieren, aber zugleich Instabilität, Bindungsscheu und Vermeidung von langfristiger Verantwortung mitbringen. Gerade unter selbstständigen Männern, Gründern oder Coaches wirkt der Puer Aeternus häufig verdeckt – und beeinflusst Entscheidungen (und Aufstiegstendenzen) massiv.
Die Kunden-Archetypen erlauben demnach eine präzisere, psychologisch tiefere Analyse als klassische Zielgruppenmodelle. Sie machen sichtbar, wer wirklich kauft, und warum, warum nicht bzw. unter welchen Bedingungen.
Der erste der Kunden-Archetypen: „Der König“
Der König steht für weise Führung, Ordnung und Gerechtigkeit. Er ist der ruhende Pol der Persönlichkeit, handelt überlegt und sorgt für Ausgleich. Ein gesunder König unterstützt das Wohlergehen aller um ihn herum. Er sucht nach Stabilität und Überblick: “Bringt mich dieses Angebot wirklich voran?” und “Welche Folgen haben meine Entscheidungen?”. Er wägt ab, wird aber stets dafür sorgen, dass das Kauferlebnis reibungslos ist. Dein Salesprozess sollte daher äußerst respektvoll und ohne Hin und Her sein. Budgetfragen prüft er rational – hohe Preise akzeptiert er, wenn deine Leistung sie rechtfertigt.
- Abschrecker/Trigger: Jegliches Chaos, Intransparenz und unfairer Umgang lehnt er strikt ab. Er kann es nicht leiden, wenn Informationen fehlen oder etwas widersprüchlich ist. Übertriebene Verkaufstaktiken und übermäßig strategische Verknappungen („Jetzt kaufen oder es ist weg“) machen ihn misstrauisch – sie wirken unprofessionell auf ihn. Wenn Anbieter also selbstherrlich oder undurchsichtig agieren, verliert er schnell das Vertrauen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Eine sachliche, klare Kommunikation überzeugt ihn, zum Beispiel detaillierte Protokolle, Blogposts, LinkedIn-Artikel, Whitepapers — unten mehr zu Marketing) sowie ein überzeugender Sales- sowie Serviceprozess. Das weckt sein Vertrauen. Angebote, bei denen ihm seine souveräne Haltung und Loyalität durch einen guten Kontakt mit Anerkennung gedankt wird (z. B. persönliche Danksagung für den Kauf, Treuebonus), sprechen ihn an. Ausdrücke wie „verlässlich“, „geprüft“, „garantiert“ stärken seine Kaufbereitschaft. In Lives, Webinaren und Meetings aller Art reagiert er gut auf ehrliche Antworten und rationale Begründungen.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er kümmert sich um das Gesamtbild und will Vorgänge genau verstehen. Wenn er sich mit einem bestimmten Anliegen in deinen Worten wiederfindet, wird er dich direkt kontaktieren und nicht erst auf dein kostenfreies Webinar warten. In Sales-Präsentationen oder Discovery-Calls nimmt er oft eine leitende Position ein, stellt strategische Fragen und behält stets die Kontrolle. Er würdigt klare Hierarchien: Ein gut strukturiertes Meeting, das Raum für Diskussion lässt, gefällt ihm. Er öffnet sich nicht so schnell wie andere Kunden-Archetypen; sein Anliegen wird dir auf den ersten Blick „recht ähnlich der anderer“ erscheinen. Meist dauert es etwa 30 min (mein Erfahrungswert) bis 1 1/2 persönliche Sessions, bis er die wirklichen Hintergründe, die er schon durchdrungen oder zumindest bemerkt hat, offenbart. Ab da kann die wirkliche Arbeit beginnen. Er wird gut mitmachen.
Der König kauft nicht wegen irgendwelcher Versprechen. Er braucht Beweise, deine sichtbare Integrität und (d)eine Art, ihn in seiner Branche/Nische als Autorität zu behandeln.
Content-Impulse:
- Bevorzuge Langformat-Content: Er liebt professionelle und offen verständliche Strukturen — gut begründete Aussagen. Setze also auf hochwertige, sachliche Formate, wie bereits erwähnt: LinkedIn-Artikel, längere Blogposts mit Studienergebnissen oder echten Testimonials, Case-Studies, Whitepapers, fundierte Podcasts ohne Effekthascherei, Experten-Lives oder bekannte/renommierte Medien für PR.
- Seriöse Headline-Struktur über alles: Keine Clickbait-Titel! Besser: klassische, ernsthafte Überschriften/Hooks wie „Wie du mit System deine Marktposition stärkst“ oder „Geprüfte Strategien für nachhaltigen Erfolg in volatilen Zeiten“. (Er ist sehr oft intelligent oder hat eine beeindruckende Vita mit messbaren Erfolgen und sich ggf. einen Namen gemacht. Sprich so zu ihm.)
- Proof-Content before everything: Zeige geprüfte Ergebnisse, nachvollziehbare (!) Zahlen (mit Quellen), unabhängige Bewertungen, Testberichte, Zertifikate. Der König respektiert dokumentierte Exzellenz.
Marketing-Impulse: Positioniere dich als souveräne Instanz, nicht als Bedürftige:r: Dein Marketing sollte ruhige Autorität ausstrahlen, nicht „bittenstellen“, „abwerten“ („Dann bist du selbst schuld“-Ansprachen) oder seine bereits integere Linie infrage stellen („Wenn du nicht hustelst, bekommst du auch nichts nichts.“) Nutze dabei werteorientierte Sprache: Betone Werte wie Stabilität, Verantwortung, Verlässlichkeit und Transparenz. Diese Begriffe haben bei ihm eine hohe emotionale Sog- und Schubkraft. WICHTIG: Vermeide Dringlichkeitstaktiken: Keine Countdown-Timer, keine “Nur heute!”-Aktionen, stattdessen: exklusive, aber ruhig kommunizierte Angebote („Zugang für Mitglieder“, „Hier bewerben“ wirken besser als künstliche Knappheit).
Sales-Impulse
- Vorbereitung schlägt jede Improvisation: Für Salesgespräche mit einem König musst du bestens vorbereitet sein. Er merkt sofort, wenn du improvisierst oder schwammige Antworten gibst. „Typische Vertriebler“-Ausdrücke oder -Persönlichkeiten schrecken ihn ab. Informiere dich über ihn: Wo ist er? Wem folgt er? Was ist seine Expertise? Inwiefern ist sie besser als seine Konkurrenz? Wo kann man ihn fördern? Bei ihm geht es weniger um Fehlerfindung, sodass du Argumente für den Verkauf hast. Es ist wahrscheinlicher, dass er dir konkret sein Anliegen nennen wird und dann schaut, ob du mit deinem Angebot der/die Richtige bist, als dass er die Zeit mit passivem Zuhören überdauert.
- Ehre seine Entscheidungsautorität: Baue deinen Salesprozess so auf, dass er sich nicht gedrängt fühlt, sondern jederzeit die Kontrolle behält (z. B. „Ich stehe Ihnen für Ihre Fragen zur Verfügung.“ statt „Buchen Sie lieber jetzt, bevor …“). Absolut zu vermeiden sind Ausdrücke wie „Ich arbeite nur mit Menschen zusammen, die sich entscheiden können“. Der Grund ist einfach: Er wird es als respektlos empfinden. Der König sagt entweder sofort Ja oder er erbittet eine kurze Bedenkzeit, die oft mehr mit Check-ins seiner beruflichen, privaten etc. Infrastruktur zu tun haben, als mit deinem Angebot.
- Biete Nachfass-Strukturen mit Würde: Keine aggressiven Follow-ups, stattdessen respektvolle Nachfragen mit einem offensichtlichen Zusatznutzen („Ich habe Ihnen ergänzend noch ein Fallbeispiel zusammengestellt.“). Das wirkt stärker als klassisches “Nachhaken”.
Der Krieger
Der Krieger steht für Einsatzbereitschaft, Disziplin und Zielstrebigkeit — und konzentriert sich auf diese Werte. Er handelt entschlossen und opfert gern kurzfristigen Komfort, um sein Ziel zu erreichen. Loyalität gegenüber einer guten Sache ist für ihn zentral — dazu gehören auch die Sicherstellung seiner Marktposition oder das Durchsetzen auf dem Markt. Er agiert im Vergleich zu anderen Kunden-Archetypen SEHR zielorientiert und dabei —>quantitativ<—denkend. Typisch: “Was genau bringt MIR das?” oder “Wie kann ICH damit erfolgreich sein?”. Er mag also Wettbewerbe und äußerst klare Erfolgsnachweise. Verkaufsgespräche führst du bei ihm — ähnlich wie bei dem König — mit Zahlen, Ergebnissen und der Betonung einer Mission oder eines höheren individuellen Ziels, für das ER steht. Im Vergleich: Der König will sein Reich ordnen, sichern und ausbauen (er denkt über sich hinaus – in Verantwortung für seine Unternehmenstrukturen, Mitarbeiter:innen, den Einfluss deines Angebots auf die Zukunft). Dabei entscheidet er rational, ruhig, mit Blick auf Balance und Nachhaltigkeit. Der Krieger hingegen will kämpfen, siegen und sich durchsetzen. Er denkt auf sich bezogen – sein Erfolg, sein Name, sein Platz im Wettbewerb — und entscheidet daher schnell, leistungsorientiert und stets fokussiert auf Zielerreichung und Überlegenheit. Vielleicht hilft dieses sprachliche Bild: Der König baut und schützt seine Burg für Generationen. Der Krieger stürmt die nächste Burg, um sie einzunehmen — mit Strategie.
- Abschrecker/Trigger: Unklarheiten, Zeitverschwendung und inkonsequentes Verhalten stimmen ihn misstrauisch. Er reagiert allergisch auf vage Versprechungen ohne Plan oder auf zu viel Small Talk, genauso wie auf haltlose Klischees: Er erwartet offene Versprechen („Das wird so funktionieren“) und reagiert empfindlich, wenn sich diese Versprechen nicht bestätigen. Illegitime Zugeständnisse (z. B. wie versteckte Kosten) brechen sein Vertrauen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Herausfordernde Formulierungen („Bewältigen Sie Ihre größten Aufgaben!“), Ergebnisgarantien und Faustregeln („90 %-Erfolgsquote“) sprechen ihn an. Er fühlt sich angespornt von „Wettkampf“-Aspekten wie z. B. Ranglisten oder Fortschrittscharts. Auch community-basierte Kaufanreize („Sei Teil einer Elite-Gruppe“) können wirken. Interaktive Elementen (Gamification, Erfolgstracker) sowie energiegeladene, kraftvolle Ansprache mit Schlüsselbegriffen wie „Macht“, „Durchbruch“, „Top 10 der besten …“ oder „Championsleague“ motivieren ihn.
- Typische Aussagen/Verhalten: Ihn hörst du sagen: „Legen wir los“ oder „Zeigen Sie mir den Plan, Schritt für Schritt“. In Lives, Webinaren, Meetings aller Art ist er aktiv und mit Argumenten dabei; er unterbricht nicht, aber hat feste Statements. Er ist geduldig mit sich selbst, jedoch sehr ungeduldig mit Tricks, denn er schätzt Straightforwardness in Telefonaten genauso wie Videochats und akzeptiert auf keiner Ebene Provokationen.
Content-Impulse: Er will keine Überzeugungen oder Theorien, sondern schlicht wissen: Wie gewinne ich? Biete ihm also Content an, der nachvollziehbare Schritte, Taktiken und Methoden zeigt.
- 5 Strategien, um dir schneller Marktanteile zu sichern“
- „Wie du in 90 Tagen sichtbarer wirst als deine Konkurrenz“
- „Was echte Gewinner im Business anders machen“
Liefere ihm Fallstudien und Case Studies, denn er liebt Beweise von Leistung. Zeig ihm konkrete Beispiele, in denen andere (am besten starke Charaktere oder Leader) messbare Erfolge erzielt haben – in kürzester Zeit. Vergleichscontent kann besonders gut wirken, weil er in Wettbewerb denkt. Vergleiche Tools, Strategien oder Wege offen miteinander: Was ist schneller, effektiver, überlegen?
Marketing-Impulse: Es gelten Stärke, Eroberung und Durchsetzung: Positioniere dein Angebot nicht als „harmonische Entwicklung“, sondern als direkte Waffe gegen Konkurrenz auf dem Markt. Nutze pushende Slogans wie: „Setz dich durch und lass andere aufgeben“, „Schneller. Stärker. Sichtbarer.“ oder „Wissen ist Macht und Macht gehört den Mutigen“. Helden-Storytelling kann beim Kunden-Archetypen Der Krieger Wunder wirken: Baue also Geschichten auf, in denen Menschen durch Mut, Disziplin und Kampfgeist ihr Ziel erreicht haben – weniger durch Glück, Leichtigkeit oder Herz. In der Wettbewerbsansprache darfst du ihm ehrlich zeigen, dass nicht alle deine Kunden dieselben Ergebnisse erzielen, sondern dass er, wenn er sich anstrengt, schneller, besser und stärker hervorgehen kann. Gib ihm einen Kontext, in dem er seine Überlegenheit erleben kann (z. B. Challenge-Formate, Rankings, exklusive Gruppen).
Sales-Impulse: Ideal ist eine schnelle und direkte Ansprache, statt ein länger aufbauendes, durchdachtes Vertrauensspiel wie beim König. Der Krieger will wissen: Was springt für mich raus? Präsentiere ihm ohne Umschweife Ergebnisse, Wege und Fristen statt schwammige „prüf das mal“-Prozesse. Da seine Leistungskriterien glasklar sind, zeig ihm genau: Wo wird er besser? Wie schnell Welche messbaren Vorteile erzielt er? Fordere ihn am besten positiv heraus: Sprich ihn auf seinem Stolz und seine Leistungsfreude an. Zum Beispiel: „Wer mit mir arbeitet, will nicht nur gut sein, sondern besser als 95 % der anderen.“ oder „Das Programm wird dich fordern. Dafür bringt es dich in eine Liga, in der du andere hinter dir lässt.“ Hab dabei keine falsche Bescheidenheit. Der Krieger will Mentoren, die sich selbst als stark sehen und zeigen. Wenn du aber zögerst oder dich klein machst („nur wenn es dir passt …“), verlierst du ihn. Er will Partner, die an LEISTUNG glauben statt an Ausreden und Entschuldigungen.
Der Magier
Der Magier verkörpert Wissen, Transformation und Technologie. Er ist wissbegierig, innovativ, analytisch und sucht stets nach neuen Erkenntnissen. Seinen Kräften nach ist er ein „Lehrer“ und Thought-Leader, der verborgene Zusammenhänge ergründet und nutzt. Er prüft also Angebote nach deren Logik und Neuheitswert: “Welche verborgenen Mechanismen stecken dahinter?”, “Wie funktioniert das (technisch usw.)?”. Data-Sheets, Studienergebnisse oder Detaildemonstrationen schätzt er: Er will verstehen, anstatt nur Glauben zu schenken. Er investiert entsprechend gern in komplexe Lösungen (Software, tiefgehende Trainings usw.), wenn ersichtlich ist, dass für ihn dadurch Effizienzgewinne, neue Fähigkeiten oder echte Erkenntnisse entstehen.
- Abschrecker/Trigger: Pseudo-Erklärungen und oberflächliche Empfehlungen lassen ihn kalt. Wenn ein Angebot nicht klar begründet oder überkomplex vermarktet wird, verliert er das Interesse. Sensationsgetriebener Hype („Das ist das Allerbeste!“) lässt ihn zwar aufhorchen, aber nur, um Gegenthesen zu suchen. Wer versucht, ihn mit leerem Marketing-Buzz zu ködern, erntet also seine Skepsis. Auch Ungenauigkeiten oder unrealistische Versprechen verärgern ihn.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Inhalte, die „Geheimnisse“ lüften und Lösungen enthüllen, ziehen ihn magisch an: Tutorials, Fallstudien, Produkt-Demos und fundierte Webinare. Stichworte wie „innovativ“, „wissenschaftlich untermauert“ oder „exklusiver Einblick“ wirken für ihn besonders attraktiv. Er mag auch Code-Beispiele oder jedwede Tools zum Selbst-Ausprobieren. Beruflich orientierte Plattformen (LinkedIn, Fachwebinare, -messen und -artikel) sowie technisch fokussierte Medien bieten gute Anknüpfungspunkte.
- Typische Aussagen/Verhalten: „Erklären Sie mir die Hintergründe“ oder „Welche Technologie steckt dahinter?“. Er analysiert, skizziert eigene Ideen und bringt oft Gleichungen, Diagramme oder Metaphern aus seinem Wissensbereich ein. In Lives, Webinarem und Meetings aller Art ist er geduldig, stellt aber präzise, oft hypothetische Fragen. Er bevorzugt wohl durchdachte E-Mails mit Links und Anhängen vor Instant-Nachrichten.
Der Magier würde nie kaufen, weil du ihm etwas verkaufen willst, ergo: Er lässt sich nicht bequatschen. Er kauft nur, wenn er merkt, dass du ihm eine verborgene Ebene der Wirklichkeit erschließt. Meint: Da gibt es geheime, unbekannte Mechanismen oder Techniken/Tools, die andere (und er) noch nicht kennen. KI — und was man alles damit machen kann — ist hier ein gutes Beispiel.
Content-Impulse: Sprich tiefgründige, transformative Themen an, denn Der Magier sucht nicht irgendwelche schnellen Erfolge. Er braucht Einsicht, Erkenntnis und die Fähigkeit, selbst Macht über Systeme, Prozesse und Entwicklungen zu erlangen. Nutze Überschriften wie „Unsichtbare Mechanismen hinter echtem Wachstum“, „Wie du unbewusste Kunden-Dynamiken erkennst und für dich nutzt“, „Was wahre Veränderung von äußerem Erfolg unterscheidet“ oder „10 (fast) unbekannte KI-Tools, die dir und deinen Mitarbeitern mindestens 10 Arbeitsstunden pro Woche sparen“.
Am Ende ist jedes „geheime“ Wissen und allgemein komplexe Zusammenhänge spannend für ihn: Magier lieben es, Einblicke in bisher Unsichtbares zu erhalten. Du kannst ihnen Content anbieten, der das Offensichtliche hinterfragt und verborgene Ebenen öffnet, oder du nutzt Content-Formate mit Tiefgang: Magier können plakativen Reels oder Posts ohne Substanz nicht leiden. Dafür schätzen sie Whitepapers, Deep-Dive-Workshops, komplexe Podcast-Episoden, Masterclasses, die sie wirklich fordern, Probephasen und individuelle Demos usw.
Marketing-Impulse: Positioniere dich als Wissenshüter, Entschlüssler oder Transformator: Zeig nicht, was du “hast”, sondern was du für ihn “erschließt”. Dein Marketing sollte den Eindruck erwecken: Hier wird nicht verkauft, aber Wissen enträtselt. Wir wollen anders und weiter kommen als andere. Hier verändert sich die Wahrnehmung der Wirklichkeit (z. B. meiner bisherigen Kunden). „X verändert alles, was wir bisher kannten“ oder „X Tools, die 10 x mehr Ergebnisse bringen als … (ein bisheriges System oder eine bekannte Verfahrensweise)“.
Auch Symbolik und Mystik kannst du dezent nutzen: Bilder, Farben, Worte, die an Tiefe, Geheimnis und Transzendenz erinnern, aber sie dürfen nicht kitschig oder esoterisch sein. Nutze sie dezent, nutzenorientiert und intelligent. Keine Tarotkartenästhetik, sondern eher: alte Bibliotheken, komplexe Landkarten, alte Schlüssel, Licht-Schatten-Spiele. Am Ende sollte alles eine Art Einladung zu Erkenntnis sein, statt zu Konsum: Dein Marketing darf immer einen Hauch von „Eingeweihte wissen …“ haben. Vermeide dafür Massenansprache, sondern formuliere stattdessen subtile Ansprachen wie: „Für die … (Nischen), die mehr wollen als das Trendige, Bekannte, Bisherige.“
Sales-Impulse: Führe Gespräche auf Erkenntnisebene: Ein Magier will nicht gedrängt werden. Er möchte erkennen, warum dein Angebot ihn auf eine neue Ebene bringt. Führe also Salesgespräche so, dass du ihn zum Denken bringst, statt zum Rechtfertigen oder Verteidigen. Erkläre ihm unbedingt Metastrukturen: Zeig ihm nicht nur, was dein Angebot leistet. Zeig ihm, welche übergeordneten Strukturen oder Prinzipien er durch dein Angebot besser verstehen, nutzen oder verändern kann. Doch vermeide manipulativen Verkaufstaktiken: Der Magier spürt sofort, wenn er gelenkt wird. Er respektiert ehrliche, tiefgründige Darstellungen. Sei glasklar: „Das ist die Struktur. Das sind die Dynamiken. Daraus ergeben sich diese Möglichkeiten für sich: …“
Schaffe also Räume für eigene Erkenntnisse. Stell ihm Fragen, die ihn dazu bringen, selbst Einsichten zu gewinnen: „Wenn du die unbekannten Mechanismen … (deiner Kunden, von KI, von …) kennen würdest, wie viel schneller würdest du x-k im Monat erreichen?“ oder „Was wäre möglich, wenn du nicht nur … (den aktuellen Strategien) folgst?“
Der Liebende
Der Liebende steht für Leidenschaft, Schönheit und Hingabe – nicht aber nur für Romantik, sondern eher für die Wertschätzung des Lebens selbst, sich als Mann und Mensch, Vater und Unternehmer/Führungskraft, Künstler usw. Er ist empfindsam, kreativ und lebt mit allen Sinnen. Er sucht Erfüllung und Verbindung. Typische Entscheidungsfragen sind: “Bereichert mich das emotional?”, „Belebt es meine … (Kreativität, Innovationskraft usw.)?“, „Ist es stimmig, harmonisch für das, was ich erreichen will?“ oder „Kann ich dadurch mein Team besser führen?“. Gute Gefühle und Ästhetik sind ihm wichtig – eine schöne Website oder eine mitfühlende Ansprache spricht ihn mehr an als reine Fakten. Er ist empfänglich für emotionale Geschichten und will das Gefühl haben, Teil einer größeren Sache zu sein.
- Abschrecker/Trigger: Kühle Rationalität ohne Herz. Er reagiert abweisend auf zu harte, nüchterne Verkaufsargumente. Ebenso stößt ihn Oberflächlichkeit ab: Versucht ein Anbieter nur, ihn zu „betören“, ohne Tiefgang, verliert er das Interesse schnell. Er sieht auch gerne das „Warum/Wozu“ hinter Dingen – wenn ihm das fehlt, verschließt er sich.
- Resonante Verkaufsimpulse: Alles, was Emotionen und Kreativität weckt, zieht ihn in den Bann. Ansprechende Videos mit Musik, berührende Kundengeschichten und Symbole oder tief-inspirierende Zitate funktionieren gut. Er liebt es, durch ästhetisch gestaltete Angebote verführt zu werden. Yoga- oder Kunst-Coachings sind genauso effektiv wie gefühlvolle Werbetexte, persönliche Geschichten (Blogposts, Podcasts) oder sinnvolle Geschenke (z. B. exklusive E-Books). Alles, was ihn berührt, stärkt seine Motivation.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er äußert Sätze wie „Das berührt mich“ oder „Ich fühle deine Mission“. Und reagiert mit Freude auf originelle Geschenke oder schöne Grafiken, tippt oft schnell ins Chat-Kommentar-Fenster, um seine Emotionen auszudrücken. Bei Präsentationen hört er verträumt oder bewusst nickend zu. Er kann sich verlieren, wenn Musik oder schöne Visuals eingesetzt werden. In Kommunikationstools bevorzugt er multimedia-orientierte Channels (Instagram, Video-Calls) über reine Text-Emails.
Der Liebende kauft nicht wegen deines Angebots aka Nutzen, Preis oder whatever. Wenn er nichts wegen deines Angebots, Contents usw. fühlt, wirst du ihn nicht bei dir sehen. Es ist stattdessen deine Aufgabe, ihm eine Welt zu eröffnen, in der er sich lebendig, gesehen und verbunden fühlt.
Content-Impulse: Nutze emotionale Erzählungen, keine Faktenlisten: Er will in deine Welt eintauchen, nicht über DIE WELT belehrt werden. Er sieht in dir ein weites Feld voller Entwicklungschancen, die ihm neue Gefühlssphären eröffnen. Nutze am besten echte Stories, Metaphern und persönliche Gedankenreisen. „Wir Männer haben nie gelernt, sicher zu zeigen, was wir fühlen“, „Wie echte Kreativität entsteht, wenn du wieder fühlen lernst“, „Die Schönheit des Anfangs: Warum dein Mut das wertvollste Kapital ist“ oder „Erfolg, der deine Seele nährt“.
Jeder sinn- und wertebasierte Content hilft: Gib deinem Content eine emotionale Mitte. Warum tust du, was du tust? Welche Schönheit erschaffst du? Welchen Beitrag leistest du zum Leben, zur Welt, für andere? Schaffe auch Ästhetik im Medium selbst, statt nur für Inhalte. Auch die Gestaltung deines Contents muss also ästhetisch berühren: Farben, Musik, Bilder, Sprache. Der Liebende liebt Schönheit nicht per se zur Deko zum Inhalt („Ach, was für eine schöne Optik zum schönen Text“), sondern als Energiequelle, weil es sein Herz berührt, aka seine Gefühle aktiviert.
Marketing-Impulse: Lade ihn in (d)eine emotionale Welt ein: Dein Marketing muss eine Atmosphäre aufbauen, statt nur Informationen liefern. Es sollte nach Zugehörigkeit riechen, nach Schönheit klingen, nach Sinn schmecken: „Finde deine Vision!.“ „Arbeite nicht nur, erschaffe.“ oder „Erfolg ist weniger Ziel als Ergebnis deines lebendigen Ichs.“ Sanfte Führung statt Push-Marketing ist Muss: Der Liebende hasst Druck. Vermeide also aggressive Calls-to-Action („Jetzt kaufen! Nur heute!“). Nutze stattdessen Formulierungen wie:
- „Wenn es sich richtig anfühlt…“
„Wenn dein Herz Ja sagt…“
„Wenn du spürst, dass du bereit bist für ….“
Auch Geschichten und Symbole kannst du verwenden: Baue bewusst Symbole und Geschichten in dein Marketing ein, wie z. B. Naturbilder, Kunstwerke oder archetypische Motive wie Aufbruch, Heimkehr, Schöpfung.
Sales-Impulse: Beziehungsorientierte Gespräche sind sehr wirksam bei diesem Kunden-Archetypen: Mit dem Liebenden verkaufst du über Beziehung, nicht über Argumente. Nimm dir also Zeit, auf seine Gefühle einzugehen: Was sucht er? Wonach sehnt er sich? Er will gesehen, statt überzeugt werden. Betone auch eher die Schönheit der Lösung als den Nutzen: Erkläre nicht nur den Nutzen („Du verdienst mehr.“), sondern vorwiegend die Qualität des Weges und das Erleben währenddessen: „Mit Leichtigkeit wachsen“ oder „Wir gehen den Weg gemeinsam. Ich bin immer für dich erreichbar — genauso wie unsere Community, die denselben Weg wie du geht.“ Respektiere seine langsamen Entscheidungen: Dränge ihn nicht, unterschätze aber auch nicht seine Entschlossenheit. Wenn er innerlich berührt ist, kann er sehr zielorientiert, loyal und begeistert sein. Wenn er nicht berührt ist, bricht der Kontakt ab – ohne Streit, einfach in Stille. Zack: Ist er weg.
Der Liebende klingt hier im Vergleich zu den anderen Kunden-Archetypen etwas randständig oder gar selten, ABER das ist ein Trugschluss. Der Liebende als Kunden-Archetyp ist VERSTECKT in allen Archetypen, dafür leider auch sehr anspruchsvoll. Er kauft weder aus Vernunft, Kampfgeist oder Systemdenken. Nur, wenn du es schaffst, ihn innerlich zu bewegen, sein inneres Erleben zu erweitern, kannst du ihn aktivieren. Daher ist er eine Runde schwieriger, ihn zu gewinnen: Er sucht weniger ein Produkt als ein Gefühl von Lebendigkeit, mitunter Schönheit, aber überwiegend immer Bedeutung.
Und dieses Gefühl entsteht nicht durch typische Verkaufstechniken, sondern durch Atmosphäre, Verbindung und echte Inspiration.
Er unterscheidet sich damit deutlich von klassischen patriarchalen Leistungs- und Konkurrenzbildern. Das ist ERNSTHAFT wichtig zu wissen. Der männliche Liebende ist nämlich nicht primär leistungsgesteuert wie der Krieger, der König oder der Magier. Er ist bindungs- und lebensgesteuert. Sein innerer Motor ist Erleben, Verbundenheit, Schönheit, Sinnlichkeit und Erfüllung, statt klassisch Macht, Herrschaft oder Status. Er sucht Lebendigkeit, Verbindung, Sinneserfüllung und authentische Nähe, nicht aber oberflächlichen Erfolg, Überlegenheit, Zielerfüllung oder Bewunderung/Anerkennung.
Was ihn als Mann aber besonders macht, ist, dass er emotionale Intelligenz aktiv lebt: Er lebt diese aber nicht als Defizit oder „zu wenig Männlichkeit“, sondern als bewusste Wahl: „Ich will spüren, statt nur leisten.“ Er trägt eine natürliche Offenheit für Schönheit, Kreativität und Sinn. Das können Kunst, Musik, Natur oder auch lebendige Unternehmenskulturen sein. Plus: Er ist nicht unambitioniert; seine Ambition dient eben nur der inneren Erfüllung, nicht der äußeren Krönung. Er kann ergo große Erfolge erzielen, wenn er sich im Einklang fühlt, aber er strebt nicht danach, „besser als andere“ zu sein, sondern „mehr er selbst“.
Er wird in einer klassischen Leistungsgesellschaft oft unterschätzt oder fehlinterpretiert: als „zu weich“, „zu sensibel“, „zu wenig durchsetzungsstark“ eingestuft. Gleichzeitig hat er Zugang zu Kräften, die klassische männliche Archetypen oft nicht freiwillig entwickeln: Empathie, Sinn für Ästhetik, emotionale Tiefe, kreative Schöpfungskraft — Mut zum „ungewohnten“ Gefühl. Er konkurriert dabei nicht primär. Er sucht vielmehr Resonanz, Verbindung und Inspiration. Seine Herausforderungen: Er lebt in einer Welt, die ihn ständig auffordert, „härter“, „strategischer“ und „männlicher“ zu sein. Wenn er sich selbst nicht gut kennt, kann er also easy in Anpassung verfallen (Pseudo-Krieger oder Pseudo-König) – und verliert dann seine eigentliche Kraft.
Der Kunden-Archetyp „Der Ewige Junge“
Der Puer Aeternus steht ähnlich wie Das Ewige Mädchen (Puella Aeterna) für kreative Energie, Aufbruchslust und grenzenlose Möglichkeiten. Er ist inspiriert, visionär und liebt es, neue Wege zu erkunden. Doch gleichzeitig fürchtet er Begrenzung, Verbindlichkeit und Verantwortung. Er sucht ständig nach Erneuerung: „Wo kann ich mich freier entfalten?“ oder „Was inspiriert mich wirklich?“ sind seine Leitfragen. Er liebt frische Impulse und große Ideen – aber sein Kaufprozess ist sprunghafter und emotionserregter als bei allen anderen Archetypen. Dein Salesprozess sollte deshalb auf Freiheit, Offenheit und Mitgestaltung setzen, nicht auf feste Vorgaben und starre Strukturen.
- Abschrecker/Trigger: Jegliche starre Verpflichtung, Langzeitbindungen oder autoritäre Führung schrecken ihn ab. Er verliert sofort das Interesse, wenn dein Angebot zu geschlossen, zu kontrollierend oder zu schwer wirkt. Überladene Verträge, komplizierte Konditionen oder autoritäre Verkaufsstrategien („Jetzt musst du dich entscheiden!“) triggern seinen Fluchtinstinkt. Auch Überbetonung von Verantwortung oder Reife („jetzt wird es ernst“) kann Widerstand auslösen.
- Resonierende Verkaufsimpulse: Der Puer Aeternus springt auf Angebote an, die Frische, Freiheit und Entwicklungsspielräume vermitteln. Leichte Einstiegsmöglichkeiten („Starte flexibel“), kreative Gestaltungsoptionen („Forme dein eigenes Programm“) und Abenteuer- oder Entfaltungsversprechen („Erfinde dich neu“) wirken stark auf ihn. Kurze, modulare Programme, flexible Mitgliedschaften oder Pilotprojekte können besser funktionieren als langfristige Bindungen. Ausdrücke wie „individuell gestaltbar“, „flexibel wählbar“, „deine neue Möglichkeit“ oder „deine kreative Freiheit“ sprechen ihn an.
- Typische Aussagen/Verhalten: Er reagiert begeistert auf Innovationen, schnelle Ideen und Experimente. Typische Aussagen wären: „Das klingt spannend!“, „Könnte ich mir mal anschauen.“ oder „Ich liebe die Idee, aber ich will mich noch nicht festlegen.“ In Verkaufsgesprächen stellt er viele Fragen zu den Möglichkeiten, nicht zu den Pflichten. Er interessiert sich weniger für Details und Absicherungen, sondern mehr für das Erlebnis und die emotionale Aufladung. Er wechselt Kommunikationskanäle schnell: Storys, kreative Posts und direkte, spontane Nachrichten (Instagram DMs, WhatsApp) erreichen ihn besser als formelle E-Mail-Serien. Er wechselt leichter die Richtung als andere Kunden-Archetypen; sein Verhalten kann unstet wirken, ist aber im Kern der Ausdruck seines Freiheitsdrangs. Er will nicht gegen Verpflichtungen kämpfen müssen. Stattdessen braucht er die Sicherheit, dass er selbst gestalten und jederzeit neu wählen darf. Wenn du ihm diese Bewegungsfreiheit anbietest und gleichzeitig genug Begeisterung und Vision lieferst, wird er – entgegen seinem Ruf – auch in der Umsetzung loyal bleiben. Der Puer Aeternus kauft nicht wegen Verpflichtung oder wegen der Logik deines Angebots. Er kauft, wenn er spürt, dass dein Angebot ihn inspiriert, lebendiger macht und ihm neue Perspektiven eröffnet.
Content-Impulse: Setze auf inspirierende, leichte Inhalte. Biete Impulse statt Systeme und schaffe Content, der Lust auf neue Erfahrungen macht, z. B. kurze Inspirations-Posts, Challenges, kreative Storytelling-Formate. Vermeide belehrende oder verpflichtende Sprache: Statt „So musst du es machen“ lieber „Hier sind Wege, die du leicht und schnell umsetzen kannst.“ Baue optionales, spielerisches Lernen ein: Freebies, Testzugänge, „Preview-Module“ oder kurze Masterclasses sind besser als lange, bindende Formate.
Marketing-Impulse: Positioniere dein Angebot als Offenbarung neuer Möglichkeiten, nicht als Abschluss oder Verpflichtung. Schaffe Leichtigkeit und Abenteuerlust in deinen Botschaften: „Gestalte deine Zukunft“, „Erfinde dich neu“, „Spring rein“. Nutze kreative Visuals, schnelle Interaktionen, Quiz-Formate oder flexible Landingpages, die Optionen und Wahlfreiheit betonen. Vermeide Schwere: Keine Betonung von „harter Arbeit“, „langem Durchhalten“ oder „endloser Verbindlichkeit“. Der Puer Aeternus kauft Lust, nicht Last.
Sales-Impulse: Einladungen wirken besser als Abschlussdruck. Gib ihm das Gefühl, dass er jederzeit willkommen ist, egal, wann er sich entscheidet. Stelle Optionen offen dar, statt ultimative Deadlines zu setzen. Zeige Entfaltung statt Verpflichtung: Stelle nicht die Sicherheit oder Dauerhaftigkeit deines Angebots in den Mittelpunkt, sondern die Inspiration, die er daraus ziehen kann. Lass ihn gern SELBST gestalten: Erlaube Anpassungen zu deinem Programm oder biete mehrere Pakete an. Gib ihm das Gefühl, dass er seinen Weg wählen kann – und du ihn dabei begleitest, statt ihn zu kontrollieren.
Angebotswelten, die ihn ansprechen, müssen 3 Bedingungen erfüllen: 1.) Freiheit statt Verpflichtung: Er braucht das Gefühl, jederzeit Optionen zu haben. Lockere Angebotsformate funktionieren besser als feste, langfristige Verpflichtungen. 2.) Inspiration statt Strukturzwang: Er liebt Angebote, die Neugier, kreative Entfaltung und Selbstgestaltung betonen, nicht solche, die ihn in einen starren Fahrplan zwingen. 3.) Schneller Einstieg statt langer Vorbereitung: Je schneller er einsteigen kann, desto eher sagt er Ja. Komplexe Anmeldeprozesse oder lange Vorbereitungen schrecken ihn ab.
Konkret eignen sich für ihn Angebotswelten wie:
Modulare Programme: Kurse oder Memberships, bei denen er einzelne Module frei wählen oder flexibel starten kann. (Beispiel: “Starte jederzeit mit dem Modul, mit dem du am meisten räsonierst.”)
Creative-Labs, Experimentier-Formate: Workshops, kurze Bootcamps oder Creative-Labs, in denen er frei erkunden, kreieren oder ausprobieren kann, ohne langfristige Verpflichtung.
Challenges & Impuls-Programme: Kurzformate (3–10 Tage), die mit spielerischem Charakter seine Entdeckungslust wecken. Wichtig: keine zu ernsten „Du musst“-Challenges, sondern leichte, kreative Entfaltungs-Challenges.
Beta-Programme/Pilotprojekte: Exklusive erste Runden neuer Programme („Sei einer der Ersten, die diese neue Erfahrung testen darf.“). Der Puer Aeternus liebt den Pionier-Status, aber VORSICHT: Er könnte im Träumen steckenbleiben.
Self-Exploration-Angebote: Programme, die ihn begleiten, etwa durch Fragelisten, Journaling-Prompts, Creative-Workbooks, die er selbständig in seinem Tempo erkunden kann.
Mentoring-Angebote mit Flexibilität: Flexible Coachingmodelle (z. B. Buchung von 3 Sessions als Paket, freie Terminwahl, Upgrade-Optionen), bei denen er nicht direkt eine Jahresbegleitung unterschreiben muss.
“Open-Door”-Communities: Communitys, in denen er jederzeit eintreten und freiwillig aktiv werden kann, ohne permanente Verpflichtung zur Teilnahme.
Was du in der Angebotskommunikation demnach betonen solltest, sind: Freiheit zur Gestaltung („Wähle, wie du deinen Weg gehen willst“), Leichtigkeit des Einstiegs („Sofort loslegen, ohne Wartezeiten“), kreative Entfaltung („Entdecke neue Möglichkeiten für dich“), Abenteuercharakter („Erforsche neue Wege, die du selbst gestaltest“) und Option auf Weiterentwicklung („Wenn du willst, kannst du X später vertiefen“).
Janett Menzel